VATERUNSER intensiv - Teil 4: VergebungBeispiel

Wie funktionieren Buße und Vergebung?
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Start: Lies zuerst die Bibelstellen und werde kurz still, um Gottes Wort auf dich wirken zu lassen. Er spricht durch dieses zu dir. Komme nach einem Gebet zur Andacht zurück.
Vergebung bedeutet, dass die eigene Schuld zugedeckt, verziehen wird; dass man ihrer nicht mehr gedenkt. Sie ist hinweggenommen und getilgt. Man wird gereinigt und geheilt. Vergebung ist damit ein unglaublich komplexer Vorgang mit einem weiten Phänomenbereich.
Vergebung ist ein Schulderlass aus Gnade und Liebe. Jesus ist für uns am Kreuz gestorben, als wir noch Sünder waren. Wir waren Feinde Gottes und er startet eine Mission der Rettung und Versöhnung (Römer 5,6-11). Was für ein Geschenk. Wir dürfen daher darum bitten, dass Gott uns unsere Beziehungsverfehlung nicht anrechnet. Wir selbst hingegen können nicht Vergebung schaffen. Jesus hat alles bereitet. Es braucht daher die Selbstkapitulation des Stolzes.
Vergebung und Gnade bedeuten nicht, dass wir einfach so weitermachen können (Römer 6,1 und 6,15). Wir bekommen keinen Freifahrtschein! Jesus will uns zum Leben führen, deshalb können wir nicht gleichzeitig weiter tot in der Sünde sein. Vergebung berechtigt uns nicht, in Sünde zu verharren. Vielmehr will uns Jesus zum Leben führen.
Buße ist ein Loslassen von Schuld, ein Loslassen von sündhaften Verhalten/Denken und ein Loslassen von destruktiven Emotionen wie Schmerz, Hass, Bitterkeit, Enttäuschung. Wir entscheiden uns, die Vergangenheit hinter uns zu lassen und einen Schlussstrich zu ziehen. Es handelt sich um eine Entscheidung gemeinsam mit Gott, sich aus den Verstrickungen der Sünde oder Negativität zu befreien. Buße ist die Entscheidung zur Umkehr, zu Gott zurück und zum Glauben. Der verlorene Sohn, als er im Schweinestall der Sünde saß, hat sich dazu entschieden, in Demut zum Vater zurückzukehren.
Impuls: Entscheide dich jetzt, Schuld loszulassen und ans Kreuz zu treten. Sprich ein Bußgebet und mache die Entscheidung, dem sündhaften Verhalten XY den Rücken zu kehren, mit Jesus fest. Jesus verurteilt dich nicht! Aber er will dich aus Liebe nicht so lassen, wie du bist. Buße bedeutet, mit Vergebung zu rechnen, aber der Sünde entfliehen zu wollen: Fliehe!
Jesus ist zur Vergebung unserer Schuld ans Kreuz gegangen (Matthäus 26,28). Er hat dies getan, um uns zu retten, nicht um uns zu richten (Johannes 3,17). Daher sagt Jesus auch zur Ehebrecherin, nachdem niemand einen Stein geworfen hat: „Ich verurteile dich auch nicht. Geh, und lad von jetzt an keine Schuld mehr auf dich“ (Johannes 8,11). Wir sollten folglich nicht über andere richten, denn auch wir laden Schuld auf uns. Daher müssen wir zum Kreuz kommen, um Vergebung zu finden und vergeben zu können: Denn der Vorhang ist zerrissen, die Beziehung zu Gott wird am Kreuz wiederhergestellt. So wird auch die Wiederherstellung der Beziehung zu unserem Nächsten möglich, wo etwas kaputt gegangen ist (Tag 5). Vergebung und Veränderung gehen Hand in Hand (siehe dazu Tag 7). Das Problem ist, dass wir oft zwar Vergebung suchen, aber nicht zur Veränderung bereit sind. Dann ist unsere Buße nicht echt.
Impuls: Bringe die Dinge XY ans Kreuz, damit Vergebung für dich ganz konkret erfahrbar wird. Jesus fordert dich auf, umzukehren und nunmehr ein anderes Verhalten zu geloben, dich ins Gebet und in die Gegenwart Gottes zu begeben (lies jeden Tag ein Kapitel des Neuen Testaments und habe eine Gebetszeit) und dich von Jesus verwandeln zu lassen (Römer 12,2).
Es ist aber nicht nur entscheidend, die Dinge ans Kreuz zu bringen: Es ist genauso wichtig, die Dinge ans Licht bringen, damit sie heilen können (Heilung durch Vergebung und als Dimension der Vergebung). Es ist fundamental befreiend, Schuld vor anderen Menschen zu bekennen, denen man vertraut und so Licht ins Dunkel und Luft an die Wunde zu lassen.
Impuls: Bekenne Schuld auch vor Menschen, denen du vertraust und vertrauen kannst. Mache dir Luft im Herzen, um Dinge nicht mehr (allein) tragen zu müssen. Betet zusammen. Bei Gewohnheitssünden oder Süchten suche dir einen Rechenschaftspartner als Wächter und eine Vertrauensperson, die mit für dich betet und wo es dir eine „Verpflichtung“ ist, zu bekennen.
Der Tod von Jesus am Kreuz und die Vergebung unserer Sünden, die wir bringen, soll eine Veränderung unserer Herzenshaltung bewirken. Wir dürfen uns über Vergebung freuen und dankbar sein. Wir wurden reingewaschen, es gilt daher auch einen Neuanfang zu feiern (beim verlorenen Sohn wurde auch gefeiert). Vergebung muss uns aber auch demütig machen, sonst ist es nur Selbstbetrug und kein ehrliches Bekenntnis. Das sehen wir beim Gebet des Pharisäers und des Zöllners (Lukas 18,9-14). Der Pharisäer ist stolz, aber sich seiner Gesetzlichkeit und Schuld nicht bewusst. Anders der Zöllner: „Gott, vergib mir! Ich weiß, dass ich ein Sünder bin.“
Vergebung bewirkt schließlich das Wachstum unserer Liebe (Wem viel vergeben wurde, der liebt auch viel, siehe Lukas 7,47), weil wir das Opfer von Jesus wertschätzen und mit seinem Geist gefüllt werden, ist dort Raum geschaffen, wo sich zuvor die Sünde ausgebreitet hat. Wer Jesus liebt, der folgt ihm nach und ist ihm gehorsam (Johannes 14,15, auch Römer 6,16-17).
Bete das VATERUNSER (Matthäus 6,9-13) bewusst und mache es heute zu deinem Gebet.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

Jesus hat uns ein Gebet gegeben, damit wir nicht gedankenlos beten. Und doch sagen wir das VATERUNSER auswendig auf und sind uns seiner Tiefe und Wahrheit gar nicht bewusst. Dieser Leseplan beschäftigt sich mit dem vierten Teil des Vaterunser (Matthäus 6,12). Bringe deine Schuld zum Kreuz, tue Buße und erlebe die Vergebung durch den Tod von Jesus am Kreuz und Veränderung und Neuanfang aufgrund seiner Auferstehung.
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Wir möchten uns bei LKG Leipzig für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: lkg-leipzig.de
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