Der 1. KorintherbriefBeispiel

Der 1. Korintherbrief

Tag 10 von 30

In diesem Abschnitt bringt Paulus das Beispiel, dass Christen später Engel richten werden. Er scheint es als ein den Korinthern bekanntes Wissen vorauszusetzen. Je nach gemeindlicher Prägung mag sich das für heutige Leser erst einmal seltsam anhören. Doch auch Jesus spricht in Matthäus 19,28 davon, dass seine Nachfolger später mit ihm gemeinsam richten werden (in Matthäus 19,28 die zwölf Stämme Israels). Welche Engel werden hier gerichtet? Sehr wahrscheinlich diejenigen, die gegen Gott rebelliert haben (vgl. 2. Petrus 2,4; Judas 6).

Paulus schüttelt den Kopf darüber, dass Gemeindemitglieder sich gegenseitig vor weltliche Gerichte ziehen. Für ihn macht das nicht nur keinen Sinn, sondern ist auch ein dreifaches schlechtes Zeichen:

  1. Es schadet dem Zeugnis der Gemeinde:
    Wenn Christen öffentlich gegeneinander kämpfen, wird das Evangelium in der Außenwirkung beschädigt. Die Gemeinde verliert an Glaubwürdigkeit.
  2. Es zeigt einen Mangel an geistlicher Reife:
    Eigentlich müsste es in der Gemeinde fähige und geistlich reife Personen geben, die in der Lage sind, bei Konflikten zu helfen und zu schlichten.
  3. Es offenbart ein falsches Verständnis von Nachfolge:
    Paulus geht so weit, zu sagen: „Warum lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun?“ (V. 7). Das widerspricht unserem natürlichen Gerechtigkeitsempfinden – und gerade deshalb zeigt es, wie radikal das Evangelium ist. Manchmal ehrt es Gott mehr, auf sein Recht zu verzichten, als es durchzusetzen.

Zum Weiterdenken
Wer weiß, dass Gott für ihn sorgt und am Ende gerecht richten wird, kann gelassener loslassen. Manchmal zeigt sich wahre Freiheit darin, auf sein Recht zu verzichten – nicht, weil es egal ist, sondern weil Gott das letzte Worte haben wird.

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Der 1. Korintherbrief

Korinth war eine bedeutende Hafenstadt im antiken Griechenland, ein wirtschaftliches Zentrum, religiös bunt gemischt und bekannt für freizügiges Leben. Genau dort lebt eine junge Gemeinde, die lernen muss, als Christen in dieser säkularen Umgebung Glauben zu leben. Viele der damaligen Themen sind heute noch genauso aktuell. Du wirst davon lesen, wie Paulus die Herausforderungen der damaligen Christen anspricht und uns gleichzeitig aufzeigt, was es heißt, als Gemeinde zusammenzuleben, sich gegenseitig zu stärken und die Gaben des Heiligen Geistes zu nutzen. Es geht um echte Liebe, den Umgang mit Konflikten, die Bedeutung der Auferstehung und wie der Glaube Leben verändern kann.

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Wir möchten uns bei Christusgemeinde Nagold für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.christusgemeinde-nagold.de/