Freue dich WeltBeispiel

Freue dich Welt

Tag 2 von 25

Die erste Verheißung

Vielleicht hast du schon mal von »Christmas in July« (Weihnachten im Juli) gehört – einem Fest, bei dem die Australier Weihnachtsstimmung zelebrieren, wenn es dort im Juli winterlich kalt ist. Weihnachten ist offensichtlich nicht nur dort zu finden, wo wir es erwarten würden. Bist du aber schon mal auf die Idee gekommen, in 1. Mose nach Weihnachten Ausschau zu halten? Genau das werden wir in den nächsten Tagen, in denen wir uns auf das Christfest einstimmen, tun.

In 1. Mose 3,15 finden wir das, was oft als Protoevangelium bezeichnet wird – die erste Evangeliumsbotschaft. Eine gute Nachricht war vonnöten, weil die Menschen Gottes Gebot übertreten hatten. Sie hätten nicht von dem »Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen« essen dürfen (1. Mose 2,17 LUT 2017), und die angedrohte Strafe für diesen Ungehorsam war der Tod. Die Schlange hatte die Frau verleitet, Gott zu misstrauen – an seinen Worten zu zweifeln und infrage zu stellen, ob seine Schöpfung wirklich gut war. Im Nullkommanichts (so scheint es jedenfalls) betrachtete die Frau den Baum, von dem Gott ausdrücklich verboten hatte, davon zu essen, als »eine Lust für die Augen«. Tragischerweise nahm sie daraufhin »von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß«. So hörte Eva auf die Schlange, Adam hörte auf Eva, aber niemand hörte auf Gott (vgl. 1. Mose 3,1–6).

Denk darüber nach, wie die List des Bösen auch in deinem eigenen Leben zum Tragen kommt. Vielleicht wirst du mit irgendeiner aktuellen Angelegenheit konfrontiert, die im Widerspruch zu Gottes klaren biblischen Geboten steht, und du kannst (bildlich gesprochen) die Flüsterstimme fast hören, die fragt: »Ist es denn wirklich nötig, ein so autoritäres und unsinniges Verbot zu befolgen?« Die Lüge des Teufels ist stets die gleiche: »Ich kann dir ein besseres Leben außerhalb der Grenzen von Gottes Plan bieten, und ich sorge dafür, dass es keine Konsequenzen für dich geben wird.« Aber natürlich kann und wird er das nicht tun.

Das Bemerkenswerte an diesem Bericht über die große Rebellion der ersten Menschen gegen Gott ist nicht, dass der Tod und die Vertreibung aus dem Garten folgen, sondern dass sie nicht sofort folgen. Diese und weitere Konsequenzen sollten sehr wohl zu gegebener Zeit eintreten, aber zuvor gab Gott eine Verheißung. Das erinnert uns an eine wunderbare Wahrheit über unseren Gott: Er schenkt unverdiente Gnade, sogar angesichts menschlicher Rebellion. Die erstaunliche Zusage Gottes war, dass ein Same (ein Nachkomme) der Frau auftreten wird, um der Schlange die Stirn zu bieten – jenem großen Thronräuber, der sich Gottes Absichten widersetzte. Seit diesem Ereignis in 1. Mose zieht sich durch alle geschichtlichen Epochen ein Krieg zwischen dem Bösen und der Menschheit, welche ja die Krone von Gottes Schöpfung ist.

Seit der Vertreibung der Menschen aus dem Garten war der Böse gewarnt: Eines Tages wird ein männliches Kind geboren werden, das seine bösen Pläne zunichtemachen wird. Seitdem muss jede Geburt eines kleinen Jungen bei ihm die Frage aufgeworfen haben:

»Könnte er der sein, den Gott verheißen hat?« Der Teufel verfolgte nun das Ziel, dass die Menschheit niemals diesen »er« aus Vers 15 bekommt. Deshalb sehen wir Goliat gegen David kämpfen, die Babylonier gegen Jerusalem, Nebukadnezar gegen Daniel – und es ließen sich noch viele weitere Beispiele aus dem gesamten Alten Testament anführen.

Man kann ohne Übertreibung sagen, dass Satan jahrtausendelang mit aller Kraft versucht hat, Weihnachten zu verhindern – denn was Gottes Volk als Festtag begeht, war damals sicherlich für den Teufel der schlimmste Moment überhaupt. Wer steckte wohl sonst hinter den Plänen von Herodes, alle männlichen Kinder unter zwei Jahren zu töten? Er war darauf aus, das zunichtezumachen, was Gott geplant hatte. Diese Feindschaft zwischen dem, der nach Gottes Verheißung der Schlange den Kopf zertreten sollte, und dieser Schlange ist der große Kriegsschauplatz der Menschheitsgeschichte. Im Kern beruht darauf der Handlungsstrang der gesamten Bibel.

