Der innere Garten - Grenzen setzen, Frucht erntenBeispiel

Dem Sturm standhalten

Im Jahr 1991 startete eine Gruppe von Wissenschaftlern ein Experiment in der Wüste von Texas, das sie `Biosphäre 2´ nannten. Die Idee war, in einem riesigen Gebäudekomplex die Atmosphäre und das Klima der Erde zu imitieren und diese künstliche Welt für Studienzwecke zu nutzen. Aus verschiedensten Gründen scheiterte das Projekt schon kurz nach seinem Start. Doch die Wissenschaftler machten eine interessante Entdeckung. Die Bäume, die sie gepflanzt hatten, wuchsen überdurchschnittlich schnell, erreichten jedoch immer nur eine bestimmte Höhe, bevor sie umfielen. Sie schienen komplett gesund, doch bei genauerem Hinsehen wurde den Experten schnell klar, dass sie einen entscheidenden Wetterfaktor unbeachtet gelassen hatten: in dem Ökosystem unter der großen Glaskuppel gab es keinen Wind. Die Bäume hatten nie tiefe Wurzeln ausgebildet.

Manchmal haben wir die Vorstellung, dass unser Leben mit Jesus nur aus Freude und Sonnenschein besteht. Und dann sind wir überrascht und beinahe empört, wenn wir mit Leid oder Unglück konfrontiert werden. König David schreibt in Psalm 51 über eine sehr schmerzhafte Zeit in seinem Leben. Er hatte mit der Frau seines Untertanen Uria geschlafen, sie wurde schwanger und um alles zu vertuschen sorgte er dafür, dass Uria ermordet wurde. Kurz nach der Geburt des Kindes kam der Prophet Nathan zu David und verurteilte seine Taten aufs schärfste. Als Folge seiner Sünde starb sein Kind. Hier handelte es sich nicht um einen leichten Wind im Leben Davids sondern um einen ausgewachsenen Sturm. Und doch schreibt David diesen Psalm, der von einer tiefen und innigen Beziehung zu seinem Gott zeugt. Wie ist das möglich?

Einen Teil der Antwort finden wir in der Geschichte eines anderen Sturms. Jesus war mit seinen Freunden in einem Boot auf dem See Genezareth unterwegs, als ein schwerer Sturm losbrach. Er schlief, während die Jünger Todesangst hatten. Doch plötzlich erinnerten sie sich: Wir haben Jesus mit an Bord! Sie weckten ihn und er stillte den Sturm. Diese tiefe Gewissheit, dass wir auch in den größten Stürmen nicht alleine sind, ändert alles.

Auch David hatte von Kindheit an gelernt, dass sein Gott mit ihm ist. Er war aus den vielen Stürmen seines bisherigen Lebens mit tiefen Wurzeln des Vertrauens in seinen Gott herausgekommen. Fühlst du dich gerade wie in einem Sturm? Es ist unvermeidbar, dass Stürme kommen. Halte dich fest an Jesus.