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Markus 15

15
Das Verhör
1Früh am nächsten Morgen traten die Hohen Priester mit den Ratsältesten und den Gesetzeslehrern – also der ganze Hohe Rat – zusammen und fassten den ‹offiziellen Beschluss› gegen Jesus. Dann ließen sie ihn fesseln, führten ihn ab und übergaben ihn Pilatus#15,1: Pilatus. Von 26 bis 36 n.Chr. Statthalter des römischen Kaisers für Judäa und Samarien.. 2Pilatus fragte ihn: "Bist du der König der Juden?" – "Es ist so, wie du sagst", erwiderte Jesus. 3Daraufhin brachten die Hohen Priester viele Beschuldigungen gegen ihn vor. 4Doch Pilatus fragte ihn noch einmal: "Hast du nichts dazu zu sagen? Hörst du nicht, was sie alles gegen dich vorbringen?" 5Aber zu seinem Erstaunen sagte Jesus kein Wort mehr.
6Nun war es üblich, dass der Statthalter jedes Jahr zum Passafest einen Gefangenen freiließ, den das Volk selbst bestimmen durfte. 7Damals saß gerade ein Mann namens Barabbas im Gefängnis, der bei einem Aufstand zusammen mit anderen einen Mord begangen hatte. 8Als nun die Menschenmenge ‹zu Pilatus› hinaufzog#15,8 Pilatus residierte wohl im ehemaligen hasmonäischen Königspalast vor der Süd-West-Ecke des Tempels. und von ihm verlangte, wie üblich ‹einen Gefangenen zu begnadigen›, 9fragte er sie: "Soll ich euch den König der Juden losgeben?" 10Er wusste ja, dass die Hohen Priester ihm Jesus nur aus Neid ausgeliefert hatten. 11Doch die Hohen Priester hetzten die Menge auf, lieber die Freilassung von Barabbas zu fordern. 12"Wenn ich den freilasse", sagte Pilatus, "was soll ich dann mit dem tun, den ihr König der Juden nennt?" 13"Kreuzigen!", schrien sie. 14"Aber warum?", fragte Pilatus. "Was hat er denn verbrochen?" Doch sie schrien nur noch lauter: "Kreuzige ihn!" 15Pilatus wollte die Menge zufriedenstellen und gab ihnen Barabbas frei. Jesus aber ließ er mit der schweren Lederpeitsche#15,15: Lederpeitsche. Die Peitsche der Römer hatte an einem Stock schmale Lederriemen, in die Bleistücke oder scharfe Knochensplitter eingeflochten waren. Die Zahl der Schläge war, anders als bei den Juden, unbegrenzt. Die Geißelung endete oft mit dem Tod des Gequälten. geißeln und übergab ihn dann den Soldaten zur Kreuzigung.
Die Kreuzigung
16Die führten ihn in den Innenhof des Palastes, das sogenannte Prätorium, und riefen die ganze Mannschaft zusammen. 17Sie hängten ihm einen purpurroten Umhang um, flochten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf. 18Dann nahmen sie Haltung an und höhnten: "Sei gegrüßt, König der Juden!" 19Mit einem Stock schlugen sie Jesus auf den Kopf und spuckten ihn an. Dann knieten sie sich vor ihn hin und huldigten ihm. 20Als sie genug davon hatten, ihn zu verspotten, nahmen sie ihm den Umhang wieder ab, zogen ihm seine eigenen Gewänder an und führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen. 21Unterwegs begegnete ihnen ein Mann, der gerade vom Feld kam. Es war Simon aus Zyrene, der Vater von Alexander und Rufus. Die Soldaten zwangen ihn, das Kreuz für Jesus zu tragen. 22So brachten sie ihn bis zu der Stelle, die Golgota, Schädelhöhe, heißt. 23Dann wollten sie ihm Wein zu trinken geben, der mit Myrrhe#15,23: Myrrhe. Wohlriechendes Harz, hier als Bitterstoff verwendet. Offenbar war das als zusätzliche Quälerei gedacht. Manche denken auch an ein Betäubungsmittel. vermischt war, doch er nahm ihn nicht. 24So nagelten sie ihn ans Kreuz und verteilten dann seine Kleidung unter sich. Sie losten aus, was jeder bekommen sollte. 25Es war mitten am Vormittag#15,25: Wörtlich: die dritte Stunde. Wegen der Angabe in Johannes 19,14 können wir die Kreuzigungszeit nicht genauer als zwischen Mitte des Vormittags und Mittag angeben., als sie ihn kreuzigten. 26Als Grund für seine Hinrichtung hatten sie auf ein Schild geschrieben: "Der König der Juden". 27Zusammen mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher, einen rechts und einen links von ihm. 28#15,28: Manche spätere Handschriften haben hier wie in Lukas 22,37 eingefügt: "So wurde das Wort der Schrift erfüllt: 'Er wurde zu den Gesetzlosen gezählt.'"
