Freue dich WeltBeispiel

Freue dich Welt

Tag 25 von 25

Nach Weihnachten (ein Heilmittel für die aufkommende Wehmut)

»Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes... . Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen.« (Lukas 1,46–47.53 LUT 2017)

Die wenigen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr lehren uns etwas Tiefgreifendes über die Sehnsüchte unserer Seele. Meist sind die Fröhlichkeit und der Jubel der Weihnachtstage in Windeseile wieder vorbei – dabei hatten wir uns so sehr darauf gefreut. Uns bleibt jetzt scheinbar nur noch, den Verpackungsmüll zu entsorgen, die Wohnung in Ordnung zu bringen und den Umtausch zu erledigen. Warum muss Weihnachten eigentlich immer so schnell vorüber sein?!

Der Theologe und Pastor Sinclair Ferguson erzählt aus seiner eigenen Vergangenheit:

»Als ich ein Kind war, schien Weihnachten jedes Jahr am 25. Dezember mit dem Zubettgehen zu sterben. Die Vorfreude war so lang gewesen, das eigentliche Ereignis viel zu kurz. Ich versuchte sogar, meine Geschenke wieder einzupacken, um sie am nächsten Morgen nochmal auspacken zu können.«

Seien wir Kinder oder Erwachsene – der Zauber dieser festlichen und aufregenden Zeit hält nie lange an, denn er weist über sich selbst hinaus auf das, was C. S. Lewis beschreibt als: »Noch tieferer Zauber von vor der Dämmerung der Zeit«.

Als Jesu Mutter in der Erwartung von Christi Geburt Gott lobte, verkündete sie: »Die Hungrigen füllt er mit Gütern«. Das war schon immer die Erfahrung von Gottes Volk. Bereits der Psalmist pries den Herrn dafür, »dass er sättigt die durstige Seele und die Hungrigen füllt mit Gutem« (Psalm 107,9 LUT 2017). Dies ist aber nicht die Erfahrung aller Menschen. Schon immer gab es auch jene, »die irregingen in der Wüste, ... die hungrig und durstig waren und deren Seele verschmachtete« (V. 4–5). So sieht unser Zustand getrennt von Christus aus: Wir wandern ziellos umher wie in »trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist« (Psalm 63,2 LUT 2017). Ohne ihn ist Linderung nicht zu erlangen, Trost und Geborgenheit sind nicht mehr als ein ferner Traum.

Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der den Schmerz einer enttäuschten Erwartung oder Sehnsucht nicht kennt. Gott hat uns einfach so geschaffen: Wir sehnen uns nach etwas, das größer ist als wir selbst. Das Problem ist natürlich, dass wir dieses Verlangen mit Dingen zu stillen versuchen, die für uns in Reichweite sind. Manche von uns hoffen jedes Mal, wenn im Kalender der Dezember erscheint, darauf, dass Weihnachten dieses Sehnen erfüllen wird.

Aber Weihnachten schafft das nicht. Unsere Sehnsüchte gehen tiefer, als dass ein einzelner schöner Tag das leisten könnte (oder die paar Wochen um diesen Tag herum).

Nicht einmal die Freude der Weihnachtszeit kann uns Erfüllung schenken. Das liegt daran, dass wir für den Gott geschaffen wurden, der Weihnachten erst seine Bedeutung gibt. Wenn wir ohne ihn leben und feiern wollen – und wir alle kennen die Versuchung, in dieser Jahreszeit in die Konsumfalle zu tappen! –, dann kann keine noch so große Festtagsfreude die Leere füllen, die er hinterlässt.

Augustinus erinnert uns daran, dass Gott uns auf ihn selbst hin erschaffen hat und unser Herz ruhelos ist, bis es in ihm Ruhe findet. Die gute Nachricht ist, dass Gott sich auf Herztransplantationen versteht und seinem Volk ein neues Leben schenkt. Er erleuchtet unser Denken durch die Wahrheit des Evangeliums (vgl. 2 Korinther 4,4– 6).

Wir müssen uns nicht länger abmühen, um uns bei Gott irgendwie ein bisschen Akzeptanz zu erarbeiten. Uns wird durch den Glauben die Gerechtigkeit Christi zugerechnet (vgl. Römer 3,22). Er befreit unsere Herzen aus der Knechtschaft der Sünde. Er reinigt unsere unverhältnismäßigen Neigungen und motiviert und befähigt uns, im Licht der Wahrheit seines Wortes zu leben. Dabei werden wir entdecken, dass sein Gesetz nicht einengend, sondern in Christus ein Weg zu Freiheit und Freude ist.

Anders gesagt: Gottes Wirken zielt darauf, dass wir anfangen, das zu lieben, was er liebt. Diese Veränderungen sind das Ergebnis einer göttlichen Herzoperation – der allmächtige Gott erfüllt seine Verheißung: »Und ich will... das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben« (Hesekiel 36,26 LUT 2017).

In Marias Lied klingt ein Akt göttlicher Ironie an: »Die Hungrigen füllt er mit Gütern«, aber er »lässt die Reichen leer ausgehen«.

Wem seine Bedürftigkeit nicht bewusst ist, wer selbstzufrieden behauptet: »Ich bin gar nicht hungrig«, den schickt er mit leeren Händen fort. Dagegen verkündet Jesus allen, die ihre Bedürftigkeit eingestehen, die ihren Hunger spüren: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten« (Johannes 6,35 LUT 2017).

Der große Tag liegt nun hinter uns. All die Vorbereitungen, mit denen wir im Dezember zugange waren (oder vielleicht seit September!), haben ihre Vollendung erreicht. Schon bald nimmt man die Lichterketten von den Häusern ab, der Christbaum wird abgeschmückt und wir haben Januar. Das ist in Ordnung, denn wir leben nicht für Weihnachten, sondern für den, der an Weihnachten geboren wurde. Als seine Nachfolger dürfen wir uns darüber freuen, dass das, was Weihnachten so wunderbar macht, jeden Tag wahr ist. Jesus ist dein Immanuel. Jesus ist der Eine, der dir alles gibt, was du brauchst – er hat jede Verheißung Gottes erfüllt und schenkt jedem einzelnen von seinen Nachfolgern die Fülle. Wir sehen Weihnachten nun im Rückspiegel und das neue Jahr dämmert herauf. Vielleicht ist heute ein guter Tag, um zu deinem Immanuel zu sagen: »Jesus, du bist der Einzige, der mein Herz erfüllen kann. Mehr als alles andere – mehr als die Geschenke und das leckere Essen dieser Tage, mehr als das, was ich im kommenden Jahr tun und sein will – wünsche ich mir, dass deine Freude mich erfüllt und stärkt.« Bitte ihn im Glauben, und er wird dich gewiss erhören.

Der Bibelleseplan »Freue dich Welt« ist heute beendet. Hier ist das Buch Freue dich Welt, dein König naht als Print und E-Book erhältlich.

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Freue dich Welt

Von der ersten bis zur letzten Seite zieht sich durch die Bibel das Warten auf den König. In diesem Leseplan spannt Alistair Begg den Bogen vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Er führt uns vor Augen, wie Gott diese Welt auf das wundersame erste Kommen von Jesus vorbereitete. Gleichzeitig weckt er Vorfreude auf das zukünftige Kommen des Königs, wenn er alle Dinge neu machen wird. Finde Freude im Wunder von Weihnachten und im Blick auf die Wiederkunft von Jesus!

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Wir möchten uns bei Verbum Medien für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: verbum-medien.de