Bibel in einem Jahr 2023 mit Gedanken von Nicky und Pippa Gumbel - Expressគំរូ

Als hättest du nie gesündigt
In meiner Zeit als Rechtsanwalt fiel mir auf, wie schlimm es für die meisten Menschen ist, vor Gericht zu erscheinen – selbst wenn sie nur als Zeugen geladen wurden. Als Kläger oder gar Angeklagter ist es noch nervenaufreibender. Ich erinnere mich an die Erleichterung, wenn ein Angeklagter freigesprochen wurde oder ein Kläger Recht bekam. Im Rechtssystem des alten Israel war es für beide Parteien riskant, vor Gericht zu gehen. Der Gerichtsprozess hatte eine korrigierende Aufgabe; der Richter sollte der Partei, die im Recht war, helfen, das Unrecht wieder gut zu machen. Am Ende der Verhandlung würde eine Partei *gerecht gesprochen* und die andere im Unrecht sein. Ein erfolgreicher Ausgang bedeutete, dass „Recht“ gesprochen worden war. Das hebräische Wort für gerecht ist *tsaddig*. Einige (englische) Bibeln übersetzen das mit „unschuldig“ – den Zustand des Im-Recht-Seins. Das ist der alttestamentliche Hintergrund von „*gerechtfertigt*“. Ein Kind definiert „gerechtfertigt“ mit: „als hätte ich nie gesündigt“. Jesus starb für unsere Sünden. Wenn du dein Vertrauen auf Ihn legst, wirst du *gerecht gesprochen*. Freigesprochen. In Seinen Augen bist du gerecht. Die Sünde trennt dich nicht mehr von Gott. Du kannst in einer heilen Beziehung mit Ihm und mit anderen leben. Das ist „*Rechtfertigung*“.Psalm 86,1–6
Gerüchte über Gerechtigkeit
David kannte schon den Segen, den es bedeutet, durch Glauben gerecht und Kind Gottes zu sein. Er sagt, „Höre mein Gebet, Herr, vernimm mein Flehen“ (86,6). Wie ein liebender Vater neigt Gott Sein Ohr und hört die Gebete Seiner Kinder. „Zu dir will ich kommen, wann immer mich die Sorgen überwältigen, und du wirst mich erhören“ (86,7).
David lebte noch unter dem alten Bund; vor Jesus, Seinem Tod und Seiner Auferstehung. Aber in einer Hinsicht ist das Kreuz zeitlich nicht beschränkt. Es hat auch Auswirkungen auf die Menschen, die vor Jesus lebten, z.B. auf Abraham und David. Paulus betont, dass David den wunderbaren Segen durch Gottes Vergebung und Wiederherstellung kannte (Römer 4,6-8); Psalm 32,1-2a).
In gewisser Weise, sagt Paulus, erlebte David, dass Gott ihn „wegen seines Glaubens für gerecht erklärte“, obwohl das, wodurch das erreicht wurde, noch gar nicht geschehen war.
Erstens hatte er die Liebe Gottes verstanden. Er wusste, dass der Herr „voller Gnade für alle, die [Ihn] um Hilfe bitte[n]“ (86,5b) ist.
Zweitens wusste er, dass Gott barmherzig ist und vergibt. „Hab Erbarmen, Herr, …du bist so gut und immer bereit zu vergeben… vernimm mein Flehen“ (3a.5a.6b).
Drittens glaubte er fest, dass Gott ihn wegen seines Glaubens retten würde, obwohl er Vergebung und Barmherzigkeit nicht verdiente: „Rette deinen Diener, der auf dich allein vertraut. Du bist mein Gott“ (2b).
Anders ausgedrückt: David verstand, was Gerechtigkeit durch Glauben ausmacht, bis auf einen Punkt. Das fehlende Puzzleteil war Jesu Tod für unsere Sünden.
