Die OffenbarungBeispiel

Erklärung zum Text

Pergamon – eine faszinierende Stadt: Von hier aus hat das Pergament seinen Siegeszug angetreten und den Papyrus vom Weltmarkt verdrängt. Etwa 300 m über der Stadt ragte eines der sieben Weltwunder, der riesige Zeusaltar, empor. Der Asklepiostempel mit seiner angeblich Wunder wirkenden Quelle machte die Stadt zu einem „Lourdes“ des Altertums. Doch lies, wie Jesus über diese Stadt urteilt (13). Wie oft verbergen sich hinter verführerischem Glanz und schmeichelnder Größe tiefe geistliche Abgründe! Das wirklich Faszinierende in Pergamon ist die Treue der Gemeinde. Doch einige Christen haben sich verführen las- sen (14) – und die Gemeinde duldet sie! Hier setzt der Tadel des Herrn an. Und deshalb will Er selbst gegen diese Minderheit streiten (12.16). Tut Buße! gilt diesen Leuten, aber auch dem Großteil der Gemeinde, der es unterlässt, Sünde beim Namen zu nennen.

Verborgenes Manna (17): Manna war die Speise, mit der Gott die Israeliten in der Wüste versorgt hat (2. Mose 16).

Weißer Stein (17): Olympiasieger erhielten als Urkunde einen beschrifteten weißen Stein zur Beglaubigung ihres Sieges.

Fragen zum Text

1. Pergamon – von den Heilungstouristen hochgejubelt, aber von Jesus als Ort, wo der Thron des Satans ist abgewertet. Wie kommt es zu einer solchen Diskrepanz?
2. Die Christen mussten im Alten Testament sattelfest sein, um die Analogie zu den Begebenheiten in 4. Mose 22–24 und 31,16 zu verstehen (14-15). Welche Auswirkung hat ein Mangel an biblischem Wissen auf die persönliche Frömmigkeit?
3. Es bleibt im Dunkel der Geschichte, was diese Nikolaiten lehrten. Aber welche drei Merkmale kennzeichnet sie als Irrlehrer (14-15)?

Übertragung ins Leben

In unseren Kirchen und Gemeinden hat vieles Platz. Schuldig scheinen oft nicht diejenigen, die Gottes Gebote übertreten, sondern solche, die Sünde beim Namen nennen; denn sie gelten als intolerant. Treue Christen können den massiven Einbruch von Unmoral und falschen Lehren nicht aufhalten. Aber es genügt nicht, ohnmächtig oder verbittert zu schweigen. Selbstverständlich ist der Rückzug in die private Frömmigkeit einfacher zu ertragen als der Spott, der sich oft über Gottes Mahner ergießt.

Gesprächsimpulse

1. „Wir haben etwas gegen Toleranz“, las ich auf der Tür eines Lastwagens. In der nächsten Schriftzeile kam die erhellende Fortsetzung: „Präzision!“ Die Wer- bung stammte aus einem Betrieb mit feinmechanischer Verarbeitung. Welches Limit für Toleranz setzen Sie bei Fragen des Glaubens?
2. Gilt der Tadel des Auferstandenen auch uns? Gibt es Bereiche, wo deutliche Worte nötig wären? Tausche dich darüber aus.