Gerechtigkeit to go!Beispiel

Gerechtigkeit to go!

Tag 3 von 5

Gerechtigkeit hat mit Schenken zu tun

So wisse nun, dass der Herr, dein Gott, dir nicht um deiner Gerechtigkeit willen dies gute Land zum Besitz gibt, da du doch ein halsstarriges Volk bist. 5. Mose 9,6

Stell dir vor, du sitzt mit deiner Familie am Tisch. Von der frisch gebackenen Pizza ist nur noch das berühmte letzte Stück übrig. Alle Augen ruhen darauf. „Ich hatte nur ein Stück bisher!“, ruft die eine. „Aber ich habe die Pizza gemacht!“, entgegnet der andere. Wieder ein anderer argumentiert: „Wir teilen das in gleich große Stückchen auf. Das ist gerecht.“ Und der Vierte greift stumm zu und lässt es sich einfach schmecken. Plötzlich ist sie da, diese uralte Frage nach Gerechtigkeit.

Gerechtigkeit ist eines dieser großen Worte, das uns immer wieder begegnet – in Märchen, Gerichtssälen, zwischenmenschlichen Beziehungen und, ja, bei Pizza-Dramen. Kaum ein Thema ruft so große Emotionen hervor wie die Frage nach Gerechtigkeit. Das fängt schon im Kindergarten an: Wem gehört dieses Spielzeug, wer war zuerst auf dem Schaukelpferd, wer hat das größere Stück Schokolade. Bei Erwachsenen können Streitigkeiten über die faire Verteilung von Erbschaften zu richtigen Familienkrisen ausarten. Egal wann und wo: Gerechtigkeit wird schnell zum emotional hoch aufgeladenen Thema.

Der Vers aus 5. Mose war an das Volk Israel gerichtet, aber fordert uns auch heute noch heraus, unser Verständnis von Gerechtigkeit zu überdenken. In unserer Gesellschaft ist Gerechtigkeit oft eng mit Verdienst und Leistung verknüpft. Wir glauben, dass jeder bekommen sollte, was er verdient - sei es Lohn, Strafe oder Anerkennung. Oft neigen wir dazu, Gerechtigkeit als ein System von Verdienst und Belohnung zu betrachten, nach dem Motto "Wenn ich gut handle, werde ich belohnt." Diese Sichtweise hat zweifellos ihren Platz in unserem Rechtssystem, der Wirtschaft und in zwischenmenschlichen Beziehungen. Doch sie hat auch ihre Grenzen. Gottes Gerechtigkeit funktioniert anders.

Betrachten wir Gerechtigkeit aus einer spirituellen Perspektive, wie sie in 5. Mose 9,6 angedeutet wird, eröffnet sich eine neue Dimension. Hier wird deutlich, dass Gottes Gerechtigkeit nicht auf menschlichen Verdiensten basiert, sondern auf Seiner Gnade und Güte. Das stellt unsere konventionellen Vorstellungen von Gerechtigkeit auf den Kopf.

Der Vers macht deutlich: Gott gibt uns nicht, was wir verdienen, sondern was Er in Seiner Gnade beschlossen hat. Das "gute Land" – sei es das physische Land für Israel oder die Segnungen unseres Lebens – ist ein Geschenk, keine verdiente Belohnung. Diese Erkenntnis darf in uns tiefe Dankbarkeit wecken. Auch die Rechtfertigung vor Gott ist ein Geschenk. Wir sind Gott recht „ohne des Gesetzes Werke allein aus Glauben“. Im Glauben an den gekreuzigten, gestorbenen und wieder auferstandenen Jesus Christus sind wir von Gott bejaht, geliebt, anerkannt und das heißt: gerechtfertigt.

Gerechtigkeit als Geschenk zu betrachten, bedeutet anzuerkennen, dass wir sie nicht verdienen oder erzwingen können. Es ist eine Einladung, Demut zu üben und dankbar zu sein für das, was wir empfangen. Diese Sichtweise befreit uns von dem ständigen Druck, uns Gerechtigkeit "verdienen" zu müssen.

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Gerechtigkeit to go!

„Gerechtigkeit to go!“ – starte deinen Tag mit einer Tasse Kaffee in der Hand und Impulsen zur himmlischen Gerechtigkeit im Ohr! In einer Welt, in der es immer schneller gehen muss, laden wir dich ein: Mach dich mit uns auf den Weg, die wahre Bedeutung von Gottes Gerechtigkeit neu zu entdecken. Gerechtigkeit schmeckt frisch serviert am besten, jeden Tag neu. Ein Leseplan zum Lesen und Anhören. Ein Leseplan von Andreas Schuß, Gemeindereferent Compassion Deutschland

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Wir möchten uns bei Compassion Deutschland für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: compassion.de