Revolution des Herzens. Aufbruch zu Gottes neuer WeltBeispiel

Revolution des Herzens. Aufbruch zu Gottes neuer Welt

Tag 3 von 30

Tag 3: Schöpfung - ein Tempel Gottes

Ganz ehrlich: Mit dem Tempel konnte ich lange wenig anfangen. Sie wirkten auf mich wie steinerne Relikte aus einer anderen Welt – ein Ort, an dem Priester geheimnisvolle Rituale vollziehen und Tiere geopfert werden. Und wie soll Gott in einem Tempel wohnen, wenn er doch überall zugleich ist? Für mich blieben da viele Fragezeichen. Und trotzdem spielt der Tempel in der Bibel eine zentrale Rolle.

Bibelwissenschaftler wie John Walton oder Gregory Beale haben mir geholfen, das besser zu verstehen. Sie zeigen: Der Tempel ist mehr als nur ein religiöses Gebäude. Er ist ein kleines Modell der ganzen Schöpfung.

Im Jerusalemer Tempel stand ein riesiges Wasserbecken, das an die Urflut erinnerte. Zwei gewaltige Säulen erinnerten an die Fundamente der Erde. Die Wände und Geräte waren mit Blumen, Früchten und Tieren geschmückt – ein Abbild vom Garten Eden. In der Stiftshütte leuchteten goldene Lampen, wie Sonne und Mond, die den Tag und die Nacht regieren. Und die große Tempelkuppel spiegelte die Himmelskuppel wider, von der Psalm 150 spricht. Wer also den Tempel betrat, trat symbolisch mitten in die Schöpfung hinein – und begegnete im Zentrum diesem Gott, der dort wohnte.

Das macht den Tempel zu einem gewaltigen Bild: Die ganze Welt ist Gottes Wohnort. Genau darauf laufen auch die Schöpfungsgeschichten in 1. Mose hinaus. Sie beschreiben nicht nur, wie Gott Ordnung ins Chaos bringt. Sie erzählen, wie Gott sich mit der Welt ein Zuhause bereitet. Am siebten Tag „ruht“ er – nicht, weil er müde ist, sondern wie ein König, der sich in seinem Palast niederlässt. Die Schöpfung ist der große Tempel, in dem Gott wohnt. Und der erste heilige Ort, in dem Menschen ihm begegnen, ist der Garten Eden – ein kleiner Tempel mitten in der Wildnis.

Wenn man das im Hinterkopf hat, wird plötzlich auch klar, warum es in der Bibel so viele Texte gibt, in denen Schöpfung und Tempel miteinander verschmelzen. Psalm 104 schildert, wie Gott den Himmel ausspannt „wie ein Zelt“. Jesaja 66,1 sagt: „Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße – was für ein Haus wollt ihr mir da bauen?“ Der Tempel in Jerusalem war nie Selbstzweck. Er war ein sichtbarer Hinweis darauf, dass die ganze Schöpfung Gottes Haus ist.

Manchmal können uns „heilige“ Orte dabei helfen, Gott besonders deutlich wahrzunehmen: eine schöne Kirche, eine Auszeit in einem Kloster oder ein Worship-Konzert. Und doch braucht es keinen besonderen Kultort, um Gott zu begegnen. Auch der Park um die Ecke, mein Schreibtisch oder sogar meine Küche können zum „heiligen Raum“ werden, wenn ich dort Gottes Nähe suche.

Das Ziel der Schöpfung ist eine Welt, die vollkommen von Gott erfüllt ist.

Über diesen Leseplan

Revolution des Herzens. Aufbruch zu Gottes neuer Welt

Bereit, eine der großen Storylines der Bibel zu entdecken? Gottes neue Welt bricht an. Und das hat etwas mit uns zu tun. Es geht um nichts weniger als eine Revolution des Herzens!

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