Freue dich WeltBeispiel

Dein Reich komme
In gewissem Sinne ist die gesamte Bibel sowohl Geschichtsunterricht als auch Zukunftsverheißung, und das mit dem Ziel, dass wir Jesus ähnlicher werden, um ihn im Hier und Jetzt zu verherrlichen. Eine bekannte Zusammenfassung der Bibel lautet: Jesus wird im Alten Testament vorhergesagt, in den Evangelien offenbart, in der Apostelgeschichte verkündigt, in den Briefen erklärt und in der Offenbarung erwartet. Dem Buch, das von dieser großen Erwartung geprägt ist, wollen wir uns heute und morgen zuwenden.
Wir haben in 1. Mose bei Abrahams Geschichte haltgemacht, in 2. Chronik bei Salomos Tempelweihe und später bei den Prophetien eines Jesaja und eines Micha. Immer wieder sahen wir, wie all das auf Jesus hinwies. Im Rückblick auf solche Geschichten und Prophetien erkennen wir: Christus ist nicht nur ein weiterer Priester für sein Volk, sondern der große Hohepriester und zugleich Gottes Opferlamm. Er ist nicht nur ein weiterer Prophet, sondern das Wort Gottes in Person. Er ist auch nicht nur ein weiterer irdischer Herrscher, sondern der ewige König der Könige und Herr der Herren.
In der Zeit zwischen diesen Prophetien und ihrer Erfüllung musste Gottes Volk allerdings warten.
Wir haben heute den Vorteil, dass wir sehen können, wie Jesus das »Ja« auf alle Verheißungen und Vorschattungen des Alten Testaments ist. Dabei übersehen wir leicht, wie viele Generationen in der Zeit zwischen den beiden Testamenten kamen und gingen, in den vier Jahrhunderten des göttlichen »Schweigens«. Seit dem prophetischen Wirken Maleachis hatte Gottes Volk keine neue Botschaft mehr erhalten. Im Laufe der Zeit wurde es von verschiedenen Fremdherrschern unterjocht. Israels Königreich war nur noch eine verblasste Erinnerung und eine Verheißung für die Zukunft. Es gab zwar einen Überrest an treuen Gläubigen, die mit ihren Familien in den Wegen des Herrn gingen. Wenn sie ihren Kindern und Enkeln von den Geschichten und Prophetien erzählten, stellten diese aber sicherlich Fragen wie: »Papa, wann kommt denn der Messias?«, oder: »Oma, denkst du wirklich, dass der Herr unserem Volk einen großen König schicken wird?«, oder: »Aber Onkel, wie kann das gehen, dass das Königreich wiederhergestellt wird?«
Schließlich gelangen wir ins Neue Testament. Schon vor Jesus tritt Johannes der Täufer auf, um zu verkündigen: »Das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!« (Matthäus 3,2 SLT). Das Volk, das die Ankündigungen und Prophezeiungen kannte, musste nun versuchen, sich einen Reim darauf zu machen: Wie wird Gott wohl ein Reich für sein Volk aufrichten? Was wird der König dieses Reiches tun? Wie wird er sein? Als dann Jesus begann, über das Königreich zu sprechen, erwarteten die Menschen fast ausnahmslos eine politische Revolution und die nationale Wiederherstellung Israels. Sie dachten in geographischen und politischen Dimensionen.
Sie verstanden nicht, dass Jesus letztlich über ein Reich sprach, das »nicht von dieser Welt« ist (Johannes 18,36) – über ein Reich, das in erster Linie geistlich und ewig ist, nicht national und territorial. Was tat Gottes Sohn, als er als neugeborener König in diese Welt kam?
Er begann, der Welt zu zeigen, dass er ein Reich von Menschen aus allen Stämmen, Völkern und Sprachen errichten wird.
Dieses Reich Jesu wird auf dreierlei Weise errichtet: Es ist gekommen, es ist am Kommen und es wird kommen.
Das Reich ist bereits in der Person und dem Werk Jesu gekommen. Er verkündete: »Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen« (Markus 1,15 LUT 2017). Was sollten die Wunder Jesu sonst sein, wenn nicht Wahrzeichen des königlichen Handelns in seiner Schöpfung und durch seine Schöpfung? Für ihn, der die DNA jedes einzelnen Menschen geschaffen hat, ist es nicht schwer, einem Blinden das Augenlicht zu schenken, einen Lahmen gehen zu lassen oder einen Toten zum Leben zu erwecken.
Das Reich ist am Kommen. Der Heilige Geist erweckt immerfort menschliche Seelen und versetzt sie aus dem Reich der Finsternis in das Reich des Lichts. Wie geschieht das? Indem Menschen durch die Verkündigung des Evangeliums zu Jüngern gemacht werden, so wie Jesus es seinen ersten Nachfolgern auftrug, ehe er in den Himmel auffuhr (vgl. Matthäus 28,18–20).
