15x WeihnachtenBeispiel

Gott kommt unscheinbar gewaltig

In ihrem Loblied spannt Maria einen weiten Bogen. Er reicht auf der einen Seite vom „Er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen“ (V.48) bis hin zu „Er stößt die Gewaltigen vom Thron“ (V.52). Darüber staunt sie. Das ist der Grund für ihre Freude. Gott schaut nicht von oben herab und obendrüber. Gott wird von seiner Barmherzigkeit bewegt, kommt uns nahe und schaut hin. Er hat seine Welt im Blick. Die Leidtragenden genauso wie die Verursacher. Das ist eine große Ermutigung für alle, die enttäuscht sind darüber, wie wenig Spuren das eigene Leben zu hinterlassen scheint oder über die Wirkungslosigkeit der Christen in der Gesellschaft. Diese Bedeutungs- bzw. Machtlosigkeit ist kein Argument gegen die Macht Gottes: Er stößt die Gewaltigen vom Thron.
„Unser Ding“ ist die Freude an den großen Dingen, die Gott an uns und für uns getan hat. Er schafft Heil. Er erfüllt seine Verheißungen. Dafür danken wir ihm und dienen ihm. Und lassen uns von keiner Macht dieser Welt einschüchtern. Weil Gott über Hohe und Niedrige herrscht, haben wir allen Grund fröhlich und zuversichtlich zu leben und uns am Geschenk des Heils zu freuen.
(Norbert Held)