Freue dich WeltBeispiel

Eine Botschaft voll Freude und Trost
»God Rest Ye Merry, Gentlemen« (dt. z. B. »Gott schenk euch Ruh, ihr lieben Leut«) ist ein traditionelles englisches Weihnachtslied, das schon seit langer Zeit gesungen wird. Es begegnet uns auch auf den ersten Seiten von Charles Dickens’ Erzählung »Ein Weihnachtslied« in Prosa, wird dort aber abrupt unterbrochen. Jemand beginnt, das Lied zu singen, doch schon »beim ersten Vers ... griff Scrooge so heftig nach seinem Lineal, dass der Sänger bestürzt entwich«. Scrooge hatte mit der »Botschaft voll Freude und Trost«, die der Refrain verkündet, nichts am Hut.
Lange bevor Dickens diese Geschichte schrieb und lange bevor dieses Lied zum ersten Mal gesungen wurde, schickte Gott seine Boten mit einer sehr klaren Botschaft los: »Tröstet, tröstet mein Volk!« Diese Aufforderung bezog sich auf Menschen, die nur noch ein Häufchen Elend waren – isoliert, unterdrückt, verzagt. Letztlich hatten sie ihre verzweifelte Situation (auch wenn sie es nicht wahrhaben wollten) der Tatsache zu verdanken, dass sie aufgehört hatten, auf Gott und seine Diener zu hören. Statt ihm zu gehorchen, hatten sie beschlossen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Statt ihn zu ehren, hatten sie ihn ignoriert. Und nun waren sie zu dem Schluss gekommen, dass Gott sie vergessen haben muss – dass sie ihm egal sind.
In Wirklichkeit war es gerade andersherum. Es mag sein, dass das Volk sich von Gott entfernt, aber Gott wird sein Volk niemals aufgeben. Welch ein Trost!
Jesajas Trostbotschaft kann gut mit vier Wörtern auf den Punkt gebracht werden. Das erste Wort ist Verkündigung. Es ist richtig, dass Jesaja diese Dinge gesagt hat, aber es ist gleichermaßen wahr, zu behaupten: »Des Herrn Mund hat’s geredet.« Wir haben es mit einer seltsamen Doppelnatur zu tun und zugleich mit der wunderbaren Realität, dass letztlich Gott der Verkündiger ist, der seine Botschaft durch menschliche Werkzeuge ausrichten lassen wollte.
Und seine Botschaft ist eine Botschaft des Trostes.
Worin besteht dieser Trost, der da verkündigt wird? In der Zusage, »dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist« und dass die Strafe für die Sünde bezahlt wurde (Jesaja 40,2).
Im Prinzip sagt Gott zu seinem Volk: »Dieses Fiasko, diesen Ungehorsam – das hatten wir jetzt lange genug.« Das Volk hatte gesündigt und musste deshalb durch Leid gehen, aber das war nicht das Ende der Geschichte.
Jesaja 40 ist ein prophetisches Wort. Es wurde in die Situation von Jesajas Zeit hineingesprochen, meint aber auch eine zukünftige Realität, die sich erst noch in ihrer ganzen Fülle entfalten wird.
Trotzdem spricht es auch heute zu uns. Wir haben gesündigt und mussten deshalb durch Leid gehen. Die Welt ist durchzogen von den Folgen der menschlichen Rebellion gegen unseren Schöpfer. Jesaja erinnert uns aber immer wieder daran: Das ist nicht das Ende unserer Geschichte. Gott tröstet aus Gnade sein erwähltes Volk: »Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht« (Jesaja 43,25 LUT 2017). Er sagt zu uns: »Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich!« (Jesaja 44,22 LUT 2017). Eines Tages sollte jemand kommen, um die Sünden zu tragen und die Schmerzen auf sich zu laden (vgl. Jesaja 53,4–6) – jemand, der in sich als Person Freude und Trost bringen wird.
Die Aufgabe besteht somit in der Vorbereitung – das ist unser zweites Wort. Ein zentraler Teil der verkündigten Botschaft ist der Ruf: »Bereitet dem Herrn den Weg ...!« Deshalb erhielt Johannes der Täufer den Auftrag, das Kommen Jesu, des Herrn, anzukündigen. Er war die Erfüllung von Jesaja 40,3. In gewisser Hinsicht stehen jedoch auch wir in einer Reihe mit Johannes dem Täufer.
