Der Brief an die GalaterBeispiel

Trotz der klaren Entscheidung beim Apostelkonzil hören die Irrlehrer, die sogenannten Judaisten, nicht auf. Offenbar reisen sie gezielt durch die Gemeinden, um die Christen zur Einhaltung des jüdischen Gesetzes – besonders zur Beschneidung – zu drängen. Dabei treten sie offenbar so selbstsicher und autoritär auf, dass sogar Petrus, einer der führenden Apostel, einknickt. Das war mehr als ein Missverständnis – es war ein Verrat am Evangelium.

Paulus reagiert entschieden. Öffentlich stellt er Petrus zur Rede. Denn es geht nicht um ein Nebenthema, sondern um das Herzstück des Glaubens: Werden wir durch Werke des Gesetzes gerecht – oder allein durch den Glauben an Jesus Christus?

Diese Episode zeigt: Selbst die größten geistlichen Vorbilder sind nicht unfehlbar. Umso wichtiger ist es, dass wir unseren eigenen Glauben verstehen und begründen können. In Vers 20 fasst Paulus das Evangelium in einem einzigen, kraftvollen Satz zusammen: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ Unsere Rettung beruht nicht auf unserem Tun, sondern auf dem Leben, Sterben und Auferstehen Jesu – in uns und für uns.

Zum Nachdenken
Wo in deinem Leben spürst du den Druck, dich dem Urteil oder der Meinung anderer anzupassen? Wo läufst du Gefahr, das Evangelium abzuschwächen – aus Angst, anzuecken? Christus lebt in dir – lass dich von ihm bestimmen, nicht von Menschen.