Allianzgebetswoche 2025: Miteinander Hoffnung lebenSample

Jeden ermutigt — Hoffnung für den Nächsten
«Predige das Wort zu jeder Zeit; wenn nötig, benutze Worte.» Dieser Spruch, angeblich aus der Feder von Franz von Assisi, ist sowohl eine entlastende, wie auch eine herausfordernde Nachricht! Eine entlastende, weil er mir versichert, dass mein Zeugnis als Christ nicht von rhetorischen Künsten, äusseren Formen oder fehlerlosen Auftritten abhängig ist. Herausfordernd, weil die Bibel mir ohne Wenn und Aber klarmacht, dass es sehr wohl eine Erfolgsformel für die Verkündigung des Evangeliums gibt: Ich selbst bin die Formel, wir gemeinsam das Schaufenster, in das andere blicken, um zu prüfen, ob sie sich auf den christlichen Glauben einlassen wollen oder nicht.
«An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen» (Mt 7,16), sagt Jesus mitten in seiner bekanntesten Predigt. An einer anderen Stelle betont er, dass die Nächstenliebe seiner Nachfolgerinnen und Nachfolger das wichtigste Merkmal ihres Glaubens sein wird (vgl. Joh 13,34). Paulus hat diese Früchte in seinem Brief an die extrem frommen und bemühten Galater aufgelistet: «Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit» (Gal 5,22-23).
In seinem Brief an die Thessalonicher schildert er mit ähnlichen Worten die bejahende Grundgesinnung, mit der wir unseren Mitmenschen begegnen sollen, allem voran in der Gemeinde. Oder in den Worten des Herrn: «Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, tut ihnen ebenso!» (Lk 6,31)
Im Neuen Testament finden wir keine Hinweise, wie ein Gottesdienst ablaufen soll. Von Programmen, Abläufen und Strukturen lesen wir wenig. Fast die gesamten Lehren Jesu und der Apostel gelten unserer Haltung Gott gegenüber und unserem Umgang mit unseren Mitmenschen. In einem seiner Gleichnisse vergleicht uns Jesus mit Reben, die von der Kraft des Weinstocks leben, an dem sie hängen. Diese Reben übernehmen auf ganz natürliche Weise den Charakter des Weinstocks. Gottes Wege färben in gleicher Weise auf uns ab, wenn wir Zeit mit ihm verbringen, im Gebet, in Gemeinschaft, im Studieren seines Wortes. Wir lernen, wie er «tickt», was er von uns möchte. Das Wohl unserer Mitmenschen ist uns auf einmal wichtig. Wir lieben so, wie wir geliebt werden wollen!
Nicola Vollkommer, Lehrerin und Autorin, Podcasterin «Start in den Tag», Reutlingen
Reflexionsfragen
- Wo liegt der Fokus meines Denkens und Wirkens? Auf meinen Aktivitäten, meinem Image, meinem Ruf als Christ – oder auf dem Wohl der Menschen, mit denen ich zu tun habe?
- Zurechtweisend in Liebe, langmütig, die Schwachen unterstützend, nicht nachtragend, wenn andere mich verletzen: Beschreibt das meine Haltung zu meinen Mitmenschen?
- In welchem Bereich meines Lebens kann ich den Heiligen Geist bitten, in mir die Liebe Gottes mehr zur Entfaltung zu bringen?
Gebet
Lob & Dank
- Wir loben Gott für die Liebe, die er in Christus Jesus am Kreuz von Golgatha ausgegossen hat.
- Wir loben ihn für die vergebende, ausgestreckte Hand Gottes an alle, die zu ihm umkehren und unter seiner Herrschaft leben wollen.
- Wir danken ihm, dass diese Liebe Christi auch in unseren Herzen ausgegossen wurde, sodass wir seine Botschafter auf Erden sein dürfen und diese Liebe an andere weitergeben.
Busse
- Wir tun Busse für unsere Gleichgültigkeit den verlorenen Menschen dieser Welt gegenüber.
- Wir tun Busse für unsere Bequemlichkeit, für unseren Unwillen, für das Evangelium Flagge zu zeigen und Risiken einzugehen – aus Angst, dass wir uns dadurch unbeliebt machen.
Fürbitte
- Wir bitten den Herrn, dass der «Duft Christi» sich überall verbreitet durch die Liebe und die guten Werke der Christen an ihrem Ort.
- Wir bitten um Klarheit in der Verkündigung und Treue zum Wort Gottes.
- Wir bitten um Bewahrung vor einer falschen Toleranz, in der keine Furcht Gottes mehr zu finden ist, weil die Heiligkeit Gottes nicht ernst genommen wird. Dein Reich komme, dein Wille geschehe!
Praktische Tipps
Für wen kannst du diese Woche eine Ermutigung sein? Schreib eine Karte, schick einen wertschätzenden Gruss, werde ein «Dankeschön» los. Gibt es jemanden, der schwach ist und von dir Unterstützung braucht? Sollst du jemanden in Liebe zurechtweisen, der in seinem Wandel mit Gott träge geworden ist? Bei jenen Mitmenschen, für die du dich nicht erwärmen kannst oder die dich verletzt oder enttäuscht haben: Ist Vergebung, Loslassen, Langmut vielleicht längst überfällig, damit du wieder Frieden hast?
Scripture
About this Plan

Hoffnungsvoll durchs Leben zu gehen, ist keine Leichtigkeit – erst recht nicht in Zeiten vieler Kriege, Krisen und Katastrophen. Aber der christliche Glaube bietet viel Grund, hoffnungsvoll zu sein. Darum, diese Hoffnung miteinander zu leben und den Blick immer wieder auf Jesus Christus zu richten, geht es in der Allianzgebetswoche der Evangelischen Allianz vom 12. bis 19. Januar. Das ist eine grosse Stärke des christlichen Glaubens: Wir müssen nicht allein hoffen.
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