Matthäus Kapitel 14 - 28Sample

Auch nach der zweiten Leidensankündigung hatten die Jünger immer noch nicht recht verstanden, worum es Jesus ging. Ihrem kindischen Streit, wer der Größte im Himmelreich sein wird, begegnet Jesus dadurch, dass Er ein Kind in die Mitte stellt. Was wollte Jesus damit sagen?

Seine Jünger sollen wie Kinder werden - nicht größer, sondern kleiner. An den Kindern sollen sie drei Qualitäten lernen, die für Nachfolger Jesu wichtig sind:

1. Vertrauen
2. Offenheit
3. Lernbegierde

Kinder sind am Wachsen. Sie sind noch nicht fertig in ihrer Entwicklung. Sie können noch geformt und geprägt werden. Sie sind offen für Neues. Das sind alles wichtige Qualitäten für unsere geistliche Entwicklung.

Die gefährliche Seite dieser Qualitäten ist, dass Kinder verführbar sind. Sie müssen erst noch lernen, Gut und Böse zu unterscheiden. Deshalb warnt Jesus Seine Jünger vor Verführungen - von außen und von innen. Wie kostbar für Jesus Kinder sind - menschliche und geistliche - macht Er im Gleichnis vom verlorenen Schaf deutlich. Er will, dass keines verloren geht.

Zum Nachdenken:

Aus Vers 10 lässt sich schließen, dass jedes Kind bzw. jeder Gläubige einen Schutzengel hat. Diese Vorstellung hatten zumindest die ersten Christen. Deshalb dachten die Gläubigen, dass nicht der befreite Petrus, sondern sein Schutzengel vor der Tür stand (Apostelgeschichte 12,15). Und der Hebräerbrief bestätigt, dass Gott Seine Engel d. h. Seine Boten aussendet, „zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit" (Hebräer 1,14). Es geht aber nicht um die Engel, sondern um Gott selbst, der auf vielfältige Weise Seine Hände über Seine Kinder hält.