Der Brief an die Kolosser und der PhilemonbriefBeispiel

Paulus sitzt im Gefängnis – und er freut sich sogar darüber. Er schreibt, dass er an seinem Fleisch noch das ergänzt, was an den Leiden Christi noch fehlt. Dieser Satz gehört zu den am schwierigsten zu verstehenden Sätzen von Paulus überhaupt. Was meint Paulus damit?

Wichtig: Paulus meint nicht, dass Jesu Werk unvollständig wäre. Unser Heil ist allein durch Jesu Tod und Auferstehung vollendet – da muss nichts ergänzt werden (vgl. Kol 1,13–14).

Worum geht es dann? Paulus ist überzeugt: Bis Jesus wiederkommt, wird die Gemeinde leiden müssen. Das gehört zu Gottes Weg (vgl. Apg 14,22; 2Kor 1,5). Wenn Paulus also im Gefängnis sitzt, dann sieht er darin seinen Anteil an diesen Leiden. Er trägt einen Teil davon – für die Mitchristen, für die Gemeinde, für Jesus, das Haupt der Gemeinde. Darum kann er selbst in Ketten Freude haben.

Zum Austausch: Wie erlebst du es persönlich: Hilft dir der Gedanke, dass Leiden ein Teil von Gottes Weg mit seiner Gemeinde sind – oder macht er dir eher Mühe?