YouVersion Logo
Search Icon

Bibel in einem Jahr 2024Sample

Bibel in einem Jahr 2024

DAY 159 OF 366

Versuchungen und Anfechtungen

John Wimber, Pastor und Pionier der Vineyard Bewegung beeinflusste mit seiner Arbeit viele Kirchengemeinden auf der ganzen Welt. Er starb im Alter von dreiundsechzig Jahren. Sein Leben war häufig sehr schwierig gewesen. So musste er eine unglaubliche Menge Kritik über sich ergehen lassen. Einmal sagte er zu mir, „Dass alle über einen reden, macht eine Weile Spaß, aber dann ist es nur noch lästig.“ Was ihm aber vielleicht mehr Kummer bereitete als alles andere, war die Tatsache, dass drei der Männer, die ihm wie Söhne geworden waren, in Versuchung gerieten und moralisch scheiterten. Gott gebrauchte John Wimber auf außergewöhnliche Art und Weise, aber er und sein Team hatten viele Anfechtungen und Versuchungen zu bestehen. So ist das Leben, und die Bibel verklärt diese Tatsache nicht. Gewöhnlich ist es so, dass, kaum dass wir den einen Kampf ausgefochten haben, der nächste schon an der nächsten Ecke auf uns wartet. Das macht das Leben so herausfordernd.

Psalm 71,1–8

Verlass dich auf den Herrn

Der Psalm lässt viele Schwierigkeiten und Widerstände erahnen. Und trotzdem schreibt der Verfasser des Psalms, „Auf dich habe ich mich verlassen vom Mutterleib an“ (71,6; LUT). Der Psalm zeigt uns drei zentrale Aspekte, was es heißt, sich auf Gott zu verlassen:

1. Gebet
Hier ist ein Gebet, das du beten kannst, „Herr, bei dir suche ich Zuflucht… Erhöre mein Gebet und hilf mir” (71,1-2).

2. Geduld
Wenn du dann Gott um Hilfe angerufen, Ihm alle deine Sorgen hingelegt hast, dann ist der nächste Schritt, dass du auf Ihn hoffst: „du allein bist meine Hoffnung, dir habe ich vertraut…Seit meiner Geburt hast du mich gehalten“ (71,5).

3. Lob
Du kannst Gott vor, in und nach deinen Kämpfen preisen: „ich kann nicht aufhören, dich zu loben“ (71,8).

Herr, danke, dass ich mich auf Dich verlassen kann. Du hilfst mir auch in den Kämpfen, die noch vor mir liegen.

Apostelgeschichte 4,1–22

Schöpfe Mut aus der Gemeinschaft mit Jesus

Authentisches Christsein führt unweigerlich zu Widerständen und Anfechtungen der einen oder anderen Art. Hier nun wurden die Jünger ins Gefängnis geworfen und ihnen der Prozess gemacht. Das Verbrechen, dessen man sie bezichtigte, war ihr Bekenntnis zum christlichen Glauben (auch wenn es damals noch nicht so hieß). Bis heute werden immer irgendwo Christen auf der Welt wegen ihres Glaubens vor Gericht gestellt.

Es wurde nicht angezweifelt, dass der Mann geheilt worden war. In den Evangelien war Jesus derjenige, der die Wunder vollbrachte; in Apostelgeschichte sind es einfache Leute, die in Seinem Namen Wunder tun. Als sie nun gefragt wurden, „Mit welcher Kraft oder in wessen Namen habt ihr das getan?“ (4,7), erwiderte Petrus, mit dem Heiligen Geist erfüllt, „im Namen des Jesus Christus von Nazarethden ihr gekreuzigt habt, den Gott aber von den Toten auferweckt hat“ (4,10). Du kannst heute auf dieselbe kraftvolle Art beten.

Petrus war so verwegen, seine Richter zu bezichtigen, den Erlöser der Welt ans Kreuz genagelt zu haben. Sie hatten Jesus abgelehnt und gekreuzigt. Einst fürchtete sich Petrus einer Magd zu gestehen, dass er Jesus überhaupt kannte. Jetzt ist er ein anderer Mensch. Er spricht öffentlich in demselben Raum, in dem auch Jesus angeklagt worden war und keine 500 Meter von dort, wo Er gekreuzigt wurde, von Jesus und Seiner Auferstehung.

Der entscheidende Punkt war, dass Petrus dem auferstandenen Jesus begegnet und „vom Heiligen Geist erfüllt“ (4,8) war. Er wusste nun, warum Jesus gekommen war, und durch den Heiligen Geist war Jesus bei ihm und half ihm.

Er fährt fort, „In ihm allein gibt es Erlösung! Im ganzen Himmel gibt es keinen anderen Namen, den die Menschen anrufen können, um errettet zu werden“ (4,12).

Es verwundert nicht, dass „Die Mitglieder des Hohen Rats erstaunt [waren], wie furchtlos und sicher Petrus und Johannes sprachen, denn sie konnten sehen, dass sie ganz einfache Männer ohne besondere Bildung waren. Außerdem wussten sie, dass diese Männer dem engsten Kreis um Jesus angehört hatten“ (4,13).

Es mag wohl sein, dass Petrus und Johannes keine Schulbildung im herkömmlichen Sinn besaßen, aber sie waren von Jesus unterwiesen worden. Sie waren Seine Jünger. Sie hatten die „Akademie für Gottes Wort“ besucht und studierten jetzt an der „Universität des Heiligen Geistes“. Viele der Menschen, die wichtige Werkzeuge für den Bau Seines Reiches wurden, hatten keine oder nur eine geringe Schulbildung.