Herr, danke, dass Du mich so sehr liebst. Danke, dass gerettet wird, wer an Dich glaubt.
Römer 4,1-5+13-15
Ein Fest der Gerechtigkeit
Wie können wir zutiefst sündige Menschen vor Gott „gerecht“ sein? Wie können wir in Seinen Augen „gerechtfertigt“ werden? Muss man sein ganzes Leben hart daran arbeiten und das Beste hoffen?
„Nein“, sagt Paulus. Denn aufgrund von Jesu Leben, Tod und Auferstehung ist etwas Erstaunliches geschehen. Du wirst einfach so „gerecht gesprochen“, es ist ein Geschenk. Du erhältst es nicht durch harte Arbeit, sondern weil du glaubst (4,1-5).
Eine häufig gestellte Frage in den Alpha-Kleingruppen lautet: „Wenn Jesus für unsere Sünden gestorben ist, was ist dann mit denen, die vor Jesus lebten?“
Paulus ist sich im Klaren, dass er den Fall Abraham lösen muss. Seine Gegner könnten argumentieren, dass Abraham wegen seiner guten Werke für gerecht erklärt wurde; dessen hätte er sich rühmen können (4,2). Paulus erinnert sie: „Abraham glaubte Gott; und Gott erklärte ihn wegen seines Glaubens für gerecht“ (4,3; 1. Mose 15,6). Diese Aussage spricht dafür, so Paulus, dass Glaube eher ein Geschenk ist, als etwas, dass man sich verdienen muss (4,5).
„Wenn Menschen arbeiten, erhalten sie ihren Lohn nicht als Geschenk. Ein Arbeiter hat sich verdient, was er bekommt. Gerecht gesprochen aber wird ein Mensch aufgrund seines Glaubens, nicht aufgrund seiner Taten“ (4,4-5).
Paulus‘ Gegner könnten argumentieren, dass es ein Geschenk nur für Juden (die Beschnittenen) sei. Aber Paulus weist darauf hin, dass die Beschneidung bei Abraham später kam (1. Mose 17). Deswegen gilt der Segen, durch Glauben für gerecht erklärt zu werden, sowohl für die Beschnittenen (Juden) als auch die Unbeschnittenen – also den Rest der Menschheit (4,9-10).
„Wann fand Abraham die Anerkennung Gottes? … Abrahams Beschneidung war ja gerade das äußere Zeichen dafür, dass er durch seinen Glauben Anerkennung bei Gott gefunden hatte. Und diese Anerkennung fand er, noch ehe er beschnitten war! Auf diese Weise ist Abraham zum Stammvater für alle Unbeschnittenen geworden, die allein wegen ihres Glaubens von Gott angenommen sind“ (4,10-11; Hfa).
Abrahams Geschichte belegt, dass er nicht wegen seiner Taten, also aufgrund seiner Beschneidung oder des Gesetzes für gerecht erklärt wurde, sondern aus Gnade durch seinen Glauben an Jesus. Wenn Abraham durch seinen Glauben Anerkennung bei Gott fand, dann „ist Abraham der geistliche Vater all derer, die glauben, aber nicht beschnitten worden sind“ (4,11-12).
Das Kreuz entfaltet seine Wirkung durch alle Zeiten hindurch. Durch Jesu Gang ans Kreuz wurden auch alle, die nie von Ihm gehört hatten, aber ganz auf Gott vertrauten, wegen ihres Glaubens gerecht gesprochen.
Muss man das alles verstehen, um durch seinen Glauben für gerecht erklärt zu werden? Ganz und gar nicht. Anerkennung vor Gott kommt durch Glauben. Du musst den Gedanken „durch Glauben für gerecht erklärt“ eben nicht völlig begriffen haben, um durch Glauben gerecht erklärt zu werden. Was du brauchst, ist Glauben. „Deshalb ist der Glaube entscheidend, damit die Zusage Gottes ein Geschenk aus Gnade bleibt“ (4,16).
