Freue dich WeltBeispiel

Freue dich Welt

Tag 18 von 25

Ich werde hingehen

In 1. Mose wurde uns gezeigt, dass unser Schöpfer ein Gott ist, der zu seinen Verheißungen steht. Dabei wurde die Erwartung geweckt, dass er jemanden senden wird, um diese gefallene Welt wieder neu zu machen, nämlich einen Retter, in dem alle Völker der Erde gesegnet werden. Die Schriften und die Propheten zeichneten ein verschwommenes Bild, voller Hoffnung und Erwartung und mit vagen Einzelheiten in Bezug auf Gottes großen Heilsplan.

Danach erhielten wir durch die Evangelien eine Brille, die uns glasklar erkennen ließ: Jesus ist der, in dem alle unsere Hoffnungen, alle Verheißungen Gottes, alle unsere Sehnsüchte erfüllt werden.

Es gibt aber noch viel mehr über Weihnachten zu entdecken – in den neutestamentlichen Briefen.

So beginnt zum Beispiel der Autor des Hebräerbriefes mit einer Einleitung, die uns an den Anfang des Johannesevangeliums denken lässt. Er erinnert seine Leser daran, dass Gottes Sohn durch sein Wort zu seinem Volk geredet hat, dass durch ihn die gesamte Schöpfung gemacht wurde, dass er alles vom Vater erben wird, dass er das vollkommene Abbild von Gottes Herrlichkeit ist und dass er alle Dinge durch sein kräftiges Wort trägt. Als Prophet spricht Jesus nicht nur Gottes Worte, er ist Gottes Wort. Als Priester bringt er nicht nur ein Opfer für Sünden dar, sondern er selbst ist das Opfer. Als König herrscht er nicht nur für eine gewisse Zeit über sein Volk, sondern er herrscht überall und für immer. Und er ist derjenige, der in der ersten Christnacht in der Krippe lag.

Wie wir in der vergangenen Woche gesehen haben, stellen uns Matthäus und Lukas in ihren Evangelien eine Reihe von weihnachtlichen Gestalten vor, die für uns längst gute Bekannte sind: Maria, die Hirten, die Weisen und so weiter. Manchmal fällt unser Blick auch auf etwas unbekanntere Personen wie Zacharias, Elisabeth, Hanna oder Simeon. Über die Jahre haben wir in weihnachtlichen Predigten und Bibelarbeiten die Geschichte wahrscheinlich schon aus der Perspektive so ziemlich jedes Beteiligten gehört.

Es gibt aber eine bemerkenswerte Ausnahme: Erstaunlich wenige von uns haben über Weihnachten schon aus dem Blickwinkel Jesu nachgedacht. Der Hebräerbrief bietet uns einen Einblick in genau diese Perspektive.

Der Autor schreibt in Hebräer 10,5–6 LUT 2017:

»Darum spricht er (Christus), wenn er in die Welt kommt: ›Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet. Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht.«

Wie der Schuh von Aschenputtel nur ihr allein passt, passen diese Worte, die Jesus aus Psalm 40 zitiert, nur auf ihn allein.

Während der Zeit des Alten Testaments liefen jahrhundertelang Gottes Vorbereitungen für das erste Weihnachten, denn all die alttestamentlichen Opfer waren letztlich nur Schatten einer anderen Realität. Auf diese deuteten sie hin. Die Opfer beinhalteten den Tod von Tieren, wobei diese Tiere zum Altar geführt werden mussten. Sie hatten keine Wahl. Sie wurden gezwungen, auf diese Weise dienstbar zu sein. Jesus dagegen wusste bereits, ehe er Mensch wurde, dass seine Aufgabe – sein Opfer – anders sein würde. Er gab sein Einverständnis aus freien Stücken. In bescheidenster Form und in einer unerwarteten Umgebung nahm Gott, der Sohn, einen Leib an, der für ihn bereitet war – bereitet »als Lösegeld für viele« (Matthäus 20,28).

