Freue dich WeltBeispiel

Freue dich Welt

Tag 12 von 25

Wunder und Geheimnis zugleich

Weitaus bemerkenswerter als die Umstände von Jesu Geburt sind die seiner Empfängnis. Der Engel kündigte Maria damals an, dass sie ein Kind bekommen sollte, das über das gesamte Universum herrschen wird. In dem Wissen, dass sie noch Jungfrau war, stellte Maria daraufhin die vernünftige Frage: »Wie?« Mit dieser Frage gelangen wir zum Kern der Weihnachtsgeschichte – und der Geschichte eines jeden Christen.

Wie sollte die Empfängnis dieses Kindes vor sich gehen? Gott wird dafür sorgen. Sie wird sein Werk sein. Der Begriff »überschatten« erinnert an die große Wolke, die den Israeliten in der Wüste Gottes Gegenwart anzeigte (vgl. 2. Mose 40,34–38). Das heißt:

Diese Empfängnis sollte übernatürlich geschehen – auf eine Weise, die nur Gott allein tun konnte. Auch der, der geboren werden sollte, war übernatürlich – der heilige Sohn Gottes.

Die Christen der ersten Jahrhunderte studierten sorgfältig die Schrift, als sie nach den Implikationen der Menschwerdung fragten. Sie wollten den, der durch den Geist in Marias Leib empfangen wurde, wahrheitsgetreu beschreiben. So gelangten sie zu den Formulierungen, die uns in den frühen Glaubensbekenntnissen überliefert sind. Unsere geistlichen Vorfahren erkannten das Wunder der Menschwerdung, beugten sich vor diesem Geheimnis und bekannten, dass Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch war und bleibt. Die Worte, mit denen sie das Geheimnis der Menschwerdung auf den Punkt brachten, sind es wert, dass wir sie betrachten und uns an ihnen erfreuen:

»Wir glauben ... an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden.« (Aus dem Nicänischen Glaubensbekenntnis, 325 n. Chr.)

Zu Weihnachten stehen wir jedes Jahr aufs Neue in der Versuchung, uns aufgrund unserer Vertrautheit mit der Krippenszene entspannt zurückzulehnen und die ehrfurchtgebietende Wahrheit zu übersehen: Wenn wir dieses Kind betrachten, das in einer Krippe in Bethlehem lag, dann sehen wir Gott höchstpersönlich in Knechtsgestalt.

Dieser Knecht hatte einen Auftrag. Er kam »für uns Menschen und zu unserem Heil«. Er kam, um »blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen und aus dem Gefängnis, die in der Finsternis sitzen« (Jesaja 42,7 ELB).

Jesus veranschaulichte das während seines irdischen Wirkens auf wunderbare Art und Weise, indem er körperlich Blinde heilte.

Die größere Not war jedoch nicht das fehlende körperliche, sondern das fehlende geistliche Sehvermögen. Er kam, um Menschen die Augen zu öffnen, die für Gottes Wahrheit blind waren.

Der Gott-Mensch kam auch, um Gefangene von ihren Fesseln zu befreien. Viele von uns kennen die Fesseln unserer Schuld. Wir haben zahllose Anläufe unternommen, um unserer Sünde mit Hilfe dieser oder jener vielversprechenden Methode zu widerstehen und ihren Folgen zu entkommen. Nichts davon funktioniert, nur Jesus kann helfen. Er zerbricht unsere Ketten und macht uns frei. Einst waren wir Sklaven der Sünde, aber jetzt sind wir gerettet. Unser Erlöser befreit die, die in der Finsternis sitzen, aus dem Kerker – vorausgesetzt, sie können sein Licht sehen.

