Freue dich WeltBeispiel

Freue dich Welt

Tag 7 von 25

Ein Licht leuchtet auf

Die Bibel beschönigt nicht, wie dunkel das Leben sein kann. Ihre Botschaft ist klar: Wenn wir Gott außen vor lassen – wenn wir lieber unsere eigenen Wege gehen als seine –, dann führt das in die Finsternis.

Die Zeiten, in denen der Prophet Jesaja lebte, waren wirklich sehr finster. Salomos herrlicher Tempel war kein Ort wahrer Anbetung mehr, sondern der Schauplatz selbstsüchtiger Verderbtheit.

Schlechte Könige hatten es versäumt, Israel auf seinen wahren König hinzuweisen. Es herrschte Ungerechtigkeit. Gottes Volk hatte sich daran gewöhnt, die Propheten zu ignorieren. Bei alledem lief das Leben aber nicht gut. Zu der Finsternis im Herzen und Handeln der Menschen gesellten sich die bedrohlich düsteren Anzeichen, dass aus dem Norden eine Invasion durch die mächtigen Assyrer bevorstand.

All das hatte zur Folge, dass die Israeliten »hart geschlagen und hungrig« waren. Ihre Ablehnung des Herrn ging aber so weit, dass sie es selbst jetzt noch vorzogen, zu »fluchen ihrem König und ihrem Gott«. Es wäre absolut verständlich gewesen, wenn der Herr sie der »Trübsal und Finsternis« und dem »Dunkel der Angst« überlassen hätte, ohne jedwede Hoffnung oder Zukunft (Jesaja 8,21–22).

Sie wollten ihn nicht. Er hätte ihnen nur das gegeben, was sie selbst für sich gewählt hatten. Doch unser Gott ist ein Gott, der seine Verheißungen erfüllt.

Jesaja 8 endet mit einem herrlichen Wendepunkt. Genau dort, wo wir erwarten würden, dass Gott sich von diesem rebellischen Volk abkehrt, lesen wir: »Doch es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind« (Jesaja 8,23 LUT 2017). Der Herr verlässt sein Volk nicht. Er lässt auch nicht zu, dass es im Elend versinkt. Nein, über diesem Volk im Finstern »ist ein Licht aufgeleuchtet« (Jesaja9,1 SLT). Gottes Licht wird die selbst gewählte Dunkelheit der Sünde durchbrechen – letztlich und endgültig in der Gestalt des verheißenen Messias.

Jesaja schrieb etwa achthundert Jahre vor Jesu Kommen. Weshalb klingt es bei ihm dann so, als wäre Christi Ankunft bereits geschehen? Weil sie für ihn so real, so klar und gewiss war, dass er – inspiriert vom Heiligen Geist – das prophetische Perfekt verwenden konnte, um aufzuzeigen, was genau geschehen wird. Petrus, der nach dem Kommen Christi aus der Perspektive des ersten Jahrhunderts auf die Propheten zurückblickt, beschreibt, wie sie gewissermaßen auf Zehenspitzen stehend Ausschau hielten nach der Erfüllung der Worte, die sie niederschrieben (vgl. 1. Petrus1,10–11).

Aber wie sollte das gehen? Wie konnte Jesajas Prophezeiung wahr werden? Wie kann an die Stelle von Dunkelheit Licht treten, an die Stelle von Krieg, Frieden, an die Stelle von Elend, Freude?

Der Prophet schreibt: »Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude« (Jesaja 9,2). Wer sorgt also dafür, dass all das geschieht? Gott allein, denn er ist die Quelle des Lichts und nur in seinem Licht können wir wirklich sehen. Es ist nicht machbar, dass Traurige getröstet und Zerschlagene geheilt werden, dass dieses Licht bei Menschen in Herz und Geist aufleuchtet – außer Gott bewirkt es.

Gerade wenn es so aussieht, als würde der Winter der Seele mit all seiner erdrückenden Traurigkeit hereinbrechen, leuchtet Gottes Licht. Es ist ein überwältigendes Licht, weil Gott ein Gott der unermesslichen Barmherzigkeit und Gnade ist. Er kommt in unsere Finsternis und Leere, um uns sein Licht, seine Freude und seinen Frieden zu bringen. Diese wunderbare Botschaft vermitteln uns auch die vielen Lichter, an denen wir uns in dieser Jahreszeit freuen.

Nicht lange nach Jesajas Wirkungszeit befand sich Gottes Volk erneut in Angst und Schrecken. Fremde Herrscher hatten Israel besiegt, und seit vielen, vielen Jahren war kein Prophetenwort mehr zu hören. »Vielleicht ist es dieses Mal wirklich so weit«, mag das Volk gedacht haben. »Vielleicht hat der Herr jetzt endgültig die Nase voll.«

Doch wir wissen es besser. Wir wissen, dass in diese Dunkelheit hinein ein Kind geboren wurde. Die gute Nachricht von Weihnachten ist, dass der Gott der Bibel, das Licht der Welt, herabkam.

Er kam in die Finsternis hinein, und sie konnte ihn nicht besiegen. Bist du heute von Finsternis umgeben – sei es die Finsternis deiner eigenen Sünde oder eine Finsternis, die durch die Sünde anderer verursacht wurde? Denk daran, diese Dinge können Gott weder einschüchtern noch überwältigen. Fasse Mut, denn in Jesus ist Gott nahegekommen. Durch seinen Geist kann und wird er Licht in die Dunkelheit bringen. Schau auf ihn und wandle in seinem Licht.

Zum Nachdenken:

Lies nochmals den letzten Abschnitt. Muss sich deine Sicht auf diese Welt oder deine persönlichen Umstände ändern?

Welchen Unterschied kann das Licht heute für dich machen?

O komm, o komm, du Morgenstern,

lass dich uns schauen, unsern Herrn.

Vertreib das Dunkel unsrer Nacht

durch deines klaren Lichtes Pracht.

Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.

Freut euch und singt Halleluja.

O komm, du Sohn aus Davids Stamm,

du Friedensbringer, Osterlamm.

Von Schuld und Knechtschaft mach uns frei

und von des Bösen Tyrannei.

Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.

Freut euch und singt Halleluja.

O komm, o Herr, bleib bis ans End,

bis dass uns nichts mehr von dir trennt,

bis dich, wie es dein Wort verheißt,

der Freien Lied ohn Ende preist.

Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.

Freut euch und singt Halleluja.

(Text: Otmar Schulz 1975 nach dem englischen »0 come, o come Emmanuel« von John Mason Neale, 1851/1861, © Verlag Singende Gemeinde, Stuttgart – Blessings 4 You GmbH, Stuttgart)

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Freue dich Welt

Von der ersten bis zur letzten Seite zieht sich durch die Bibel das Warten auf den König. In diesem Leseplan spannt Alistair Begg den Bogen vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Er führt uns vor Augen, wie Gott diese Welt auf das wundersame erste Kommen von Jesus vorbereitete. Gleichzeitig weckt er Vorfreude auf das zukünftige Kommen des Königs, wenn er alle Dinge neu machen wird. Finde Freude im Wunder von Weihnachten und im Blick auf die Wiederkunft von Jesus!

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Wir möchten uns bei Verbum Medien für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: verbum-medien.de