Revolution des Herzens. Aufbruch zu Gottes neuer WeltBeispiel

Revolution des Herzens. Aufbruch zu Gottes neuer Welt

Tag 27 von 30

Tag 27: Vergebung oder Vergeltung?

Stell dir vor, du sitzt vor dem Fernseher oder liest einen spannenden Roman. Da gibt es diesen einen Charakter – manipulativ, rücksichtslos, niederträchtig. Scar aus Der König der Löwen, Gordon Gekko aus Wall Street, Frank Underwood aus House of Cards. Man kann es kaum erwarten, dass sie ihre gerechte Strafe bekommen. Es fühlt sich gut an, endlich Gerechtigkeit zu sehen.

Das ist der natürliche Impuls: Vergeltung. Wir wollen, dass Ungerechtigkeit sich rächt.

Zur Zeit Jesu gab es hitzige Diskussionen zwischen den Rabbis: Wie häufig muss man vergeben? Und wann ist genug genug? Manche sagten drei Mal. Andere sieben Mal. Als Petrus seinen Rabbi Jesus fragt, bekommt er eine andere Antwort:

Da wandte sich Petrus an Jesus und fragte ihn: »Herr, wie oft muss ich meinem Bruder oder meiner Schwester vergeben, wenn sie mir Unrecht tun? Ist siebenmal genug?«
»Nein «, antwortete ihm Jesus. »Nicht nur siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal.« (Matthäus 18,22)

Jesus geht es hier nicht darum, dass dann bei Konflikt Nummer 78 die rote Linie verläuft. Vielmehr übersteigert er hier den Vorschlag von Petrus. Was er hier macht, ist etwas anderes. Jesus setzt einen neuen Maßstab: Vergebung. Nicht nur ein paar Mal, sondern immer wieder.

Vergebung ist ein aktiver Schritt, ein bewusstes „Ja“ dazu, dem Vergeltungsimpuls nicht das Feld im Herzen zu überlassen. Denn es ist dieser Impuls, der seit Jahrtausenden das Rad der Gewalt in Bewegung hält. Dahinter steht der Wunsch, selbst, auf eigene Faust, die Waagschalen der Gerechtigkeit wieder auszugleichen. Doch wir wissen aus den großen Rachegeschichten aus Büchern und Filmen, wie oft das nach hinten losgeht. Menschen werden bitter, hängen in der Vergangenheit fest und verlieren sich selbst. Das ist nicht gut für Herz und Seele. Vergebung will einen Ausweg schenken - und überlässt Gott das Urteil.

Paulus schreibt in Römer 12,19:

"Liebe Freunde, verschafft euch nicht selbst Recht. Überlasst vielmehr Gott das Urteil, denn er hat ja in der Heiligen Schrift gesagt: »Es ist meine Sache, Rache zu üben..."

Trotzdem ist Vergebung kein Automatismus, kein leeres Nachgeben. Vergebung heißt daher auch nicht, alles hinzunehmen oder sofort wieder Freundschaft zu schließen. Vergebung läuft auf eine Entscheidung hinaus, die alte Rechnung nicht selbst zu begleichen. Wer vergibt, befreit sich von den Fesseln von Bitterkeit und Zorn. Vergebung ist Teil einer Herzensrevolution.

Das setzt ein kleines Stück von Gottes neuer Welt in Bewegung: Beziehungen beginnen zu heilen, verletzte Menschen finden Frieden und Gewalt verliert ihre Macht.

In der Praxis kann das ganz konkret so aussehen: Bevor wir jemandem etwas heimzahlen oder innerlich ins Brodeln kommen, halten wir inne, versuchen zu verstehen und suchen (wenn möglich) ein klärendes Gespräch – unter vier Augen oder in Begleitung einer Vertrauensperson.

Falls das nicht geht, können wir vor uns selbst und vor Gott Vergebung über Menschen aussprechen, die uns im Alltag verletzt haben – im Job, in der Schule oder in der Nachbarschaft.

Und, zu guter Letzt und nicht zu vergessen: Wir sollten auch andere bewusst um Vergebung bitten, wenn wir sie verletzt haben.

Wo Vergebung geschieht, bekommt das Leben eine neue Richtung. Für alle, die sich schwer tun zu vergeben, ist das eine kleine Revolution des Herzens – ein mutiger Schritt, der ihr Leben und in der Welt Kreise zieht.

Wo wäre es bei dir dran, zu vergeben? Was wären konkrete Schritte, Vergebung möglich zu machen?

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Revolution des Herzens. Aufbruch zu Gottes neuer Welt

Bereit, eine der großen Storylines der Bibel zu entdecken? Gottes neue Welt bricht an. Und das hat etwas mit uns zu tun. Es geht um nichts weniger als eine Revolution des Herzens!

More

Nais naming pasalamatan ang Cru Asia sa pagbibigay ng planong ito. Para sa higit pang impormasyon, pakibisita ang: www.cru.ph