Der Brief an die Kolosser und der PhilemonbriefBeispiel

Der Brief an die Kolosser und der Philemonbrief

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Kolossä, eine Stadt in der antiken Landschaft Phrygien (im Gebiet der heutigen Türkei), war früher ein bedeutendes Handelszentrum und bekannt für seine Textilindustrie. Zur Zeit des Apostels Paulus hatte die Stadt zwar an Bedeutung verloren, lag aber weiterhin an einer wichtigen Handelsroute. Die Stadt war ein Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen, Philosophien und religiöser Vorstellungen – vergleichbar mit modernen Städten wie Amsterdam oder New York.

In dieser Stadt gründete Epaphras, ein Mitarbeiter des Paulus und gebürtiger Kolosser, eine christliche Gemeinde. Paulus selbst hatte diese Gemeinde nie persönlich kennengelernt. Die Gemeinde bestand überwiegend aus Christen mit heidnischem Hintergrund, auch wenn in der Region eine bedeutende jüdische Bevölkerung lebte, deren Traditionen ebenfalls Einfluss ausübten.

Genau in dieser Mischung aus unterschiedlichen Einflüssen lag die Herausforderung für die junge Gemeinde. Eine Irrlehre begann sich auszubreiten, die Elemente aus jüdischer Gesetzlichkeit (wie Speisegebote und Festtage), heidnischen Mysterienkulten (mit Betonung auf Engelverehrung und Visionen) und griechischer Philosophie miteinander vermischte. Diese sogenannte „kolossische Irrlehre“ versprach den Gläubigen eine vermeintlich höhere Erkenntnis und tiefere Spiritualität – durch besondere Regeln, asketische Praktiken und die Verehrung von Engeln.

Vermutlich um 60-62 n. Chr. besuchte Epaphras Paulus im Gefängnis in Rom. Epaphras berichtete von all dem Guten, aber auch von den Herausforderungen der Gemeinde. Um die Gemeinde zu stärken, verfasste Paulus gemeinsam mit Timotheus einen Brief und gab ihn Epaphras mit auf den Rückweg.

In diesem Brief begegnet Paulus der „kolossischen Irrlehre“, indem er die überragende Stellung und die absolute Überlegenheit von Jesus Christus über alle Mächte und Gewalten betont. Er macht deutlich, dass die Gläubigen in Christus bereits alles besitzen, was sie für ein erfülltes geistliches Leben und ihre endgültige Erlösung brauchen. Sie benötigen keine zusätzlichen Regeln, keine Askese und keine Engelverehrung.

Während seines Aufenthalts bei Paulus trifft Epaphras außerdem auf einen alten Bekannten: den entlaufenen Sklaven Onesimus. Auch über ihn schreibt Paulus einen Brief – den Philemonbrief. Doch dazu in einen Tagen mehr...

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Der Brief an die Kolosser und der Philemonbrief

Begleiten Sie Paulus auf seiner Reise, während er zur Gemeinde in Kolossä und zu Philemon spricht. Jeder Tag bietet eine Passage mit Erklärungen, historischem Kontext und praktischen Erkenntnissen. Entdecken Sie, wer Jesus ist, warum er alles für uns gegeben hat und wie wir als Christen in der Welt leben können. Entdecken Sie Schritt für Schritt die Fülle, die in Christus liegt, und lernen Sie, Ihr Leben durch seine Kraft zu gestalten. **HINWEIS:** Dieser Inhalt enthält sensible Themen, die manche Leser als schwierig empfinden könnten: [Missbrauch und Ausbeutung]. Bitte seien Sie beim Lesen vorsichtig.

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Wir möchten uns bei Christusgemeinde Nagold für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: www.Christusgemeinde-Nagold.de