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Die Offenbarung

Tag 5 von 26

Sieben Botschaften an sieben Gemeinden

Sicher wird dir beim Lesen von Kapitel 2 und 3 der Offenbarung auffallen, wie klar gegliedert die einzelnen Schreiben sind. Um sie leichter miteinander vergleichen zu können, ist es eine Hilfe, wenn man ihren Aufbau kennt. Vielleicht magst du dir ja die Untergliederungen in deiner Bibel farbig markieren (zum Beispiel: Empfänger rot, Schreibbefehl grün, Bestandsaufnahme: Tadel blau, Lob gelb, Ermahnungen braun und Zusagen orange).

Empfänger

Die Botschaften, die Johannes zu überbringen hat, richten sich zunächst an sieben Ortsgemeinden in Kleinasien (im Gebiet der heutigen Türkei). Durch die Zahl Sieben (Zahl der Vollkommenheit) wird angedeutet, dass diese Botschaften darüber hinaus den christlichen Gemeinden aller Zeiten gelten. Einige Ausleger glauben, in der Charakterisierung der sieben Gemeinden verschiedene Epochen der Kirchengeschichte erkennen zu können. Grundsätzlich kann sich jede Kirche oder Gemeinde im Spiegel der Sendschreiben selbst prüfen und daraus Konsequenzen ziehen.

Schreibbefehl

Was niedergeschrieben ist, kann nicht so schnell in Vergessenheit geraten. Eine derart fixierte Botschaft ist ein bleibendes Dokument. Nicht nur Gott im Himmel schreibt (Offenbarung 20,12), Er lässt auch schreiben. Johannes wird dadurch in die Lage versetzt, zuverlässig die Gemeinden auf dem kleinasiatischen Festland zu erreichen.

Bestandsaufnahme: Lob und Tadel

Jesus ist und bleibt der Herr Seiner Gemeinde. Das heißt, dass Christen vor Ihm in der Verantwortung stehen. Es wird deutlich, dass sich nicht alle Gemeinden dessen wirklich bewusst sind. Sie haben Jesus als Mitte verloren oder sich gar verselbstständigt. Für andere ist gerade das Wissen ermutigend, dass Jesus der Herr ist und ihre Lage kennt. Gar mancher wird überrascht sein, wie souverän Jesus selbst verborgene Missstände aufdecken wird. Sein Urteil ist vollkommen gerecht. Er lobt zum Beispiel auch dort, wo Er zunächst Grund hat, zu tadeln und zur Umkehr aufzurufen.

Ermahnungen

Das Ziel der Schreiben ist es, den Christen in den Gemeinden erneut die Augen dafür zu öffnen, dass Jesus gegenwärtig ist. Er ist die Mitte und das Ziel der christlichen Gemeinde. Wo das aus dem Blickfeld gerät, liegen Dinge falsch und müssen geordnet werden. Der Ruf zur Umkehr ist nicht in erster Linie als Drohung aufzufassen. Jesus will die Gemeinden nicht strafen; deshalb deckt Er Versagen auf und lässt ihnen Zeit.

Zusagen

Der Gehorsam gegenüber dem Herrn der Gemeinde lohnt sich. Die Zusagen sind in einer Art Merkspruch prägnant formuliert. Sie spornen dazu an, notwendige Veränderungen anzupacken oder in dem, was in Ordnung ist, treu zu bleiben.




Die universale Bedeutung der Sendschreiben




Die Botschaft, die Jesus den sieben Gemeinden ausrichten lässt, gilt zunächst sieben Ortsgemeinden im Westen von Kleinasien. Darüber hinaus gilt sie der christlichen Gemeinde an allen Orten und zu jeder Zeit. Die Zahl 7 symbolisiert als Zahl göttlicher Vollkommenheit die universale Bedeutung der Sendschreiben.

Es wird kein Zufall sein, dass die beiden tadellosen Gemeinden durch die Reihenfolge ihrer Nennung in einer gewissen Beziehung zueinander stehen. Wer will, kann dahinter die ordnende Hand des erhöhten Herrn sehen, der nach Kapitel 1,12-13 in den Gemeinden wirksam ist.

Erklärung zum Text

Nordöstlich von Ephesus stand das berühmte Heiligtum der Artemis. Die Stadt hatte eines der größten Theater der Welt aufzuweisen. Darüber hinaus eine Therme, Gymnasien, riesige Marktanlagen und eine Prachtstraße vom Hafen zum Theater. Hier soll auch der Apostel Johannes gewirkt haben.

Die Christen in Ephesus haben sich erfolgreich gegen Personen gewehrt, die durch ihre Art zu leben und durch ihre Lehren eine Gefahr für das Evangelium bildeten (2). Vielleicht würde man die Gemeinde heute als „konservativ“ bezeichnen.

Der Auferstandene tadelt, dass die Gemeinde jene Liebe verloren hat, die sie ursprünglich prägte. Liebe ist dynamisch. Sie lässt sich nicht konservieren. Jesus erwartet keine Aktionen oder neue Gottesdienstformen, sondern Umkehr. Hier liegt der Schlüssel zur Zukunft (5) – auch für viele Gemeinden heute, die zwar das richtige Bekenntnis, aber keine brennende Liebe mehr für Jesus haben!

Noch einmal folgt ein ermutigendes Lob (6). Wir wissen nicht genau, welche Irrlehren die „Nikolaiten“ vertraten. Wegweisend für uns ist jedoch die Feststellung, dass Jesus in bestimmten Fällen eine deutliche Abgrenzung (hassen) für notwendig hält.

Fragen zum Text

  1. Was hat diese Gemeinde alles aufzuweisen? Was könnte Jesus wohl in deiner Gemeinde an Positivem nennen?
  2. Wieso wiegt der Mangel an der ursprünglichen Liebe dennoch so schwer? Lies dazu auch 1. Korinther 13,1-3.
  3. Aber das hast du für dich, dass du die Nikolaiten hassest, die ich auch hasse. Wo liegt der grundlegende Unterschied zwischen diesem gefälschten (!) Zitat und der Aussage in Vers 6?

Übertragung ins Leben

Erinnere dich an deine erste Liebe? Da suchtest du vermutlich eine Einseitigkeit, die für divh das höchste Glück bedeutete. Jesus will die Nummer eins in unserem Leben sein. Die vorbehaltlose Zuwendung zu Gott ist unsere eigentliche Bestimmung (Matthäus 22,37- 38). Sie kann weder durch eine bibeltreue Theologie noch durch die Abgrenzung gegenüber liberalen Standpunkten ersetzt werden. „Liebe kann man nicht befehlen“, sagen manche. Die Frage lautet nicht so sehr, ob wir lieben können, sondern ob wir überhaupt wollen, dass Jesus in allem den Vorrang hat.

Gesprächsimpulse

  1. „Liebende haben nur eine Natur – die Gegenwart des anderen“, meint Jean Giraudox (1882– 1944). Wie zutreffend empfindest dull dieses Zitat des französischen Schriftstellers in Hinblick auf menschliche Liebe?
  2. Woran wird im Alltag Ihre Liebe zu Gott erkennbar?
  3. Welche Schritte hältst du für angemessen, um erneut in eine Haltung der Liebe zu dem lebendigen Gott zu kommen?

Die Heilige Schrift

Tag 4Tag 6

Über diesen Leseplan

Die Offenbarung

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