Freue dich WeltBeispiel

Freue dich Welt

Tag 3 von 25

Warten auf Jesus

Bist du schon bereit für Weihnachten? Diese Frage hören wir in der Adventszeit immer wieder. Die ersten Christen hätten eine solche Frage aber gar nicht verstanden. In den ersten drei Jahrhunderten der Kirchengeschichte war Weihnachten kein wichtiges Fest. (Meine schottischen Vorfahren hielten das noch deutlich länger so, aber andere, vernünftigere Gläubige entschieden im 4. Jahrhundert, dass Christi Kommen mehr Aufmerksamkeit verdient.)

Als die Kirche anfing, Weihnachten zu feiern, tat sie das mit einem zweifachen Fokus. Sowohl zurückblickend auf das, was wir die Menschwerdung nennen, als auch vorausblickend auf die Tatsache, dass dieser Jesus, der relativ unbemerkt in Bethlehem als Baby zur Welt kam, in Macht und Herrlichkeit wiederkommen wird. Dieser doppelte Grund zur Besinnung und zur Freude wirft eine zweite (und wichtigere) Frage auf: Sind wir bereit für Jesus?

Wir waren bei Gottes ersten Menschen stehen geblieben, denen ein Nachkomme verheißen worden war, der der Schlange »den Kopf zertreten« wird. Nun warteten sie auf die Geburt dieses Kindes, das die Folgen des Sündenfalls rückgängig machen sollte. Die nächste Generation der Menschheit erlebte aber nicht die Erlösung, sondern Mord. Die Menschen benötigten dafür keine sprechende Schlange mehr, der Drang zum Sündigen kam nun von innen und führte zu Streit, Mord und Rache. Die Menschen wurden »von der inneren Realität eines zerstörerischen Magnetismus gezogen«.

Sünde verdirbt das, was Gott gut geschaffen hat, breitet sich auf die gesamte Menschheit aus und trennt den Menschen von Gott und seinen Mitmenschen. Zehn Generationen später, in 1. Mose 6, war die Verdorbenheit der Menschen im Herzen und im Handeln so groß geworden, dass Gott beschloss: »Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde« (1 Mose 6,7 LUT 2017).

Der Gott, dessen Herrschaft damals wie heute alles untersteht, der Gott, der das Wasser als Bestandteil seiner wunderschönen Schöpfung erfand – er bestimmte nun genau dieses Wasser zu seinem Werkzeug, um sein Gericht zu vollziehen. Das ist niederschmetternd. Ein solcher Vers gehört nicht zu den netten Bibelstellen, die du auf eine Weihnachtskarte schreibst. Die Bibel macht aber deutlich: Gott wird sein gerechtes Gericht vollziehen.

Trotzdem ist auch deutlich, dass unser Gott zugleich ein gnädiger und barmherziger Erlöser ist. Inmitten dieser Verdorbenheit und an der Schwelle zum Gericht taucht jemand auf, von dem berichtet wird: Er »fand Gnade vor dem Herrn« und war »ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten«. Noah, so erfahren wir, »wandelte mit Gott«. Er kannte Gott und er vertraute darauf, dass Gott seine Verheißungen erfüllen wird. Da er vertraute, gehorchte er auch. Er wandelte mit Gott.

Sicherlich kennst du den Rest der Geschichte. Gott warnte ihn vor dem, was bevorstand, und erklärte Noah, wie er ihn und seine Familie retten wollte. Daraufhin baute Noah gehorsam die Arche (die deutlich länger als ein Fußballfeld war – du kannst dir also vorstellen, wie lange das gedauert hat). Im Vertrauen auf Gottes Wort baute er Tag für Tag, wartete auf das von Gott angekündigte Gericht und bereitete sich darauf vor.

Diese treue Beharrlichkeit und dieses Vertrauen auf Gott – charakterisiert das auch dein Leben heute an diesem Tag?

Bin ich bereit für Jesus? Vielleicht bin ich bereit für Weihnachten: Die Geschenke sind möglicherweise schon gekauft und verpackt, die Deko sieht aus wie im Bilderbuch und die Termine mit Familie und Freunden stehen. Es ist verlockend, sich auf die Dinge dieser Welt zu konzentrieren – die guten wie die sündigen –, und das womöglich zu dieser Zeit des Jahres noch mehr als sonst. Trotzdem ist die weitaus wichtigere Frage: Wandeln wir mit Gott? Sind wir bereit für das zweite Kommen Jesu, das sowohl Rettung als auch Gericht bringt? Wir wissen nicht, wann es soweit sein wird, aber wir haben den Auftrag, wachsam, geduldig und bereit zu sein.