In der Geschichte des Knechts geht es nicht um das, was wir tun müssen, sondern um das, was Jesus getan hat. Er kam in unsere Dunkelheit herab, in unsere Versklavung, in unsere Blindheit und erklärt: »Du hast versagt und das Gesetz übertreten, und du bist nicht in der Lage, deinen Zustand zum Besseren zu verändern. Aber ich rette Sünder. Ich öffne blinde Augen. Ich befreie Gefangene. Ich bringe Licht. Ich habe alles für dich getan, was nötig ist. Wende dich mir im schlichten Glauben und mit kindlichem Vertrauen zu, und du wirst sehen. Du wirst frei sein, und deine Dunkelheit wird dem Sonnenschein weichen.«

Das erste Weihnachten verkündet, dass Gott auf übernatürliche Weise in den Lauf dieser Welt eingreift, um zu seinem guten Ziel zu gelangen. Die Bekehrung jedes einzelnen Christen verkündet die gleiche große Wahrheit. Gott hat souverän in Marias Leib ein Wunder gewirkt, um uns den Retter zu schenken. Genauso muss Gott auf übernatürliche Weise in das Leben eines Menschen eingreifen, um ihn zum rettenden Glauben zu bringen. Jesus erklärte dem religiösen Führer Nikodemus, dass niemand das Reich Gottes sehen kann, wenn er nicht von oben her geboren wird – eine Geburt, die Gott durch den Heiligen Geist bewirkt. Wenn wir die Errettung erlebt haben, dann nur deshalb, weil Gott das in uns getan hat. Wir haben zu unserer Befreiung von der Sklaverei der Sünde nicht mehr beigetragen als Maria zu ihrer Schwangerschaft, durch die sie unseren Erlöser zur Welt brachte. Die Antwort auf das »Wie?« unserer Erlösung lautet immer: »Gott hat es getan.«

Verneige dich deshalb heute vor dem Wunder und Geheimnis, dass Gott Mensch wurde. Verneige dich vor dem Wunder und Geheimnis, dass Gott dir die Augen dafür öffnet, wie sehr du seinen Sohn als deinen Retter brauchst. Denn auch das ist ein übernatürliches Wirken Gottes, nicht weniger als die Empfängnis von Gottes Sohn im Leib einer Jungfrau.

Zum Nachdenken:

Denk über deine Bekehrung nach, wie du zum Glauben an Christus gekommen bist. Inwiefern veranlasst dich das dazu, Gott zu loben und zu danken?

Ist das für dich ein Anreiz, den Menschen in deiner Umgebung von Christus zu erzählen? Warum?

Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude;

A und O, Anfang und Ende steht da.

Gottheit und Menschheit vereinen sich beide;

Schöpfer, wie kommst du uns Menschen so nah!

Himmel und Erde, erzählet’s den Heiden:

Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden.

Jesus ist kommen, nun springen die Bande,

Stricke des Todes, die reißen entzwei.

Unser Durchbrecher ist nunmehr vorhanden;

er, der Sohn Gottes, der machet recht frei,

bringet zu Ehren aus Sünde und Schande;

Jesus ist kommen, nun springen die Bande.

Jesus ist kommen, der starke Erlöser,

bricht dem gewappneten Starken ins Haus,

sprenget des Feindes befestigte Schlösser,

führt die Gefangenen siegend heraus.

Fühlst du den Stärkeren, Satan, du Böser?

Jesus ist kommen, der starke Erlöser.

Jesus ist kommen, der König der Ehren;

Himmel und Erde, rühmt seine Gewalt!

Dieser Beherrscher kann Herzen bekehren;

öffnet ihm Tore und Türen fein bald!

Denkt doch, er will euch die Krone gewähren.

Jesus ist kommen, der König der Ehren.

(Johann Ludwig Konrad Allendorf, 1736)

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Freue dich Welt

Von der ersten bis zur letzten Seite zieht sich durch die Bibel das Warten auf den König. In diesem Leseplan spannt Alistair Begg den Bogen vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Er führt uns vor Augen, wie Gott diese Welt auf das wundersame erste Kommen von Jesus vorbereitete. Gleichzeitig weckt er Vorfreude auf das zukünftige Kommen des Königs, wenn er alle Dinge neu machen wird. Finde Freude im Wunder von Weihnachten und im Blick auf die Wiederkunft von Jesus!

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Wir möchten uns bei Verbum Medien für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: verbum-medien.de