Freue dich WeltBeispiel

Freue dich Welt

Tag 17 von 25

Ein Licht in der Finsternis

Im Jahr 1939 las König George VI. in seiner Rundfunk-Weihnachtsansprache an die britische Nation den ersten Teil eines Gedichts von Minnie Louise Haskins vor:

»Und ich sagte zu dem Mann,
der an der Schwelle des Jahres stand:
Gib mir ein Licht,
damit ich sicher ins Unbekannte treten kann.
Und er antwortete: Geh hinaus in die Dunkelheit und
lege Deine Hand in die Hand Gottes.
Das soll für Dich besser sein als Licht und sicherer als
ein bekannter Weg.«

Angesichts des eskalierenden Krieges mit Deutschland waren diese Worte damals zweifellos sehr bedeutsam für den König und seine Untertanen. Sie sprechen aber auch heute noch viele Menschen an – auch wir leben in Zeiten großer Unsicherheit und Angst.

Je mehr uns die Finsternis dieser Welt bewusst wird, desto mehr werden wir die zentrale Botschaft der Weihnachtszeit feiern: Das wahre Licht ist in die Welt gekommen (vgl. Johannes 1,9). Dieses Licht ist keine Philosophie. Es ist keine politische Ideologie. Es ist kein Gefühl und kein Konzept. Das Licht ist eine Person: Jesus Christus. Jesus ist gekommen, um uns den Weg zu erhellen, um uns aus einer Welt des Todes zum Leben mit ihm zu führen.

Jesus ist das Licht, durch das wir weitaus besser sehen können als durch irgendein Möchtegern-Licht, das diese Welt uns anbietet. Oder um die Metapher von Haskins zu verwenden: Er ist die Hand, die Gott uns entgegenstreckt. Wie können wir aber nun in einer Welt voller Finsternis in seinem Licht leben?

Einbrecher rufen dir normalerweise nicht aus dem dunklen Hof zu: »Entschuldigung, könnten Sie vielleicht die Beleuchtung einschalten? Ich möchte gern Ihr Haus ausrauben.« Das sind Einbrecher! Sie tun ihr Werk im Dunkeln. Ihnen kann nichts Schlimmeres passieren, als dass plötzlich das Licht angeht und man sie entdeckt.

Die Bibel erklärt, dass wir ohne Christus in ähnlicher Weise in der Finsternis sind. Wir können die Wahrheit nicht sehen. Wir können nicht beurteilen, was gut ist. Wir können Sünde nicht als Sünde erkennen und können uns nicht dagegen wehren, das Falsche zu tun.

Tatsächlich ist unsere Gesellschaft so an die Dunkelheit gewöhnt, dass wir oft nicht einmal merken, dass die Lichter aus sind. C. S. Lewis schrieb: Die wirklich bösen Dinge werden oft »in sauberen, warmen, wohlbeleuchteten und mit Teppichboden ausgestatteten Büros geplant und angeordnet, von unauffälligen Männern im weißen Hemd, mit geschnittenen Fingernägeln und glattrasiertem Gesicht, die es nicht nötig haben, ihre Stimme zu erheben«. Wenn uns die Augen für die Finsternis geöffnet werden, dann begreifen wir, dass sie nicht nur in den offensichtlich schlechten Ereignissen gegenwärtig ist. Sie wohnt in unserem eigenen Herzen. Wir erkennen sie in unserer natürlichen Veranlagung, die sagt: »Ich bin mein eigener Herr.« Sie ist tief in uns allen verwurzelt – selbst in den »anständigsten« Menschen.

Als in der ersten Christnacht das Licht in eine dunkle Welt kam und aufleuchtete, zeigte sich, wie finster es hier wirklich war. Herodes verabscheute den Gedanken, dass es über ihm einen König geben könnte. Er wollte selbst auf dem Thron sitzen, und er ermordete Kinder, um Jesus loszuwerden. Im weiteren Verlauf der Evangelien lehnten die Pharisäer den Messias ab, weil sie es vorzogen, auf ihre eigene Weise nach dem Heil zu streben, und sie ermordeten Jesus. Ebenso wollen zweitausend Jahre später auch wir das letzte Wort über unser Leben haben, der Held in unserer eigenen Geschichte sein. Deshalb ziehen wir es von Natur aus vor, in der Finsternis zu leben, trotz all der Ungewissheit und des Chaos, das das mit sich bringt. Wir schlagen die Hand aus, die uns aus der Finsternis ins Licht führen will.

Die Finsternis kann das Licht aber nicht auslöschen (vgl. Johannes 1,5 NGÜ).

