Der Brief an die GalaterBeispiel

Paulus führt den Gedanken vom Erben weiter. Er vergleicht das Gesetz mit einem Erzieher für unmündige Kinder – nötig für eine bestimmte Zeit, aber nicht für immer. Das Gesetz war nie dazu gedacht, Menschen dauerhaft zu Gott zu führen. Es hatte eine begrenzte Funktion: Es sollte die Zeit überbrücken, bis der verheißene Retter kam.

Jetzt aber ist das eingetreten, was der Prophet Hesekiel Jahrhunderte zuvor angekündigt hat:

Gott schafft ein neues Herz!

Durch Jesus ist das Wirklichkeit geworden: Wir sind keine Sklaven mehr, die unter dem Gesetz stehen, sondern mündige Kinder Gottes. Der Heilige Geist wohnt in uns – er verändert uns von innen heraus und schenkt uns die Kraft, so zu leben, wie es Gott gefällt. Deshalb wäre es unsinnig, zu einem gesetzlich geprägten Glaubensleben zurückzukehren. Wir müssen Gott nicht mit religiösem Pflichtprogramm beeindrucken. Wir dürfen ihn „Abba“ – „Papa“ – nennen. Voller Vertrauen. Als seine geliebten Kinder.

Paulus erinnert die Galater auch an ihre Beziehung zu ihm und dass sie ihm vertrauen können. Wie liebevoll sie ihn damals aufgenommen haben – trotz seiner Schwachheit. Wir wissen nicht genau, worum es ging: Vielleicht war es eine Krankheit, vielleicht die Folgen von Verfolgung, vielleicht ein Augenleiden. Aber sie haben ihn nicht abgewiesen.

Zum Nachdenken
Was bedeutet es für dich, dass du Gott „Papa“ nennen darfst? Wo erlebst du, dass der Heilige Geist dich leitet – und nicht ein äußeres Gesetz?