Allianzgebetswoche 2025: Miteinander Hoffnung lebenSample

Gutes fördern mit allen Kräften — Hoffnung verbreiten
Stell dir einen kleinen Fischkutter in der Nordsee vor. Windstärke 6, offene See. Egal, wie stark die Wellen toben oder wie dunkel die Wolken am Himmel sind, das Schiff hält seinen Kurs unbeirrt auf das Licht eines Leuchtturms gerichtet. Diese Lichtquelle symbolisiert das Gute, das Ziel, das wir anpeilen sollen. So, wie das Schiff niemals vom Leuchtturm abweicht, sollten auch wir in allen Lebenslagen stets nach dem Guten trachten, egal welche Widrigkeiten uns begegnen. Denn ja, Schlimmes gibt es, Böses, das Gegenteil von Gutem. Auch in unserem Leben, in der Existenz von Christen.
Die Geschichte von Joseph in Ägypten zeigt, wie menschliche Bosheit aussehen kann. Und wie ein guter Gott, mit einem grösseren Plan, selbst Hässliches zu einem guten Ziel führt (vgl. 1. Mose 50,20). Trotz der verwerflichen Absichten seiner Brüder, die ihn aus Neid und Hass verkauften, nutzte Gott diese Umstände, um Josephs Familie, Ägypten und weitere Völker vor einer Hungersnot zu retten. Joseph reflektierte seine Biografie und brachte nach einem Prozess der Anklage und Vergebung gegenüber seinen Brüdern Annahme und Milde zum Ausdruck. «Ihr gedachtet, es böse zu machen …» Gott aber dachte anders. Das Prinzip, Böses nicht mit Bösem zu vergelten, wurzelt im Ansatz, Gott die Rache zu überlassen und Böses durch Gutes zu überwinden. Die Joseph-Geschichte verdeutlicht Gottes Souveränität und die transformative Kraft von Verzeihung und Gnade.
1. Thessalonicher 5,15 hat auch diese Stossrichtung: In Thessalonich soll eine neue Denk- und Handlungsweise aufblühen. Es ist nicht der Weg des geringsten Widerstandes: Wie du mir, so ich dir. Vielmehr wünscht sich Paulus ein erneuertes Verhalten aus dem Bewusstsein der neuen Kreatur heraus (vgl. 2. Korinther 5,17), welche dank Jesus schon jetzt in der Gemeinschaft lebt. Gottes Geist inspiriert zum ultimativ Guten, nach dem wir uns ausstrecken sollen.
Im Kampf gegen das Böse brauchen wir die Allianz-Gemeinschaft. Ich wünsche mir mehr von diesen Gemeinschaften der Hoffnung. Es sind einfache Strukturen, es sind Treffen mit Menschen als bedürftige Wesen. Sie kultivieren nicht Ausgrenzung, sondern Annahme. Sie erleben und teilen Freud und Leid, Hochs und Tiefs, Schmerz und Glück, Schuld und Sühne. Sie lassen Beziehung mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen entstehen, der unsere Bedürfnisse stillt. Auch nach Versöhnung.
Phil Wasem, Pfarrer im Evangelischen Gemeinschaftswerk Schönbühl, Mitglied EGW-Leitung
Reflexionsfragen
- Kenne ich diese Gefühle der Ausgrenzung, dass man mich oder meine Familie nicht ernst nimmt und nicht wertschätzt?
- Was löst die Erfahrung von Ungerechtigkeit in meinem Inneren aus und wie gehe ich damit um?
- Habe ich einen Menschen, dem ich mich anvertrauen kann? Wann habe ich das letzte Mal mit ihm über meine Wut und meine Rachegedanken gesprochen?
Gebet
Lob & Dank
- Wir danken Gott, dass unsere Hoffnung stärker und beständiger wird, wenn wir sie miteinander teilen.
- Wir loben Gott, der uns in seinem Sohn den Messias der Welt geschenkt hat. Durch ihn ist Versöhnung möglich. Seine Liebe hat die Kraft, aus unseren Rachegedanken Worte des Vertrauens, der Perspektive und versöhnendes Handeln wachsen zu lassen.
Busse
- Herr, hilf uns, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und unser Herz zu erneuern, so wie Josephs Brüder Reue zeigten und ihre Wege änderten.
- Lass uns in deiner Gnade stets nach dem Guten streben und bereit sein, Vergebung zu suchen und zu gewähren.
Fürbitte
- Alle christlichen Kirchen in verschiedenen Kulturen sind durch Jesus für Gott befreit, eine Familie zu bilden, die das Gute tun kann. Wir bitten, dass wir Werkzeuge seines Friedens sein können.
- Wir bitten um Hilfe von Gott, wo Uneinigkeit, Streit und Ausgrenzung herrschen. Dass seine transformative Liebe dazu führt, dass wir in unserem Umfeld Gottes Familie repräsentieren.
Praktische Tipps
Lanciert eine «Hoffnungsteiler-Gruppe» in eurer Gemeinde. In meiner Gemeinschaft haben wir ein inspirierendes Team, das auf eine unerschrockene und direkte Art zum Beispiel Kassierinnen im Supermarkt anspricht und zu einem Kaffee einlädt, kranke Gemeindemitglieder besucht, Nachbarschaftshilfen organisiert oder kreativ gestaltete Geburtstagskarten verteilt. So werden wir – wie der Schein eines Leuchtturms – Navigationshilfen für andere in aufgewühlten Zeiten.
Scripture
About this Plan

Hoffnungsvoll durchs Leben zu gehen, ist keine Leichtigkeit – erst recht nicht in Zeiten vieler Kriege, Krisen und Katastrophen. Aber der christliche Glaube bietet viel Grund, hoffnungsvoll zu sein. Darum, diese Hoffnung miteinander zu leben und den Blick immer wieder auf Jesus Christus zu richten, geht es in der Allianzgebetswoche der Evangelischen Allianz vom 12. bis 19. Januar. Das ist eine grosse Stärke des christlichen Glaubens: Wir müssen nicht allein hoffen.
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