Was Ihr Pastor/Leiter NIEMALS tun sollte!Sample

Tag 2 - Wenn menschliche Regeln das Wort Gottes ersetzen

Eines der verhängnisvollsten Anzeichen für geistlichen Missbrauch ist, wenn ein Leiter beginnt, menschliche Regeln aufzustellen und sie auf die gleiche Stufe wie das Wort Gottes zu stellen. Diesem Phänomen, das so alt ist wie die Geschichte der Kirche, gehen selbst die aufrichtigsten Gläubigen in die Falle. Wenn Ihr geistlicher Vater sagt: "Tu dies, gib das, geh dorthin", und Sie bei dem Gedanken, nicht zu gehorchen, geistliche Angst verspüren, begeben Sie sich in eine gefährliche Zone. Geistliche Autorität wird dann zu einem Mittel der Kontrolle und nicht zu einem Kanal der Freiheit.

Schon Jesus prangerte diese Art von Verhalten bei den Pharisäern an. Er sagte, dass sie den Menschen schwere Lasten aufbürdeten, die sie selbst nicht zu tragen bereit waren (Matthäus 23:4). Diese geistlichen Führer setzten sich selbst als Vermittler zwischen Gott und den Menschen ein und verwandelten den Glauben in ein System von äußeren Verpflichtungen. Auf dieselbe Weise nutzen heute einige Pastoren oder Propheten die Angst, Gott nicht zu gehorchen, um ihre Macht über die Gläubigen zu erhalten.

Auch Paulus warnt in seinem Brief an die Kolosser vor dieser Tendenz: Warum lasst ihr euch Gebote auferlegen, wie: rühre nicht an, schmecke nicht, fasse nicht an? (Kolosser 2:20-23). Diese Gebote kommen nicht von Gott, sondern von Menschen. Sie erwecken den Anschein von Frömmigkeit, haben aber keinen wirklichen Wert, um das Herz zu verändern. Der Apostel Paulus geht sogar so weit, von "geistlicher Verführung" zu sprechen (Galater 3:1), einer Form der religiösen Verführung, die von der Gnade ablenkt und die Menschen zum Gesetz zurückführt.

Genau das ist den Galatern passiert. Nachdem sie die Freiheit Christi geschmeckt hatten, ließen sie sich von judaisierenden Lehrern davon überzeugen, dass sie immer noch bestimmte Praktiken des mosaischen Gesetzes einhalten müssten, um "gute Christen" zu sein. Paulus erinnert sie dann daran, dass sie ihre geistliche Reise im Geist begonnen haben und dass sie sie nicht im Fleisch beenden dürfen (Galater 3:3). Diese Vermischung von Gnade und geistlicher Leistung macht den Glauben unfruchtbar.

Heute wird dieselbe Dynamik in moderneren Formen wiederholt. Manche sagen: "Wenn du nicht diesen Betrag gibst, wird Gott dich nicht segnen". Andere behaupten: "Wenn du dich nicht an diese Richtlinie hältst, sündigst du." "Diese Botschaften verzerren das Evangelium der Gnade und halten die Gläubigen in einer Mentalität des Verdienstes gefangen. Nicht mehr Jesus ist der Bezugspunkt, sondern menschliche Ansprüche.

Es ist wichtig, zwischen Heiligung, die vom Heiligen Geist kommt, und Religiosität, die von Menschen kommt, zu unterscheiden. Heiligung ist das innere Werk Gottes, das das Herz durch Liebe verwandelt. Religiosität ist eine Reihe von äußeren Regeln, die versuchen, Heiligkeit durch Angst zu erzeugen. Wenn du anfängst zu glauben, dass du mehr tun musst, damit Gott dich liebt, tappst du in die Falle der geistlichen Leistung.

Die Gnade Christi ist ausreichend. Sie hängt nicht von Ihrem Verhalten oder Ihrem Gehorsam gegenüber einem Menschen ab, sondern von Ihrer Verbindung mit Jesus. Wenn Sie unter menschlichen Regeln leben, die Ihre Freiheit einschränken, denken Sie daran: Das wahre Evangelium befreit, es bindet nicht. Gott sucht nicht nach Dienern, die sich religiösen Zwängen unterwerfen, sondern nach Söhnen und Töchtern, die sich von der Liebe und der Wahrheit leiten lassen.