Vater, ich danke Dir von Herzen für diese unglaubliche Wahrheit, dass ich durch Jesu Tod für mich und weil ich das glaube, für gerecht erklärt und freigesprochen bin. Bitte hilf mir, diese Wahrheit besser zu begreifen und sie verständlicher zu erklären, damit noch viele Menschen den Segen der Anerkennung bei Dir durch Glauben erkennen.
Amos 5,21–24
Gerechte Gemeinschaft
Gott interessiert Sich nicht dafür, wie “religiös” du bist. Ihn interessieren deine Integrität, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit. Ohne diese Dinge ist Religiosität reine Heuchelei. Er sagt:
„Ich hasse und verachte eure religiösen Feste und kann eure feierlichen Zusammenkünfte nicht riechen. Ich will eure Brand- und Speiseopfer nicht haben; die Friedensopfer eurer Mastkälber will ich nicht sehen! Hört auf mit dem Lärm eures Lobpreises! Eure Anbetungsmusik werde ich mir nicht anhören. Stattdessen will ich Recht fließen sehen wie Wasser und Gerechtigkeit wie einen Fluss, der niemals austrocknet“ (5,21-24).
Ein zentrales Ergebnis von Gerechtigkeit durch Glauben ist, dass Gottes Volk darauf mit Gerechtigkeit und Recht antwortet. Johannes Calvin sagte, „Nur der Glaube macht gerecht, aber der Glaube, der gerecht macht, kann nie allein stehen.“ Die natürliche Antwort auf das, was Gott für uns getan hat, muss ein Handeln nach Seinem Willen sein.
Gerechtigkeit und Recht spielen eine zentrale Rolle in diesem Abschnitt sowie im gesamten Buch Amos. Gott möchte Gerechtigkeit für die Armen. Durch den Propheten Amos spricht Er:
„Sie hassen Richter, die ehrlich sind und sie verachten Menschen, die die Wahrheit sagen.
Ihr tretet die Armen in den Staub und nehmt Getreideabgaben von ihnen. Deshalb werdet ihr nie in den prächtigen Steinhäusern wohnen, die ihr gebaut habt. Ihr werdet nie den Wein von den herrlichen Weinbergen trinken, die ihr gepflanzt habt.
Denn ich kenne die große Zahl eurer Sünden und Verbrechen.
Ihr bekämpft die Ehrlichen, ihr nehmt Bestechungsgelder an und beugt das Recht der Armen.
Darum schweigt, wer klug ist,
denn es sind schlechte Zeiten“ (5,10-13).
Gott wird Sich menschliches Unrecht nicht ewig ansehen. Er wird eingreifen und das Recht aufrichten. Gott ist Ungerechtigkeit zuwider.
Gerechtigkeitsthemen wie Menschen aus Zwangsarbeit und anderen Formen der Sklaverei zu befreien, Kampf gegen jede Form von Menschenhandel und anderes Unrecht sollten ganz oben auf deiner Agenda stehen. Denn sie sind Gott ganz offensichtlich sehr wichtig: „Ich will Recht fließen sehen wie Wasser und Gerechtigkeit wie einen Fluss, der niemals austrocknet“ (5,24).
Herr, danke, dass allein der Glaube gerecht spricht, aber dass der Glaube nie alleine daherkommen soll. Bitte hilf mir, meinen Glauben zu leben, indem ich für Recht und Gerechtigkeit für alle eintrete.
Pippa Adds
Psalm 86,2
„Beschütze mich.”
Es passieren auf der ganzen Welt so furchtbare Dinge. Selbst Nicky hinterherzufahren, wenn er sich auf seinem Fahrrad in hohem Tempo durch den Londoner Verkehr schlängelt, macht mir Angst. „Beschütze mich/uns“, ist da ein tröstliches Gebet.
References
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021. Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen. BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021 Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“អត្ថបទគម្ពីរ
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