Vatersein beginnt bei Gott – 7 Tage für VäterBeispiel

Vatersein beginnt bei Gott – 7 Tage für Väter

Tag 5 von 7

Tag 5: Mehr als Worte – dein Vorbild zählt

Meine Mutter war für mich eine Heldin – mit Fehlern. Und genau das machte sie menschlich, nahbar, authentisch. Doch manche Dinge passten einfach nicht zusammen. Sie predigte uns Kindern – meinen Brüdern und mir – immer wieder, wie wichtig es ist, ein gottesfürchtiges Leben zu führen. Nicht übertrieben, sondern ehrlich.

Kennst du solche Wünsche auch? Deinen Kindern das Beste mitgeben, gute Ratschläge, Gebete, Schutz? Aber wie sieht es dann in deinem eigenen Leben aus?

Ich stelle diese Frage, weil meine Mutter mich genau zu diesem Gedanken gebracht hat.

Neben Werten wie Vergebung und Demut predigte sie regelmäßig:

„Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht lügen!“

Wunderbare Prinzipien – wären sie nicht selbst zu oft unterlaufen worden.

Als ich das erste Mal miterlebte, wie sie etwas mitgehen ließ oder aus Menschenfurcht eine Notlüge erfand, brach für mich innerlich eine Welt zusammen.

Du kannst dir vorstellen: Die „Du sollst…“-Aussagen hatten ab diesem Moment nicht mehr die gleiche Wirkung. Es war wie bei Schuldzuweisungen oder dem Schönreden von Sünde. Meine Rechtfertigung für Lügen oder kleine Diebstähle?

Hab ich von meiner Mutter gelernt.

Heute weiß ich, wie falsch das war. Es war nichts anderes als ein bequemes Herausreden.

Doch auf der anderen Seite sehe ich heute auch, dass ich längst nicht alle guten Eigenschaften von ihr übernommen habe – und ihr nie dafür gedankt habe, dass ich in vielen Dingen gerecht und reflektiert bin.

Es ist spannend – wir Menschen neigen oft dazu, uns negative Vorbilder herauszupicken, um unsere eigenen Fehler zu rechtfertigen.

„Der Gerechte wandelt in seiner Lauterkeit; wohlgehn wird es seinen Kindern nach ihm.“ – Sprüche 20,7 (SCH1951)

Ein Mensch, der gerecht und aufrichtig lebt, hinterlässt eine segensreiche Spur – besonders für seine Kinder. Es zeigt: Ein gutes Vorbild prägt mehr als Worte.

Bevor unsere Worte die Kinder erreichen, formt unser Handeln ihren Blick auf die Welt.

Sie hören nicht nur, was wir sagen – sie beobachten, wie wir leben.

  • Wie gehst du mit Stress um?
  • Mit Fehlern?
  • Mit Menschen, die dich enttäuschen?
  • Wie sprichst du über andere, wenn du denkst, dass niemand zuhört?

Du kannst die besten Werte predigen – doch wenn dein Leben eine andere Sprache spricht, hören deine Kinder die lautere Stimme:

Die deiner Taten.

Ich erinnere mich an einen Moment, in dem ich meine Kinder zurechtgewiesen habe, weil sie sich gegenseitig angeschrien hatten. Im selben Atemzug habe ich sie selbst mit erhobener Stimme zurechtgewiesen.
Verstehst du den Widerspruch? Genau das habe ich früher bei meiner Mutter erlebt.

Ich sagte, was richtig ist – lebte aber das Gegenteil vor. Und meine Kinder haben es gespürt. Nach meiner Selbstreflexion und einem klärenden Gespräch habe ich mich bei ihnen entschuldigt. Und das war kein Einzelfall. Ich tappe immer wieder in diese Falle.
Ich rede – und lebe manchmal anders.
Was ich daraus gelernt habe:
Kinder brauchen keinen perfekten Vater.