Noahs Wandel mit Gott war nicht vollkommen; auch wir werden das nicht schaffen. Das ist in Ordnung, weil Jesus Christus es geschafft hat. Für uns gibt es keine Anweisung, dass wir ein hölzernes Boot benötigen, um Zuflucht vor Gottes Gericht zu finden.

Uns ist gesagt, dass wir ein hölzernes Kreuz brauchen, denn Gottes Zorn wurde auf Golgatha auf seinen einzigen Sohn ausgegossen.

Dort erwies Gott unermessliche Barmherzigkeit, indem er sein unfassbares Gericht auf seinen Sohn legte. Wenn wir an diesem Weihnachtsfest über Christus in der Krippe nachdenken, dann tun wir das im Bewusstsein dessen, was er an jenem Kreuz vollbracht hat.

»Gnade war da unaussprechlich groß, Sühnung mir aus seinen Wunden floss, was mein Herz mit Freuden übergoss auf Golgatha.«

Das erste Weihnachten beschert uns einen besseren Noah, der uns vor einem noch größeren Gericht rettet. Einen, der mit Gott wandelte. Einen, der Gott ist. Den Einzigen, in dem wir Zuflucht und Ruhe finden können, jetzt und für immer. Wir wandeln mit ihm, indem wir seinen Verheißungen vertrauen und uns aus diesem Grund bemühen, seinen Geboten zu gehorchen.

Zum Nachdenken:

Bist du bereit für Jesu Wiederkunft?

Fällt es dir in irgendeiner Hinsicht schwer, Jesus zu gehorchen?

Auf welche seiner Verheißungen kannst du dich stützen, um die

Freiheit und Motivation zu gewinnen, seinen Geboten zu folgen?

Macht hoch die Tür, die Tor

macht weit; es kommt der Herr

der Herrlichkeit,

ein König aller Königreich,

ein Heiland aller Welt zugleich,

der Heil und Leben mit sich bringt;

derhalben jauchzt,

mit Freuden singt:

Gelobet sei mein Gott,

mein Schöpfer reich von Rat.

Er ist gerecht, ein Helfer wert;

Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,

sein Königskron ist Heiligkeit,

sein Zepter ist Barmherzigkeit;

all unsre Not zum End er bringt,

derhalben jauchzt,

mit Freuden singt:

Gelobet sei mein Gott,

mein Heiland groß von Tat.

O wohl dem Land,

o wohl der Stadt,

so diesen König bei sich hat.

Wohl allen Herzen insgemein,

da dieser König ziehet ein.

Er ist die rechte Freudensonn,

bringt mit sich lauter

Freud und Wonn.

Gelobet sei mein Gott,

mein Tröster früh und spat.

Macht hoch die Tür,

die Tor macht weit,

eu’r Herz zum Tempel zubereit’.

Die Zweiglein der Gottseligkeit

steckt auf mit Andacht,

Lust und Freud;

so kommt der König auch zu euch,

ja, Heil und Leben mit zugleich.

Gelobet sei mein Gott,

voll Rat, voll Tat, voll Gnad.

Komm, o mein Heiland

Jesu Christ,

meins Herzens Tür dir offen ist.

Ach zieh mit deiner Gnade ein;

dein Freundlichkeit

auch uns erschein.

Dein Heilger Geist uns führ

und leit

den Weg zur ewgen Seligkeit.

Dem Namen dein, o Herr,

sei ewig Preis und Ehr.

(Georg Weissel, 1623/1642)

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Freue dich Welt

Von der ersten bis zur letzten Seite zieht sich durch die Bibel das Warten auf den König. In diesem Leseplan spannt Alistair Begg den Bogen vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Er führt uns vor Augen, wie Gott diese Welt auf das wundersame erste Kommen von Jesus vorbereitete. Gleichzeitig weckt er Vorfreude auf das zukünftige Kommen des Königs, wenn er alle Dinge neu machen wird. Finde Freude im Wunder von Weihnachten und im Blick auf die Wiederkunft von Jesus!

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Wir möchten uns bei Verbum Medien für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: verbum-medien.de