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Hast du ein Lieblingslied aus deiner Kindheit? Wenn du es hörst, fühlst du dich in die Vergangenheit zurückversetzt: das Zimmer deiner Jugend, ein Urlaub mit der Familie, unbeschwerte Tage. Traditionen können genauso wirken. Sie verbinden uns mit besonderen Momenten und geben uns ein Gefühl von Sicherheit. Auch im Glauben greifen wir auf Traditionen zurück, um Gott zu begegnen – sei es durch bestimmte Lieder, Gebete oder Rituale, die uns vertraut sind.

Traditionen helfen uns, Gottes Treue in der Vergangenheit zu feiern. Doch was passiert, wenn wir sie zum Selbstzweck machen? Manchmal versuchen wir, vergangene Erfahrungen mit Gott zu wiederholen, anstatt uns auf das einzulassen, was Er heute tun möchte. Jesus konfrontierte die Pharisäer genau damit: „Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an Überlieferungen, die von Menschen stammen.“ Sie waren so sehr darauf fixiert, Gott durch Traditionen zu begegnen, dass sie das Neue, das Er ihnen schenken wollte, verpassten.

Vielleicht kennst du das auch: Du wünschst dir, dass in deiner Kirche mal wieder die „richtigen“ Lieder gespielt werden (welche auch immer das für dich sind – jedenfalls die, die „noch Tiefgang hatten“) oder dass auf eine bestimmte Art und Weise gepredigt wird. Was ist, wenn Gott dir heute eine frische Erfahrung schenken möchte? Was, wenn Er dich einlädt, über Traditionen hinauszublicken und Seinen Geist in deinem Alltag neu wirken zu lassen?

Traditionen sind nicht falsch. Sie sind ein Werkzeug – aber nicht das Ziel. Wenn wir uns nur auf Traditionen stützen, suchen wir Gott in der Vergangenheit, statt Ihn in der Gegenwart zu erwarten. Doch Gott bleibt derselbe und ist gleichzeitig jeden Morgen neu. Klagelieder 3,23 erinnert uns: „Sein Erbarmen hört niemals auf, jeden Morgen ist es neu.“

Jesus ruft uns dazu auf, die Traditionen, die uns mit Ihm verbinden, dankbar zu feiern, aber dabei nicht stehen zu bleiben. Vielleicht lädt Er dich heute ein, loszulassen, was dir vertraut ist, um etwas Neues von Ihm zu empfangen. Lass dich überraschen – Er wartet darauf, dir auf eine Weise zu begegnen, die du dir vielleicht nicht vorstellen kannst.

Reflexionsfragen:

1. Welche Traditionen helfen dir, Gott zu begegnen?
2. Welche Traditionen oder Gewohnheiten halten dich möglicherweise davon ab, Jesus heute neu und frisch zu begegnen?