Anders als der Teufel können wir zu Gott sagen: »Ich habe erkannt, dass du alles vermagst und kein Plan für dich unausführbar ist« (Hiob 42,2 ELB). Bereits bevor die Beziehung der Menschen zu Gott durch die Rebellion zerbrach und bevor Adam und Eva überhaupt geschaffen wurden, hatte Gott die Rettung geplant.

Die Bibel gibt uns keine direkte Antwort auf die Frage, weshalb Gott den Sündenfall zuließ, aber sie zeigt: Alles untersteht Gottes Herrschaft. Das ist ein Grund zum Feiern für dich, wenn du dich danach sehnst, unter der Herrschaft dessen zu leben, der alles Verkehrte in Ordnung bringen wird.

Weil alles Gottes Herrschaft untersteht, konnte nichts die Geburt dessen verhindern, der wie verheißen der Schlange den Kopf zertreten sollte – Jesus von Nazareth. Weil alles Gottes Herrschaft untersteht, konnte nichts das vollkommene Leben vereiteln, das Jesus lebte. Weil alles Gottes Herrschaft untersteht, konnte nichts seinen Triumph am Kreuz verhindern, durch den er den Kopf der Schlange zertrat. Und weil alles Gottes Herrschaft untersteht, kann nichts das kommende Zeitalter aufhalten, in dem die Schlange vollständig besiegt und Gottes große Wiederherstellung vollendet sein wird.

Das Kind in der Krippe an Weihnachten ist dieser »er« aus 1. Mose 3,15. Wir dürfen in der Tatsache ruhen, dass alles Jesu Herrschaft untersteht – damals, heute und für immer. Wir dürfen uns daran erinnern, dass er eines Tages die Seinen sammeln und uns in ein neues Eden bringen wird. Wir dürfen freudig den Tag erwarten, an dem er jedem Einzelnen aus seinem Volk das Privileg des ewigen Lebens geben wird, ohne Sünde, ohne Trauer, ohne Krankheit, ohne Bitterkeit, ohne entzweite Familien, ohne politische Streitigkeiten – nur noch unendliche Schönheit, während wir die vollkommene Gemeinschaft mit unserem Schöpfer genießen.

Zum Nachdenken:

Für welchen Lebensbereich benötigst du die Sicherheit und den Trost, der in dem Wissen liegt, dass alles Jesu Herrschaft untersteht, heute und für immer?

Welchen Unterschied macht es für deine Sicht auf die Zukunft, wenn du bedenkst, dass Jesus eines Tages alles Verkehrte in Ordnung bringen wird?

Gott, heilger Schöpfer aller Stern,

erleucht uns, die von dir so fern,

daß wir erkennen Jesus Christ,

der für uns Mensch geworden ist.

Denn es ging dir zu Herzen sehr,

daß wir gefangen waren schwer,

sollten ewig des Todes sein:

Du warfst auf ihn die Schuld und Pein.

Als sich die Welt zum Abend wandt,

den himmlisch Bräutgam hast gesandt,

geborn von einer Jungfrau zart,

die wunderbar sein Mutter ward.

Gezeigt hat er sein groß Gewalt,

daß es in aller Welt erschallt:

Ihm beugen muß sich jedes Knie

im Himmel, Höllen und auch hie.

Lob, Preis sei, Vater, deiner Kraft,

deim liebsten Sohn, der all Ding schafft,

dem heilgen Tröster auch zugleich,

jetzund, allweg und ewiglich!

(Nach dem lat. Hymnus »Conditor alme siderum«; Übersetzung: Allstedt/Thüringen, 1524)

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Freue dich Welt

Von der ersten bis zur letzten Seite zieht sich durch die Bibel das Warten auf den König. In diesem Leseplan spannt Alistair Begg den Bogen vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Er führt uns vor Augen, wie Gott diese Welt auf das wundersame erste Kommen von Jesus vorbereitete. Gleichzeitig weckt er Vorfreude auf das zukünftige Kommen des Königs, wenn er alle Dinge neu machen wird. Finde Freude im Wunder von Weihnachten und im Blick auf die Wiederkunft von Jesus!

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Wir möchten uns bei Verbum Medien für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: verbum-medien.de