Der Sohn sah diese kaputte Welt mit ihren sündigen Menschen und sagte zu seinem Vater: »Ja, ich werde hingehen, um bei ihnen zu sein. Ich werde einer von ihnen werden und für sie sterben.« Er sah dich und mich an, und sagte: »Ja, ich werde für sie die Reinigung von den Sünden vollbringen.« Daraufhin blickte sein Vater ihn an und sagte etwas, dessen kein Tier, das man zum Altar brachte, jemals würdig gewesen war: »Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe« (Matthäus 17,5 LUT 2017). Die Tat, die die Liebe des Vaters zum Sohn am stärksten befeuerte, war die freiwillige Hingabe seiner selbst als Opfer für unsere Sünden (vgl. Johannes 10,17).

Jesus kam nicht nur in diese Welt, damit es eine Jungfrauengeburt in Bethlehem geben konnte, sondern damit wir eine Jungfrauengeburt des Glaubens in unserer Seele erleben können. Er wollte nicht nur, dass damals eine Christnacht stattfand, sondern dass die Ereignisse dieser Christnacht in gewissem Sinne auch heute geschehen. Durch seine Geburt, seinen Tod, seine Auferstehung und Himmelfahrt vollbrachte er alles, was nötig ist, damit sündige Menschen eine wundersame neue Geburt erfahren und in die Gemeinschaft mit Gott eintreten können. Und danach hat er »sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe«.

Das ist etwas ganz anderes als die Versprechungen einer bloßen Religiosität, bei der man mittels Regeln und Leistung vergeblich versucht, in den Himmel hochzuklettern. Im Gegensatz dazu ist die Botschaft der Krippe von befreiender Barmherzigkeit. Gott hat in wunderbarer Weise die Initiative ergriffen und ist herabgestiegen, um uns durch Jesus zu retten. Wir müssen keine lange Reise unternehmen, um Gott zu finden. Christus, der neugeborene König, kannte seine Aufgabe. Wie sollen wir darauf reagieren? Neige dich demütig vor ihm, preise ihn von ganzem Herzen und warte zuversichtlich jeden Tag auf ihn. Du darfst wissen: Weil er sagte: »Ich werde hingehen, um bei ihnen zu sein«, kannst du sagen: »Ich werde hingehen, um bei ihm zu sein.«

Zum Nachdenken:

Wie haben dich diese Wahrheiten heute ermutigt?

Wie könnte es bei dir aussehen, zuversichtlich auf Jesus zu warten?

Gott wurde arm für uns,

Gott wurde arm für uns,

damit wir durch seine

Armut reich werden,

wurde Gott arm für uns.

Reichtum, Ehre, Karriere,

Einfluss, Macht und Geld,

all das suchen wir

und sind doch einsam

in der Welt.

Wir sind nie zufrieden,

nein, wir wollen immer mehr,

und doch bleiben

unsre Herzen leer.

Gott ließ uns nicht laufen.

Kommt und hört den Freudenton:

Als die Zeit erfüllt war,

sandte Gott uns seinen Sohn.

Er verließ den Himmel,

wurde Mensch, genau wie wir.

Seine Armut öffnet

uns die Tür.

Von der Krippe bis zum Tod

am Kreuz auf Golgatha

trug Gott unsre Sünde.

Unsre Rettung ist nun da.

Er schenkt uns das Leben,

er gibt uns Geborgenheit.

Seine Gnade trägt uns

durch die Zeit.

(Text: Peter Strauch nach 2. Korinther 8,9, Melodie: Peter Strauch, © 1984 SCM Hänssler, Holzgerlingen)

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Freue dich Welt

Von der ersten bis zur letzten Seite zieht sich durch die Bibel das Warten auf den König. In diesem Leseplan spannt Alistair Begg den Bogen vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Er führt uns vor Augen, wie Gott diese Welt auf das wundersame erste Kommen von Jesus vorbereitete. Gleichzeitig weckt er Vorfreude auf das zukünftige Kommen des Königs, wenn er alle Dinge neu machen wird. Finde Freude im Wunder von Weihnachten und im Blick auf die Wiederkunft von Jesus!

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Wir möchten uns bei Verbum Medien für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: verbum-medien.de