Sind Sie wirklich ein spiritueller Christ? Viele irren sich, ohne es zu wissen...Sample

Tag 3 – Der geistliche Christ: Im Geist wandeln und Frucht bringen

Das dritte Profil, das in der Heiligen Schrift beschrieben wird, ist das des geistlichen Christen. Im Gegensatz zum fleischlichen Gläubigen, der vom Fleisch beherrscht wird, und zum psychischen Christen, der von seiner Seele geleitet wird, hat der geistliche Christ gelernt, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen. Paulus bekräftigt, dass der geistliche Mensch alle Dinge erkennt und beurteilt (1. Korinther 2,15). Diese Aussage verdeutlicht innere Reife: Seine Entscheidungen basieren nicht mehr auf den Impulsen seines Körpers oder der Unbeständigkeit seiner Gefühle, sondern auf dem Wort Gottes und der Stimme des Geistes.

Dieser Christ ist jemand, der seinen Körper und seine Seele seinem erneuerten Geist unterworfen hat. Wenn er Prüfungen durchlebt, lässt er sich nicht von seinen Gefühlen überwältigen. Angesichts von Widrigkeiten entscheidet er sich für den Glauben, er entscheidet sich für Lobpreis, auch wenn alles in ihm das Gegenteil schreit. Seine Stabilität bedeutet nicht, dass er keine Kämpfe zu bestehen hat, sondern dass er standhaft nach Gottes Willen lebt. Er spiegelt Christus wider, ohne vorzugeben, perfekt zu sein: Er bleibt ein Mensch, aber sein Leben trägt die Prägung des Geistes.

Die Geschichte des Volkes Israel veranschaulicht diesen Prozess sehr gut. In der Wüste lebten sie noch auf fleischliche Weise: besessen von Nahrung, Sicherheit und Komfort, bis zu dem Punkt, dass sie Ägypten trotz der Sklaverei vermissten. Dann zeigten sie eine psychische Haltung: instabil, klagend, unfähig, voll und ganz an die Verheißungen zu glauben. Zwei Männer jedoch, Josua und Kaleb, zeigten einen anderen Weg: den des Glaubens und des Vertrauens in Gottes Wort. Sie verkörpern, was es bedeutet, spirituell zu sein, zu glauben, auch wenn alles auf das Gegenteil hindeutet.

Ein spiritueller Christ zu werden, geschieht nicht über Nacht. Es ist ein Weg der Verwandlung, den nur der Heilige Geist vollbringen kann. Der Apostel Paulus erinnert uns in seinem Brief an die Römer daran, dass alle, die vom Geist Gottes geleitet werden, Kinder Gottes sind (Römer 8,14). Diese Sohnschaft bedeutet freiwillige Unterwerfung: zu lernen, den Geist unsere Gedanken, Wünsche und Gefühle lenken zu lassen. Es bedeutet, auch dann zu beten, wenn wir keine Lust dazu haben, und auch dann zu gehorchen, wenn unsere Gefühle uns zum Ungehorsam drängen.

Im Geist zu wandeln ist eine wiederholte Entscheidung. Es erfordert die Unterscheidung zwischen dem, was von Gott kommt, dem, was von einem selbst kommt, und dem, was vom Feind kommt. Der geistliche Christ übt sich darin, jeden Bereich seines Lebens dieser inneren Führung zu unterwerfen. Es geht nicht darum, unempfindlich zu werden oder die eigene Seele zu ignorieren, sondern sie mit dem göttlichen Willen in Einklang zu bringen. Der Verstand, die Gefühle und der Wille sind dazu berufen, geheiligt zu werden und zur Verherrlichung Gottes eingesetzt zu werden.

Der geistliche Christ lebt keinen theoretischen Glauben: Er bringt bleibende Früchte hervor. Sein Leben zeugt von der Gegenwart Christi, nicht nur durch seine Worte, sondern auch durch die Beständigkeit seines Gehorsams und die Standhaftigkeit seines Charakters. Er ist ein Licht in der Dunkelheit, ein treuer Zeuge, weil er sich entschieden hat, im Geist zu wandeln.

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Jérémy Pothin