Freue dich WeltBeispiel

Freue dich Welt

Tag 15 von 25

Sehen und weitersagen

So naheliegend es für uns Menschen auch scheint, dass Gott sich vor allem für die Angesehenen, Mächtigen und Reichen interessiert – Lukas macht in seinem gesamten Evangelium deutlich:

Die Realität sieht völlig anders aus. Wieder und wieder wendet sich Gott den Geringsten, den Schwächsten und den Außenseitern zu. Für uns ist es oft überraschend, wie und durch wen er wirkt. Die Hirten aus Lukas 2 passten perfekt in dieses Schema. Wir dürfen den Hirtenalltag nicht idealisieren, diese Männer führten ein hartes und einsames Leben. Das war kein gefragter Beruf.

Auch in der ersten Christnacht waren jene Hirten »auf dem Felde bei den Hürden« und »hüteten des Nachts ihre Herde« (Lukas 2,8). Dabei blieb es aber nicht. Ein Engel erschien, um ihnen »große Freude« zu verkündigen, nämlich die Geburt des langersehnten Messias. Dann erklärte er ihnen, dass sie ihn in einer Krippe liegend finden werden (vgl. Lukas 2,9–12).

Der Schöpfer des Universums – in einer Futterkrippe?! Wie sollten die Hirten das glauben, was sie soeben gehört hatten? »Lasst uns nun gehen... und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.« Sie verstanden, dass sie eine göttliche Erscheinung gehabt und eine Botschaft aus dem himmlischen Thronsaal erhalten hatten. Auf der Grundlage dieser Erkenntnis handelten sie. Und natürlich fanden sie alles so vor, wie der Engel es angekündigt hatte.

Diese Hirten machten sich auf den Weg, um denjenigen zu suchen, der gekommen war, um sie zu suchen. Sie zogen los, um die Wohnung dessen zu finden, der vom Himmel gekommen war, um bei Menschen wie ihnen zu wohnen:

»Jesus, mein Heiland, nach Bethlehem kam,
und unsre Schwachheit, als Mensch, übernahm;
O, es war wunderbar – Heil seinem Nam’!
Er sucht’ nach mir, nach mir!
Suchte nach mir, nach mir!«

Nur durch die Augen des Glaubens erkannten die Hirten, dass die Botschaft des Engels nicht nur ein Traum war, und nur deshalb machten sie sich auf, um nach dem Messias in der Krippe zu suchen. Ebenso können auch nur die Augen des Glaubens diesen Bericht im Lukasevangelium lesen und dabei wissen, dass er wahr ist. Von Natur aus würden wir sagen: »Es ist vollkommen ausgeschlossen, dass dieses Kind in der Krippe Gott ist. Es ist vollkommen ausgeschlossen, dass der Mann am mittleren Kreuz der Retter der Welt ist.« Allein aus Gnade und durch den Glauben kann es geschehen, dass uns die Hinweise, die Gott in seinem Wort und in seiner Welt offenbart, neugierig machen, uns zum Nachforschen anreizen und uns schließlich durch die Kraft seines Heiligen Geistes zum echten Glauben und dem Geschenk der Erlösung führen.

Wenn du also glaubst, dann geh heute Abend vor dem Schlafengehen auf deine Knie und danke Gott dafür, dass er deine blinden Augen geöffnet und dein hartes Herz weich gemacht hat. Danke ihm dafür, dass er dich unter die Menschen seines Wohlgefallens aufgenommen hat.

In Bethlehem kann man nicht einfach in die Geburtskirche hineinschlendern. Dafür ist die Tür zu niedrig. Wer diesen Ort betreten möchte, der an die Geburt Jesu erinnert, hat nur eine Möglichkeit: sich bücken, sich niederbeugen, in die Knie gehen. Das ist ein gutes Bild dafür, wie man zu Jesus kommt, aber auch, wie man hinausgeht, um von Jesus zu erzählen. Es wirft für uns die Frage auf: Bin ich bereit, mich vor Christus zu demütigen? Bin ich wie jene Hirten bereit, meine bisherigen Ansichten und Pläne aufzugeben, um diesen Retter kennenzulernen, ihm zu folgen und ihn zu verkünden?

Was hält jemanden davon ab, auf die Botschaft des Evangeliums so zu reagieren wie die Hirten? Nur eines: Stolz. Stolz hätte die Hirten auf den Feldern bleiben lassen, zwar im Besitz einer Engelsbotschaft, aber ohne Beziehung zu Christus. Stolz hindert uns daran, unsere Knie vor Jesus zu beugen. Stolz fürchtet Spott oder Ablehnung und hält uns davon ab, den Menschen in unserem Umfeld von Christus zu erzählen.

Das Christfest wird für die Demütigen lebendig. Lasst uns Menschen sein, die sich beugen, deren Herzen sich vor Gottes Herrlichkeit neigen und den Einen verehren, der sich als Erster demütigte, indem er als Kind und König zu uns kam. Und dann lasst uns Menschen sein, die die Botschaft weitersagen, wo auch immer Gott uns hingestellt hat und wohin auch immer er unsere Schritte lenkt.

Zum Nachdenken:

Zu wem wirst du in den nächsten Tagen – noch vor Weihnachten – gehen, um ihm das Evangelium zu bringen?

In welcher Weise könnte dich Stolz daran hindern, und wie kannst du ihn überwinden?

Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Fraun,

kommet, das liebliche Kindlein zu schaun,

Christus, der Herr, ist heute geboren,

den Gott zum Heiland euch hat erkoren.

Fürchtet euch nicht!

Lasset uns sehen in Bethlehems Stall,

was uns verheißen der himmlische Schall;

was wir dort finden, lasset uns künden,

lasset uns preisen in frommen Weisen.

Halleluja!

Wahrlich, die Engel verkündigen heut

Bethlehems Hirtenvolk gar große Freud:

Nun soll es werden Friede auf Erden,

den Menschen allen ein Wohlgefallen.

Ehre sei Gott!

(Karl Riedel, 1870, nach einem böhmischen Weihnachtslied)

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Freue dich Welt

Von der ersten bis zur letzten Seite zieht sich durch die Bibel das Warten auf den König. In diesem Leseplan spannt Alistair Begg den Bogen vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Er führt uns vor Augen, wie Gott diese Welt auf das wundersame erste Kommen von Jesus vorbereitete. Gleichzeitig weckt er Vorfreude auf das zukünftige Kommen des Königs, wenn er alle Dinge neu machen wird. Finde Freude im Wunder von Weihnachten und im Blick auf die Wiederkunft von Jesus!

More

Wir möchten uns bei Verbum Medien für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: verbum-medien.de