Der Goldgräber-Blick

Mach für einen Moment die Augen zu und denke an eine Person, die du sehr sehr gerne hast, die dir echt nahe steht, an eine super Freundin oder einen super Freund. Und jetzt überleg dir, was du an dieser Person schätzt und liebst. Worin du diese Person bestärken möchtest und was du ihr auf der Stelle sagen könntest. Das ist sicher nicht so schwer und dir fällt wahrscheinlich nicht nur eine Sache ein, sondern womöglich gleich fünf.

Mach nun die Augen noch einmal zu und denke an einen Menschen, mit dem du überhaupt nicht kannst, der für dich die letzte Nervensäge ist. Vielleicht siehst du deine Chefin, einen Studienkollegen, einen Mitarbeiter oder irgendjemanden in deiner Familie, mit dem du dich echt schwer tust.

Hast du’s? Gut. Nun beginne, Schatzgräber zu werden. Beurteile diese Person nicht danach, wie sie sich verhält, wie sie sich aufspielt oder wie arrogant, ignorant, besitzergreifend, vereinnahmend oder nervig sie vielleicht ist. Sondern geh mal tiefer und versuche, ein Goldgräber zu sein. Schau hinter die Fassade.

Soll ich dir was sagen? Ich traue mich beinahe zu wetten, dass du etwas in dieser Person findest, was dich fasziniert. Einen total guten Kern, der zwar vielleicht etwas verschüttet wurde durch Verletzungen, der aber immer noch da ist. Werde ein Goldgräber.

Trainiere deinen Goldgräber-Blick.

Nächste Schritte:

• Überlege: Was wurde als Kind oder Erwachsener über dir ausgesprochen?
• Was sprichst du anderen Menschen zu?
• Werde heute ganz konkret jemand, der Goldgräber ist. Entdecke Gutes in den Menschen, denen du heute begegnest und fang an, es ihnen zuzusprechen. Falls dir das am Anfang noch schwer fällt, kannst du es ihnen erstmal schreiben.