Aber einen ehrlichen.
Einen, der sich hinterfragt.
Einen, der bereit ist, sich neu auszurichten.

Es geht nicht darum, keine Fehler zu machen – sondern darum, zu zeigen, wie man mit ihnen umgeht.

Nicht nur zu lehren, was richtig ist – sondern es zu leben.

Und wenn ich falle? Dann dürfen meine Kinder sehen, wie ich um Vergebung bitte.
Bei ihnen – und bei Gott.
Das ist echtes Vorbild.

Gottes Idee ist, dass dein Leben ein Orientierungspunkt wird.
Nicht durch Perfektion – sondern durch Integrität.

Durch das tägliche Streben, nach Gottes Maßstäben zu leben – so wie unser Abba-Vater es uns vorlebt:

„Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht! Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut; und der Gott des Friedens wird mit euch sein.“ – Philipper 4,8-9 (SCH2000)

Wenn du Fehler machst – steh wieder auf.
Wenn du verletzt hast – entschuldige dich.
Denn das prägt.
Mehr als jede Regel.
Mehr als jedes Wort.

Time to level up:

  1. Erinnere dich an eine Situation, in der dein Verhalten nicht zu deinen Werten passte.
    Was hast du daraus gelernt? Was würdest du heute anders machen?
  2. Bitte heute bewusst deine Kinder um Vergebung – für eine konkrete Sache.
    Zeig ihnen, wie Größe aussieht.
  3. Frage eine vertraute Person (Partner, Freund): „Was lernen meine Kinder durch mein Verhalten über den Glauben, über Familie, über Stärke?“
  4. Schreibe dir einen Satz auf, der dich heute als Vater leiten soll.
    Zum Beispiel: „Meine Kinder brauchen keinen perfekten Vater, sondern einen, der echt ist.“

Lies ihn dir heute immer wieder durch.

Ergänze / Überprüfe deine Liste:

  • Welche drei Werte hast du formuliert (Tag 4)?
    Lebst du sie heute – oder nur in Worten?
  • Welche konkrete Situation hast du gewählt, in der du bewusst anders reagieren willst?
    Wie ist es gelaufen?
  • Was hast du über dich gelernt, als du deinen Vater reflektiert hast (Tag 4)?
    Wie beeinflusst das dein Vorbild heute?

Let’s pray:

Abba,

Du bist heilig – und doch voller Gnade.
Du bist treu – auch wenn ich falle.
Ich will ein Vater sein, der nicht nur redet, sondern lebt. Der seinen Kindern zeigt, wie man aufsteht, wie man liebt, wie man umkehrt. Vergib mir, wo mein Verhalten das Gegenteil von dem war, was ich glaube.
Hilf mir, mich nicht hinter Ausreden zu verstecken, sondern mein Leben prüfen zu lassen.

Schenk mir Mut zur Echtheit.
Demut, wenn ich mich entschuldigen muss.
Und die Kraft, das zu leben, was ich meinen Kindern weitergeben will.

Danke, dass Du mir täglich vergibst und mich neu ausrichtest.

Forme mich. Damit mein Leben ein Wegweiser für meine Kinder wird.

Amen.

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

Vatersein beginnt bei Gott – 7 Tage für Väter

Vatersein beginnt nicht mit Verantwortung – sondern mit Identität. Du bist zuerst Sohn. Und erst aus dieser Wahrheit heraus kannst du ein Vater nach Gottes Herzen werden. In diesem 7-Tage-Plan geht es nicht um Perfektion, sondern um Echtheit. Um Liebe, Berufung und ein Herz, das wachsen will. Du wirst herausgefordert, gestärkt und erinnert: Du bist nicht allein. Gott ist dein Vater – und du darfst von Ihm lernen. Schritt für Schritt. Für dich. Für deine Kinder. Für morgen.

More

Wir möchten uns bei Pascal Polat für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: www.bible.com/organizations/ba898535-9f72-4023-893f-5f119ad95cc0