Wo der Geist Gottes wirkt, da kommt er in unser Leben und sagt: »Es ist dunkel hier.« Von Natur aus merken wir gar nicht, dass es dunkel ist. Wir halten das im Großen und Ganzen für in Ordnung so, denn wir kennen nichts anderes. Sobald wir aber erkannt haben, dass es dunkel ist, können wir uns nach einem Licht ausstrecken. Und Licht ist genau das, was Jesus gebracht hat und was der Geist bringt (vgl. 2 Korinther 3,17–18; 4,4).

Die Weihnachtsbotschaft ist grundsätzlich eine Hoffnungsbotschaft. Wenn sie uns aber Hoffnung bringen soll, dann muss sie mehr sein als nur eine Sache des Gefühls. Hoffnung muss sich auf Wahrheit stützen. Wenn wir hoffnungsvoll auf das neue Jahr blicken wollen, dann werden uns unsere eigenen guten Vorsätze für unser Leben wenig helfen. Nichts wird wahr werden, nur weil wir fest genug daran glauben, und nichts wird deswegen richtig, weil wir es gern so hätten. Wenn wir Hoffnung haben wollen, müssen wir auf die Stimme hören, die zu unserem Herzen spricht: »Es ist dunkel hier drin«, und die uns auf »das wahre Licht« hinweist, das in die Welt gekommen ist (Johannes 1,9).

Halte für einen Moment inne. Sagt der Geist Gottes über einen Bereich deines Lebens: »Es ist dunkel hier. Du musst im Licht wandeln, lass dich von Jesus führen«? Vielleicht machst du dir auch Sorgen und hast Angst, was das neue Jahr wohl bringen mag, und Gottes Geist sagt zu dir: »Lege deine Hand in Jesu Hand und vertraue ihm, dass er dich hindurchführt.« Jesus kam in die Welt, um uns zu verändern. Er führt uns aus der Finsternis der selbstsüchtigen Lüge in das Licht von Gottes wahrem Ziel: durch viele Gefahren, Mühen und Hindernisse hindurch in das herrliche Licht der ewigen Gegenwart Gottes. Wenn du »deine Hand in die Hand Gottes« legst, wird er sich als besser erweisen als das Beste, was diese Welt zu bieten hat. Sei gewiss, dass das Licht, das in der Christnacht geboren ist, immer noch in der Finsternis scheint, und dass die Finsternis es niemals auslöschen wird.

Zum Nachdenken:

Wenn du über den vorherigen Abschnitt nachdenkst: Was will dir der Geist Gottes wohl gerade jetzt sagen?

Unser Heiland ist nun da!

Hört das Lied der Engelschar.

Er, den nie ein Auge sah,

kam vom Himmel wunderbar.

Singt dem Kindlein in dem Stall,

preist Gott Vater allzumal!

Erd und Himmel, seid erfreut!

Christus ist geboren heut,

Erd und Himmel, seid erfreut!

Christus ist geboren heut!

Von des Vaters Himmelsthron

kam der eingeborne Sohn

als ein Knecht in Niedrigkeit,

da erfüllet war die Zeit,

angetan mit Fleisch und Blut,

arm und elend uns zugut,

klein, verachtet und gering.

Er, der Schöpfer aller Ding,

klein, verachtet und gering,

er, der Schöpfer aller Ding.

Sonne, die du scheinen wirst,

Jesus, großer Friedefürst,

Licht und Leben teilst du aus,

bringst uns heim ins Vaterhaus.

König der Barmherzigkeit,

hilf uns aus in Kampf und Streit.

Herrlicher Immanuel,

Lebenssonn und Freudenquell,

herrlicher Immanuel.

Lebenssonn und Freudenquell.

(Originaltitel: »Hark The Herald Angels Sing« Text: Charles Wesley (1707–1788) Melodie & Chorsatz: Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809–1847), Dt. Text: Johannes Haas © (Dt. Text) 1960 Gerth Medien, Wetzlar)

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Freue dich Welt

Von der ersten bis zur letzten Seite zieht sich durch die Bibel das Warten auf den König. In diesem Leseplan spannt Alistair Begg den Bogen vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Er führt uns vor Augen, wie Gott diese Welt auf das wundersame erste Kommen von Jesus vorbereitete. Gleichzeitig weckt er Vorfreude auf das zukünftige Kommen des Königs, wenn er alle Dinge neu machen wird. Finde Freude im Wunder von Weihnachten und im Blick auf die Wiederkunft von Jesus!

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Wir möchten uns bei Verbum Medien für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: verbum-medien.de