Nicht nur ein „BioDad“

Wie geht es dir heute?

Bist du bereit, dein Vaterherz weiter formen zu lassen?

Gestern haben wir unsere Wurzeln entdeckt: Gott ist der erste Vater, ABBA – unser Vorbild. Und tatsächlich: Du hast bereits begonnen, Ihn nachzuahmen. Allein die Tatsache, dass du Vater bist, ist ein Ausdruck davon. Du durftest Teil an Gottes Schöpfungskraft haben – Leben weitergeben.

Ja, du bist biologisch ein Vater. Ein „BioDad“. Aber genau hier beginnt die eigentliche Reise erst.

Ich erinnere mich nur ungern an meine eigene Kindheit. Auch wenn mein Verhältnis zu meinem leiblichen Vater heute besser ist – es war nicht immer so.

Was mich tief getroffen hat: Er war bei meiner Zeugung beteiligt, aber zog sich danach zurück. Das allein macht noch keinen Vater aus.

Ich weiß nicht, warum Gott mein Herz schon früh für dieses Thema geöffnet hat. Aber eines weiß ich sicher: Dass ich Vater bin, ist kein Zufall – es ist eine Berufung. Es ist der wichtigste Dienst meines Lebens.

„Ihr wisst ja, wie wir jeden Einzelnen von euch ermahnt und ermutigt haben – wie ein Vater seine Kinder –, und euch ernstlich bezeugt haben, dass ihr so wandeln sollt, wie es Gottes würdig ist, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft.“

– 1. Thessalonicher 2,11–12 (Schlachter 2000)

Spürst du, was für eine heilige Aufgabe dir da anvertraut wurde?

Nicht jeder Mann wird Vater – aber wer es ist, hat eine geistliche Verantwortung empfangen. Vatersein ist nicht nur eine biologische Rolle – es ist ein geistlicher Auftrag.

Was mir bei meinem BioDad fehlte, war Annahme – ohne Bedingungen. Ich bin nicht zur Welt gekommen, um jemandes Erwartungen zu erfüllen, sondern um Gottes Willen zu leben. Er steht über allem – auch über meinem leiblichen Vater. Was das genau bedeutet, werde ich in den kommenden Tagen noch genauer erklären.

Aber heute geht es darum, Abba – unserem himmlischen Vater – näher zukommen und von Ihm zu lernen.
Das Erste, was ich von Ihm lernen durfte, ist: lieben.

Denn: „Wir lieben, weil Er uns zuerst geliebt hat.“ (1. Johannes 4,19 ELBBK)

Wenn ich diese Liebe empfangen habe – wer bin ich, dass ich sie meinem Kind vorenthalte? Deshalb darf ich mein Kind lieben – ohne Bedingung, aus Gnade, aus Dankbarkeit.

Schauen wir kurz zurück:

• Zuerst hast du erkannt: Du bist Sohn.
• Dann: Du hast Abba erkannt – deinen Vater, dein Vorbild.
• Und heute: Du erkennst deine Berufung als Vater.

Diese drei Erkenntnisse sind das Fundament für ein Vaterherz nach Gottes Maßstab.
Was macht so einen Vater aus?

Ein Vater nach dem Herzen Gottes:

• kennt sein Kind – mit allem, was es ausmacht.
• liebt es – auch mit seinen Schwächen.
• sorgt für es – bereitet Wege, geht voran.
• steht an seiner Seite – hebt es auf, wenn es fällt.
• bleibt nah – selbst wenn es sich abwendet.
• hört – und antwortet, wenn sein Kind ruft.

Und das alles – bedingungslos.

Was für eine Ehre!
Nicht nur ein Kind zu zeugen, sondern ihm Tag für Tag genau diese Liebe zu schenken.
Schritt für Schritt – im Wachsen, im Dienen, im Vertrauen.

Time to level up:

1. Wo möchtest du dein Kind noch besser kennenlernen? Ergänze deine Liste: Interessen, Ängste, Stärken, Träume.
2. Bete um offene Augen und ein offenes Herz. Bitte Abba um Führung, Sensibilität und Geduld in deiner Vaterrolle.
3. Schreibe deinem Kind einen Brief. Teile, was dich als Vater bewegt. Sprich aus, wie sehr du dein Kind liebst. Segne es – mit Worten, die bleiben.

(Ob dein Kind es heute versteht oder in zehn Jahren: Dein Herz spricht jetzt.)

Let’s pray:

Danke, Abba,

dass Du mir diese heilige Berufung schenkst. Danke, dass ich nicht nur ein Kind zeugen durfte – sondern dass Du mich rufst, ein Vater nach Deinem Herzen zu sein. Du siehst, wo ich mich schwertue. Du kennst die Bereiche, in denen ich mein Kind besser verstehen will.
Hilf mir, es wirklich zu sehen – mit Deinen Augen.
Schenk mir ein Vaterherz, das liebt, trägt, erzieht und ermutigt – so wie Du es tust. Abba, vergib mir, wo mein Vaterherz noch nicht im Einklang mit Deinem schlägt.
Ich will nicht stehen bleiben.
Ich will wachsen – als Sohn, als Vater, als Nachfolger.

Danke, dass Du bei mir bist.

Amen.