Trauer und Hoffnung nach einer Fehlgeburt und VerlustBeispiel

Tag 1
In die Tiefe
Bibeltext: Klagelieder 3,19-24
Vielleicht ist deine Trauer noch ganz frisch und du wirbelst immer noch durch einen erdrückenden Strudel einer kürzlichen Fehlgeburt. Oder vielleicht hast du deine geheime Trauer schon vor langer Zeit in dir vergraben, aber tief drinnen spürst du, dass du dich diesem Schmerz noch einmal stellen musst. Ich kann das kosmische „warum“ deiner Fehlgeburt nicht beantworten, aber ich kann deinen Schmerz und deine Trauer nachvollziehen und möchte dir gerne helfen, es zu verstehen. Ich möchte mich gerne bei dir unterhaken und mit dir voller Hoffnung auf den Tag warten, an dem Jesus alles erneuern wird.
Ich habe etwas in den ersten Tagen nach meiner ersten Fehlgeburt entdeckt, als die Trauer mit einer unglaublichen Wucht einschlug: Wenn ich nicht in die Tiefe abgetaucht wäre, wären die Wellen der Trauer über mir zusammen geschlagen. Die Surfer nennen so etwas „duck dive“ (unter einer Welle hindurchtauchen, Anmerkung des Übersetzers). Der Apostel Paulus nennt es „verborgen mit dem Christus in Gott“ (Kolosser 3,3, Schlachter2000, Elberfelder).
Ich nenne es überleben.
Nach der Fehlgeburt unserer Tochter Scarlett Grace und dem Verlust zwei weiterer Babys bekam ich Übung darin, immer wieder abzutauchen. Ich entdeckte, dass es mehr war als nur Überleben. Es war eine Einladung: Würde ich Jesus in der Tiefe finden?
Es ist ganz normal, viele Fragen zu haben, wenn man ein Trauma durchleben muss. Was habe ich getan, um das zu verdienen? Ist es meine Schuld? Warum lässt Gott dies zu? Bestraft Er mich für etwas? Was, wenn Gott nicht der ist, für den ich Ihn gehalten habe? Wie kann ich weitermachen mit diesem Leben, das nicht mehr so ist, wie es einmal war? Werde ich mich je wieder normal fühlen? Ist Gott – oder Seine Güte – überhaupt echt? Was, wenn mein Glaube einfach nur eine Täuschung ist?
Da die Trauer um eine Fehlgeburt oft unausgesprochen bleibt, können diese Fragen die Seele und den Selbstwert einer Frau stark beschädigen, wenn sie versucht, alleine damit zurechtzukommen. Dazu muss ich dir aber sagen: Es mag unmöglich erscheinen, aber du schaffst das. Du kannst einen Verlust erleiden, trauern und trotzdem hoffen. Die Wucht der Trauer kann und wird uns auch manchmal den Boden unter den Füßen wegziehen. Aber wir können lernen, wie man in der Tiefe atmet. Vielleicht lernen wir sogar, dort unten die Augen zu öffnen. Wir können mit Hoffnung trauern. Wir mögen verzweifelt sein und vielleicht sogar gebrochen, aber wir werden nicht vernichtet. Vielleicht dürfen wir sogar herausfinden, dass wir in unserer Schwäche stärker sind, als wir dachten.
Welche Fragen über deinen Verlust gehen dir im Moment durch den Kopf? Vielleicht magst du sie aufschreiben.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

Dieser Leseplan ist eine Einladung zu fühlen, zu kämpfen, vollständig wach zu sein im Leid nach einer Fehlgeburt oder einem Todesfall. Ebenso ist eine Einladung, gefördert und verstanden zu werden und von einer anderen Frau zu hören, dass der Schmerz besser wird, auch wenn wir uns nach dem Tag sehnen, wenn unsere Tränen weggewischt werden und kein Schmerz mehr ist. Wo auch immer du bist, auf deiner Reise der Trauer nach dem Verlust eines Babys, oder einer anderen Art des Herzschmerzes und des Leidens. Ich bete, dass diese Worte ein Zugang sind für Gottes Gnade. Lasst uns gemeinsam eintauchen.
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