Allianzgebetswoche 2025: Miteinander Hoffnung lebenSample

Betet auch für uns ... — Hoffnung bringt ans Ziel

«Was ich euch unbedingt noch sagen will» – so wirkt der Schlussabschnitt des ersten Briefes des Paulus an die Thessalonicher. Meist kurze Sätze sprechen fast wie im Zeitraffer bedeutende Themen an.

Das «Kommen unseres Herrn Jesus Christus» steht bevor. Darauf ist Verlass, weil «er treu ist». Die Gemeinde soll sich darauf vorbereiten, wobei das Entscheidende auch hier durch Gott geschieht. Er heiligt seine Leute, er bewahrt sie für den Tag des Herrn. Er sorgt für die Vorbereitung der Gemeinde angesichts dieser faszinierenden Hoffnung: «Euch aber lasse der Herr wachsen und immer reicher werden in der Liebe untereinander und zu jedermann, … dass eure Herzen stark und untadelig seien in Heiligkeit vor Gott, unserm Vater, wenn unser Herr Jesus kommt» (1. Thess 3,12-13).

Wir alle gehen diesem grossen Tag der Wiederkunft Jesu Christi entgegen. Paulus erinnert die Thessalonicher an die Metapher, die schon Jesus gebrauchte: «Ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht» (1. Thess 5,2). So wenig, wie wir Zeit und Stunde kennen, so sehr sollen wir vorbereitet sein. Das A und O ist nicht fromme Anstrengung unsererseits, sondern die Zusage unseres Herrn, dass er uns ans Ziel bringen wird. Er ist der Anfänger und der Vollender unseres Glaubens (vgl. Heb 12,2). Er «heiligt» und «bewahrt», damit wir «untadelig» auf das Kommen des Herrn warten. Es braucht diese in der Ewigkeit fest verankerte Hoffnung. Das wusste Paulus – und das wissen Millionen von Christen weltweit.

Weil auch der apostolische Dienst des Paulus in «Not und Bedrängnis» (1. Thess 3,7) geschieht, ist ihm seine Schlussbitte wichtig: «Brüder und Schwestern, betet auch für uns.» Paulus weiss um die Kraft des Gebets, er hat diese Kraft selbst in so vielen Situationen erfahren. Christen sollten füreinander beten, gerade auch für Leiterinnen und Leiter.

Und der Aufruf «Betet für uns!» ist eine Aufforderung, sowohl christliche Leiterinnen und Leiter, die mit zunehmenden Herausforderungen konfrontiert sind, als auch verfolgte Schwestern und Brüder an so vielen Stellen unserer Erde nicht zu vergessen. Für sie in ihrer «Not und Bedrängnis» zu beten, sollte für uns so etwas wie eine heilige Pflicht sein.

Dr. Reinhardt Schink, Vorsitzender der Evangelischen Allianz Deutschland

Reflexionsfragen

• Ist das Kommen Jesu in meinem Denken und Beten präsent? Hat es Einfluss auf meine praktische Lebensgestaltung?
• Wie lebe ich erwartungsvoll auf den Tag Jesu Christi hin, wohl wissend, dass er unberechenbar kommt, wie ein «Dieb in der Nacht»?
• Wie kann das Gebet für Christen unter Druck und Verfolgung, aber auch füreinander vor Ort über Gemeinde- und Kirchengrenzen hinweg, zu einer gelebten geistlichen Praxis unter uns werden?

Gebet

Lob & Dank

• Wir loben Gott für seine Treue in unserem Leben. Er ist treu, auch wenn wir untreu waren.
• Wir danken Gott für die faszinierende, lebendige Hoffnung angesichts der Gewissheit: Unser Herr kommt!
• Wir danken Gott für so viele Mitchristen in unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden. Wir danken für die globale Kirche und dass sie gerade dort wächst, wo Christen verfolgt werden.

Busse

• Wir sind oft so sehr auf das Hier und Heute fixiert, dass wir die lebendige Hoffnung, die Gott schenkt, nicht im Blick haben. Herr, erbarme dich.
• So oft stehen wir selbst egozentrisch im Mittelpunkt unserer Gebete. Herr, erbarme dich.
• «Wir beten laut: ‹Herr, komm doch wieder!› – und denken leise: ‹Jetzt noch nicht.›» (M. Siebald) Herr, erbarme dich!

Fürbitte

• Wir bitten, dass wir lernen, erwartungs- und hoffnungsvoll auf die Wiederkunft Jesu Christi hin zu leben.
• Wir beten füreinander und erbitten den Segen Gottes für die verschiedenen Kirchen und Gemeinden, aus denen wir kommen.
• Wir bitten, dass die Millionen verfolgter Christen zentrales Thema in unseren Gebeten werden.

Praktische Tipps

• Nutzt den Gebetsanlass, um gezielt als Christen füreinander und für andere Kirchen und Gemeinden zu beten. Dafür könnten in der Vorbereitung Anliegen aus den Gemeinden gesammelt werden.
• Geistliche Leiterinnen und Leiter aus unterschiedlichen Gemeinden: Betet gezielt füreinander.
• Etabliert in euren Gottesdiensten eine Praxis, dass ihr für andere Kirchen und Freikirchen in eurem Ort bzw. in eurer Stadt betet.