Man bedrohte die beiden und verbot ihnen, von Jesus zu sprechen. Doch sie erwiderten, „Wir können nicht aufhören, von dem zu erzählen, was wir gesehen und gehört haben“ (4,20).

Die Tatsache, dass alle das große Wunder gesehen hatten, war ihnen eine große Hilfe vor den Richtern. Der vierzigjährige geheilte Mann stand als lebendiges Zeugnis für die Kraft Jesu vor ihnen (4,14-21).

Herr, bitte füll mich mit Deinem Geist und schenk mir denselben Mut, den Petrus und Johannes hatten, damit ich Jesus verkünde – ganz egal, was es mich kostet oder wie die Widerstände aussehen. Lass uns ähnlich großartige Wunder sehen, wie einst Deine ersten Nachfolger.

2. Samuel 11,1–12,31

Was du tust, soll Gott gefallen

In der heutigen Kultur mögen die Worte, „Du bist der Mann!” (12,7; LUT) als Kompliment gemeint sein, aber in der Bibel gehören sie zu den quälendsten Worten überhaupt. David war ertappt worden. Er war versucht worden und hatte gesündigt. Er hatte es heimlich getan und gedacht, keiner hätte etwas bemerkt. In einer der größten Euphemismen der Bibel lesen wir, „dem Herrn missfiel, was David getan hatte“ (11,27).

Was war passiert?

Oft wird gesagt, Davids erster Fehler bestand darin, dass er in Jerusalem geblieben war (11,1). Wäre er mit seinen Männern in den Kampf gezogen, wäre er nicht so anfällig für Versuchungen gewesen wie alleine daheim, wo er keine echte Aufgabe hatte. John Wimber sagte oft, „Es ist einfach schwer, still zu sitzen und sich gut zu benehmen.“ Wir laufen viel weniger Gefahr in Versuchung zu fallen, wenn wir rundum beschäftigt und darüber hinaus am richtigen Ort sind.

David erlag in Raten. Er sah, wie „eine außergewöhnlich schöne Frau“ ein Bad nahm (11,2). Noch keine Sünde, nur Versuchung. Aber er muss der Versuchung wohl nachgegeben haben und lüsternen, ehebrecherischen Gedanken erlegen sein, denn er schmiedete einen Plan. Er schickte nach ihr, dass sie mit ihm schliefe und sündigte schwer.

Wenn das, was er tat, auch verglichen harmlos war mit dem, was andere Könige seiner Zeit taten, wollte er es doch vertuschen. Das misslang und führte schließlich zur Ermordung Urias. Wie so häufig führte eine Sünde zur nächsten – die Vertuschung war schlimmer als die ursprüngliche Sünde.

Wie niederschmetternd müssen Nathans Worte für David geklungen haben: „„Du bist dieser Mann! Der Herr, der Gott Israels, lässt dir sagen: 'Ich habe dich … erwählt und dich beschützt…[dir] Reichtum … gegeben. Ganz Israel und Juda gehören dir. Und sollte dir das noch zu wenig sein, würde ich dir sogar noch mehr schenken. Warum also missachtest du meinen Willen? Warum hast du getan, was ich verabscheue?“ (12,7-9; Hfa). David hatte es nicht nur gründlich vermasselt, er hätte es vor allem besser wissen müssen.

Erstaunlicherweise vergab Gott David selbst diese große Schuld (12,13). Es gibt keine Schuld oder Sünde, die zu groß ist, dass Gott sie nicht vergibt; keine Situation, in die Gott nicht eingreifen kann. Was du auch getan hast, Gott kann dir vergeben.

Der Schlüssel zu Vergebung ist, dass wir unsere Schuld eingestehen und bereuen, was wir getan haben. Das ist der große Unterschied zwischen David (dem Gott vergab, als er sündigte) und Saul (dem Er nicht vergab). Saul versuchte, sich zu rechtfertigen (s. 1. Samuel 15), aber David gab alles zu: „Ich habe gegen den Herrn gesündigt“ (12,13). Er sagte praktisch, „Es tut mir leid!“

Vergebung befreit dich aber nicht von den Konsequenzen deiner Handlungen. Die Konsequenzen für David waren enorm. Der neugeborene Sohn starb (12,13-14) und wegen seiner gewalttätigen Tat warnte Gott ihn, „Von jetzt an wird das Schwert eine ständige Bedrohung für deine Familie sein“ (12,10). Davids Schuld hatte langfristige Folgen.

Dennoch bedeutete sie nicht Davids Ende. Gott verließ ihn nicht. Obwohl sein Kind starb, gab es Hoffnung. Eines Tages würden sie wieder vereinigt sein: „Eines Tages werde ich zu ihm gehen, aber es kann nicht zu mir zurückkehren“ (12,23). Gott schenkte David noch einen Sohn, Salomo. Und „Der Herr hatte das Kind lieb“ (12,24).

Diese Geschichte ist uns Warnung und Ermutigung zugleich. Sie warnt uns, Verantwortung für unser Leben zu übernehmen, Grenzen zu setzen, uns früh Hilfe zu holen, zu wachen und zu beten, dass wir nicht in Versuchung fallen.

Wenn du aber wie David der Versuchung erlegen bist, beichte deine Schuld, bereue und wenn nötig traure auch. Aber dann mach weiter mit deinem Leben und freue dich darauf, was Gott für dich bereithält. Wir scheitern alle ab und zu. Gott vergibt und stellt uns wieder her. Er segnet uns aufs Neue.

Herr, bitte bewahre mein Herz und die Herzen Deines Volkes, dass wir Dir treu sind.

Pippa Adds

2. Samuel 11–12

Wir versuchen unsere Fehler immer zu vertuschen, aber Gott sieht sie doch alle.

References

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021. Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen. BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021 Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“