Wie können unsere Freunde, Nachbarn und Angehörigen erfahren, dass Jesus kam, um Freude und Trost zu bringen? Indem sie die Botschaft des Evangeliums hören. Wie kann sie die Einladung erreichen, den Weg für sein zweites Kommen zu bereiten – bereit zu sein, um ihn zu empfangen? Aus unserem Mund. Christen sind Botschafter, ganz egal, wer wir sind und wo Gott uns hingestellt hat. Unsere Aufgabe ist nicht deshalb bedeutsam, weil wir sind, wer wir sind, sondern wegen der erstaunlichen Botschaft, die uns anvertraut wurde: »Macht euch bereit, dem Gott zu begegnen, gegen den ihr gesündigt habt, der aber gekommen ist, um all eurer Sünde und eurem Leid ein Ende zu machen.«
Das bringt uns zu Vers 4 und unserem dritten Wort: Veränderung. Mit der Ankündigung, dass alles Unebene »gerade« werden soll, erklärt Gott, dass er bei seinem Kommen alle Hindernisse beseitigen wird – Unglaube, Versuchung, Ungerechtigkeit und so weiter. Es gibt so vieles, was diese jetzige Welt von der Welt trennt, die Gott verheißen hat – und tatsächlich liegen viele dieser Hindernisse in unserem eigenen Herzen. Was können wir dagegen tun? In gewisser Hinsicht lautet die Antwort: Nichts! Das ist aber ein Trost, keine Entmutigung. Denn allein Gott kann Mauern niederreißen.
Allein Gott kann Täler erhöhen, Berge erniedrigen und ein steinernes Herz erneuern. Und er verspricht, genau das zu tun.
Womit kämpfst du? Schaffst du es nicht, mit den Höhen des Stolzes fertig zu werden, mit den Tiefen eines fehlenden Selbstwerts oder mit der Länge deiner Versuchungen? Denk daran, Gott wird dich auf ebenen Boden stellen. Gott kann dich durch Schwierigkeiten hindurch- und über sie hinwegbringen, die du niemals allein bewältigen könntest. Bei ihm gibt es keine Rückschläge. Er überwindet alle Hürden. Er erreicht problemlos seine Ziele, und er kommt immer rechtzeitig.
Damit sind wir bei unserem letzten Wort angekommen: Offenbarung. »Die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen ...« Gottes Herrlichkeit ist sein Wesen – eine Beschreibung, wer er ist. Gottes Herrlichkeit besteht darin, dass er barmherzig ist, gnädig, heilig, überfließend vor Liebe, langsam zum Zorn, seinen Bundesverheißungen treu und noch vieles mehr (vgl. 2. Mose 34,6). Diese Herrlichkeit hat er nirgends so umfassend und wundervoll offenbart wie an einem konkreten Punkt in der Geschichte: »Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit« (Johannes 1,14 LUT 2017). Jesaja blickt voraus auf Weihnachten. Alles, was man über Gott in Menschengestalt wissen kann, sehen wir in Jesus. Deshalb ist seine Ankunft es wert, dass wir derart gründlich über sie nachdenken und sie gebührend feiern.
Hier liegen also wahre Freude und echter Trost. Gott hat gesprochen. Sünde und Leid sind nicht das Ende der Geschichte. Der Ausgang ist von Gottes Handeln abhängig, nicht von unserem. Das bedeutet Hoffnung für das müdeste Herz und Wärme für das kälteste. Es bewahrt uns davor, zu Menschen wie Scrooge zu werden, auch wenn wir mit den Herausforderungen und Problemen des Lebens ringen. Gott ist in die Menschheitsgeschichte hineingekommen, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen. Das ist für uns eine nicht zu überbietende, unerschütterliche Botschaft voll Freude und Trost.
Zum Nachdenken:
Auf welche Weise sind diese Wahrheiten für dich in deiner konkreten Situation Freude und Trost?
Wem kannst du die Botschaft weitergeben, indem du ihm von der Quelle wahrer Freude und echten Trostes erzählst?
Gott schenk euch Ruh, ihr lieben Leut,
kein Schrecken soll euch drohn.
Denn Jesus Christ ward heut geborn,
der Heiland, Gottes Sohn.
Errettet uns von dunkler Macht,
wenn wir den Weg verlorn.
O Botschaft voll Freude und Trost,
Freude und Trost,
o Botschaft voll Freude und Trost.
Von Gott, dem Vater aller Welt,
ein Engel trat heran.
Er kündete den Hirten gleich
die frohe Botschaft an,
dass Gottes Sohn in Bethlehem
geborn für jedermann.
O Botschaft voll Freude und Trost,
Freude und Trost,
o Botschaft voll Freude und Trost.
(Nach dem englischen Weihnachtslied »God Rest Ye Merry, Gentlemen«, 1833 erstmals publiziert; Übersetzung: Babette Dieterich © dt. Text: Carus-Verlag, Stuttgart)
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

Von der ersten bis zur letzten Seite zieht sich durch die Bibel das Warten auf den König. In diesem Leseplan spannt Alistair Begg den Bogen vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Er führt uns vor Augen, wie Gott diese Welt auf das wundersame erste Kommen von Jesus vorbereitete. Gleichzeitig weckt er Vorfreude auf das zukünftige Kommen des Königs, wenn er alle Dinge neu machen wird. Finde Freude im Wunder von Weihnachten und im Blick auf die Wiederkunft von Jesus!
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Wir möchten uns bei Verbum Medien für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: verbum-medien.de
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