Lebendig angenagelt
29Die Leute, die vorbeikamen, schüttelten den Kopf und riefen höhnisch: "Ha! Du wolltest den Tempel abreißen und in drei Tagen wieder aufbauen! 30Rette dich doch selbst und steig vom Kreuz herab!" 31Auch die Hohen Priester und Gesetzeslehrer machten sich über ihn lustig. "Andere hat er gerettet", riefen sie einander zu, "sich selbst kann er nicht retten! 32Der Messias, der König von Israel, möge doch jetzt vom Kreuz herabsteigen. Wenn wir das sehen, werden wir an ihn glauben!" Auch die Männer, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn.
33Als es dann Mittag#15,33: Mittag. Wörtlich: in der sechsten Stunde. wurde, legte sich eine schwere Finsternis über das ganze Land. Den halben Nachmittag#15,33: Wörtlich: bis zur neunten Stunde. blieb es so. 34Zuletzt#15,34: Wörtlich: in der neunten Stunde. schrie Jesus laut: "Eloi, Eloi, lema sabachthani?" Das heißt: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" 35Einige der Herumstehenden hörten das und sagten: "Seht, er ruft Elija!" 36Einer von ihnen holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in sauren Wein, steckte ihn auf einen Stock und hielt ihn Jesus zum Trinken hin. "Wartet", rief er, "wir wollen doch sehen, ob Elija kommt, um ihn herabzuholen!" 37Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und starb. 38In diesem Augenblick zerriss der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Stücke.
Das Begräbnis
39Als der Hauptmann, der vor dem Kreuz stand, Jesus so sterben sah, sagte er: "Dieser Mann war wirklich Gottes Sohn." 40Einige Frauen hatten von weitem zugesehen. Unter ihnen waren Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus, dem Kleinen, und von Joses, sowie Salome. 41Sie hatten Jesus schon in Galiläa begleitet und für ihn gesorgt. Zusammen mit vielen anderen waren sie ihm bis nach Jerusalem gefolgt.
42Es wurde nun schon Abend, und es war Rüsttag, der Tag vor dem Sabbat. 43Da wagte es Josef aus Arimatäa, zu Pilatus zu gehen und ihn um den Leichnam von Jesus zu bitten. Er war ein angesehenes Mitglied des Hohen Rates und einer von denen, die auf das Kommen des Reiches Gottes warteten. 44Pilatus war erstaunt zu hören, dass Jesus schon tot sein solle. Er ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn, ob Jesus wirklich schon gestorben sei. 45Als der das bestätigte, schenkte er Josef den Leib. 46Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz ab und wickelte ihn darin ein. Dann legte er ihn in eine aus dem Felsen gehauene Grabhöhle und wälzte einen Stein vor den Eingang. 47Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Joses, beobachteten, wohin der Leichnam von Jesus gelegt wurde.

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