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Revolution des Herzens. Aufbruch zu Gottes neuer WeltSample

Revolution des Herzens. Aufbruch zu Gottes neuer Welt

DAY 12 OF 30

Tag 12: Wie Menschen einander das Leben zur Hölle machen und Gott in Wüstenzeiten zu uns hält

„Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Diese Aussage ist das Happyend einer unschönen Geschichte. Eine Geschichte aus einer längst vergangenen Epoche, in der es noch üblich war, Sklaven zu halten. Abraham, auf den sich heute das Judentum, Christentum und der Islam berufen, und seine Frau Sarai bleiben kinderlos. Obwohl Gott ihnen zugesagt hat, dass Sarai auch im hohen Alter noch ein Kind empfangen wird, vergeht Jahr um Jahr, ohne dass etwas geschieht. Die beiden verlieren die Geduld.

Damit Sarah doch noch irgendwie einen Sohn bekommt, soll die Sklavin Hagar für eine Art Zwangsleihmutterschaft herhalten. Hagar muss das einfach über sich ergehen lassen. Sie wird schwanger. Ihr Sohn sollte dann als Nachkomme Abrahams gelten. Seit dem Zeitpunkt, als Hagar um ihre Schwangerschaft wusste, sah sie auf ihre “Herrin” Sarai überheblich herab. Als Reaktion darauf behandelte Sarai Hager schlecht und trat die Würde dieser Frau mit Füßen. Ihr wird das Leben zur Hölle gemacht. Sie hält es nicht mehr aus und sie flieht in die Wüste.

Vielleicht kennst du das auch, solche Wüstenzeiten. Durststrecken im Alltag. Zeiten, in denen sich viele kleinere oder größere Sorgen vor einem auftürmen. In denen wir am liebsten vor unserem Leben fliehen würden.

Bei mir rufen Wüstenzeiten nur einen einzigen Reflex hervor: Wann bin ich wieder draußen? Wo ist die nächste Oase, die nächste Erfrischung? So zieht man sich zurück. Manchmal auch vor Gott. Gottvertrauen fällt uns oft nur dann leicht, wenn alles so läuft wie geplant.

Aber du und ich, wir wissen: Kein Leben verläuft einfach nur glatt und rund. Das Leben beinhaltet Brüche und Wüstenzeiten. Wüste, das ist nicht die Abwesenheit von Gottes Gegenwart. Eher das Gegenteil. Die Bibel ist voll von besonderen Gottesbegegnungen in der Wüste.

Auch Hagar ist in der Wüste nicht allein. Auf geheimnisvolle, übernatürliche Weise begegnet ihr Gott. Tief bewegt spricht sie die Worte: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Für mich ist das eine der schönsten Beschreibungen Gottes überhaupt: Gott ist der, der mich wahrnimmt, der mich nicht im Stich lässt.

Hagar gibt Gott diesen besonderen Namen, weil sie selbst erfahren hat, was es heißt, unterdrückt und missbraucht zu werden. Gerade Abraham und Sarai, die sonst als Glaubensvorbilder und Stammeltern Israels gelten, treten Hagars Würde mit Füßen. Hier wird deutlich, wie gründlich Menschen versagen können– und wie schnell wir einander das Leben zur Hölle machen.

Dort, wo zwischenmenschliche Beziehungen versagen und zerreißen, Feindschaft und Misstrauen herrschen, sehen wir einen Gott, der anders ist: Er wendet sich Hagar in Liebe zu und eröffnet so ein Stück Himmel auf Erden.