Tag 14: Träume von einer Welt des Friedens

Krieg. Lange dachte ich, das sei ein Kapitel der Vergangenheit. Im Geschichtsunterricht war er allgegenwärtig: Rom, die Kreuzzüge, die Weltkriege, Atombomben. Aber für mich waren das Erinnerungen an dunkle Zeiten, aus denen die Menschheit längst gelernt haben müsste. Heute sind wir uns doch einig, dachte ich: Im Krieg gibt es nur Verlierer.

Und dann kam die Ukraine. Dann die Kämpfe im Nahen Osten. Plötzlich sind Krieg und Gewalt wieder mitten in den Nachrichten und bewegen die Gemüter. Es trifft ganze Völker, Familien, sogar Kinder – oft die Menschen, die am wenigsten für diese Spirale des Hasses können.

Ganz ehrlich: Es fällt mir schwer, optimistisch zu bleiben.

Wird sich dieses Rad der Gewalt immer weiterdrehen? Wird der Riss zwischen verfeindeten Menschen je geheilt?

Auch der Prophet Jesaja stellte sich solche Fragen. Er lebte in einer Zeit voller Eroberungen und Unterdrückung. Israel und Judah waren Spielbälle mächtiger Reiche, ständig bedroht, ständig im Ausnahmezustand.

Und doch: Jesaja träumt. Er sieht eine Zukunft, in der Gott selbst den Streit schlichtet. Eine Welt, in der Waffen keinen Platz mehr haben:

„Dann schmieden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen um und ihre Speere zu Winzermessern. Kein Volk wird mehr das andere angreifen; niemand lernt mehr, Krieg zu führen“ (Jes 2,4).

Was für ein Bild! Waffen werden zu Werkzeugen des Lebens. Was einst dazu diente, zu verletzen und zu zerstören, wird nun gebraucht, um die Erde zu bestellen und Nahrung hervorzubringen. Statt die Welt mit Terror und Gewalt zu überziehen, bebauen und bewahren wir sie wieder. In New York steht vor dem UNO-Hauptgebäude eine Skulptur, die genau das zeigt: Ein Mann schmiedet mit dem Hammer ein Schwert zu einem Pflug. Ein sichtbares Symbol der Hoffnung.

Natürlich: Die Realität ist weit davon entfernt. Kriege zerreißen unsere Welt. Aber Jesajas Traum bleibt. Gottes Versprechen steht: Gewalt hat nicht das letzte Wort. Am Ende steht Frieden.

Wir sind eingeladen, mitzuträumen.