Trauer und Hoffnung nach einer Fehlgeburt und VerlustBeispiel

Tag 2
Die Wildheit der Trauer
Bibeltext: Psalm 69, 1-4
Ich erinnere mich an die Tage, an denen ich nur in eine Höhle kriechen, mich niederlegen und nie wieder aufwachen wollte. Es war nicht so, dass ich wirklich sterben wollte, ich wusste nur nicht, wie ich mit dieser Last der Trauer und zertrümmerten Vorstellungen leben könnte.
Aus dem Nichts erdrückten mich Sorgen wie Wellen aus Hitze, pressten auf meine Brust und erweckten den Wunsch, Schichten abzutragen, um etwas Erleichterung zu spüren. Doch sogar während ich diese intensive Einsamkeit verspürte, erinnere ich mich an die Süße von Gottes Gegenwart in den dunkleren Stunden. Etwas sagte mir, dass Sein Schweigen kein Verlassen war – es war Gemeinschaft.
Das heißt nicht, dass ich immer Seine Gegenwart gespürt habe, oder dass ich mich nicht nach Greifbarerem sehnte – einer Berührung oder einem Wort. (Eine Plakatwand mit blinkenden Neonlichtern und einem doppelten Regenbogen im Hintergrund wäre schön gewesen.) Doch selbst als ich mich fühlte, als würde ich in der Dunkelheit herumtasten, wusste ich irgendwie, da war ein Gott, der Schmerz kannte und mit mir meinen ertrug.
Vielleicht war deine Erfahrung ganz anders. Vielleicht wunderst du dich, wie deine Seele jemals wieder ruhen wird nach dieser scheinbar endlosen Trauer oder wie sich dein Glaube wieder erholen kann. Vielleicht erscheint dir Gott abwesend oder stumm. Oder diese Worte – „kein Herzschlag“ – wurden dir eben erst gesagt und du suchst nach einem Rettungsanker. Vielleicht wunderst du dich, ob du dich, Gott jemals wieder nahe fühlen wirst oder ob es dein Glaube überhaupt wert ist, weiter festgehalten zu werden. Vielleicht willst du nur wissen, dass du nicht alleine bist.
Ich wünschte ich könnte dir sagen, dass du Jesus „spüren“ wirst, wenn du Ihn am meisten brauchst, aber das kann ich nicht. Wer bin ich, davon auszugehen, dass meine Erfahrung deine sein wird. Das werde ich nicht. Und das, meine Liebe, ist die Wahrheit der Trauer: Sie ist wild. Trauer orientiert sich nicht an einem Bauplan. Sie kümmert sich nicht um einen Ablaufplan. Sie hakt keine Liste ab oder lässt sich in deiner Lieblings-Listen-App begrenzen, und passt sicherlich nicht in deinen Kalender.
Trauer ist wild wie das Meer, aber sie muss uns nicht zerstören. Wir können sie nicht bezwingen, aber wir können sie lenken und wir können auch Jesus dort finden.
Wie war deine Trauer in letzter Zeit? Eher wild als zahm?
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

Dieser Leseplan ist eine Einladung zu fühlen, zu kämpfen, vollständig wach zu sein im Leid nach einer Fehlgeburt oder einem Todesfall. Ebenso ist eine Einladung, gefördert und verstanden zu werden und von einer anderen Frau zu hören, dass der Schmerz besser wird, auch wenn wir uns nach dem Tag sehnen, wenn unsere Tränen weggewischt werden und kein Schmerz mehr ist. Wo auch immer du bist, auf deiner Reise der Trauer nach dem Verlust eines Babys, oder einer anderen Art des Herzschmerzes und des Leidens. Ich bete, dass diese Worte ein Zugang sind für Gottes Gnade. Lasst uns gemeinsam eintauchen.
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