Schließlich wird das Reich zu einem uns unbekannten, von Gott festgelegten Zeitpunkt kommen. Dann wird er alles neu machen. Bei seiner ersten Ankunft erschien der König, um das Reich vorzustellen und den Weg ins Reich zu öffnen. Die zweite Ankunft Jesu wird das endgültige Kommen des Reiches in seiner ganzen Herrlichkeit bedeuten. Auf diese Ankunft blickt das Buch der Offenbarung.
Diese letzte der sieben Posaunen in Offenbarung 11 klingt, als würde sich Gott von einem zukünftigen Tag aus an uns wenden, um uns zu erinnern, worauf unsere Hoffnung in diesem Leben und in dieser Welt gerichtet ist: »Das Reich der Welt ist unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit« (ELB). Wenn wir uns umsehen, die Nachrichten verfolgen oder durch die Sozialen Medien scrollen, dürfen wir uns daran erinnern, dass die Dinge nicht immer so bleiben werden. Alles, was falsch ist, wird zurechtgebracht werden. Und selbst das Allerbeste aus diesem Leben wird noch besser werden! Wenn wir bedenken, dass das Reich erst noch kommt, werden wir uns nicht mit dem Besten zufriedengeben, was diese Welt zu bieten hat, wir werden aber auch nicht an dem Schlimmsten verzweifeln, das uns diese Welt entgegenschleudert. Eines Tages wird alles in der glorreichen Herrschaft unseres Herrn Jesus aufgehen. Dort ist unsere wahre Heimat, und wir werden dann ein unübertreffliches Fest feiern.
Beim Nachdenken über die Ankunft Jesu Christi erweisen wir unserem Kopf und Herzen einen schlechten Dienst, wenn wir dabei nur die erste, aber nicht die zweite Ankunft im Blick haben. An Weihnachten feiern wir nicht nur, wovor uns unser neugeborener König retten sollte, als er damals auf die Erde kam. Wir feiern auch, auf welches Ziel hin er uns gerettet hat – zu einem ewigen Leben mit ihm in seinem vollendeten Reich. Christi Königtum spielt eine zentrale Rolle. Es war damals in der Krippe von Bedeutung. Es ist heute von Bedeutung. Und es wird für immer von Bedeutung sein.
Zum Nachdenken:
Welchen Unterschied macht es für uns in Erfolg und Versagen, im Umgang mit Freude und Leid in dieser Welt, wenn wir wissen,
– dass das Reich in der Vergangenheit gekommen ist?
– dass das Reich gegenwärtig am Kommen ist?
– dass das Reich in der Zukunft kommen wird?
Über welchen Aspekt dieses Reiches möchtest du heute besonders nachdenken, um dich darüber zu freuen?
Nun singet und seid froh,
jauchzt alle und sagt so:
Unsers Herzens Wonne
liegt in der Krippen bloß
und leucht’ doch
wie die Sonne
in seiner Mutter Schoß.
Du bist A und O,
du bist A und O.
Sohn Gottes in der Höh,
nach dir ist mir so weh.
Tröst mir mein Gemüte,
o Kindlein zart und rein,
durch alle deine Güte,
o liebstes Jesulein.
Zieh mich hin zu dir,
zieh mich hin zu dir.
Groß ist des Vaters Huld,
der Sohn tilgt unsre Schuld.
Wir warn all verdorben
durch Sünd und Eitelkeit,
so hat er uns erworben
die ewig Himmelsfreud.
O welch große Gnad,
o welch große Gnad!
Wo ist der Freuden Ort?
Nirgends mehr denn dort,
da die Engel singen
mit den Heilgen all
und die Psalmen klingen
im hohen Himmelssaal.
Eia, wärn wir da,
eia, wärn wir da.
(Nach dem lat.-deutschen Hymnus »In dulci jubilo«, 14./16. Jh.)
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

Von der ersten bis zur letzten Seite zieht sich durch die Bibel das Warten auf den König. In diesem Leseplan spannt Alistair Begg den Bogen vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Er führt uns vor Augen, wie Gott diese Welt auf das wundersame erste Kommen von Jesus vorbereitete. Gleichzeitig weckt er Vorfreude auf das zukünftige Kommen des Königs, wenn er alle Dinge neu machen wird. Finde Freude im Wunder von Weihnachten und im Blick auf die Wiederkunft von Jesus!
More
Wir möchten uns bei Verbum Medien für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: verbum-medien.de
Relevante Lesepläne

Sind Sie wirklich ein spiritueller Christ? Viele irren sich, ohne es zu wissen...

Jesus Ist Stärker

Evangelisieren: Ich sag besser nichts

Bist du bereit, den Preis zu zahlen?

Die Ehrfurcht vor Gott

Gott im SCHMERZ begegnen

Was "Wandeln durch den Geist" wirklich bedeutet

Von Der Scham Zur Sicherheit

15x Abraham
