15x WeihnachtenBeispiel

Ein unerwartetes Zeichen

König Ahas steckt in der politischen Klemme. Aber anstatt Gottes großzügiges Angebot nach einem ermutigenden Zeichen seiner Stärke und Macht einzulösen, redet er sich frömmelnd heraus (V.12). Er vertraut seiner Bündnispolitik mehr als Gott. Und bekommt daraufhin ein unerwartetes Zeichen: Der Immanuel („Gott ist mit uns“) wird geboren. Mit ihm verbinden sich schon zur Zeit Jesajas Erwartungen der Befreiung und Rettung. Doch die weiteren Ansagen Jesajas in diesem Zusammenhang malen mit ironisch-beißendem Spott erstmal ein düsteres Bild der Zukunft: Milch und Honig, eigentlich eine Metapher für goldene Zeiten, werden hier nun quasi zu „Brot und Wasser“. Mehr gibt das verwüstete Land nicht her. Mehr steht einem Volk nicht zu, das sich unter Gottes Segen ein Leben im Überfluss wünscht, aber nicht bereit ist, sich diesem Gott vertrauensvoll hinzugeben. Matthäus sieht in Jesus diesen Immanuel (Matthäus 1,22f). Und wir?
(Jörg Raddatz)