Das Buch RuthBeispiel

Ruth - Das Buch der Gnade Gottes

Das Buch Ruth ist reich an Symbolik und Typologie, d.h. an Vorbildern späterer, weitaus bedeutenderer Personen und Ereignisse. Die Hauptpersonen des Buches sind Ruth und Boas. Ruth ist ein Typus auf die Gemeinde Jesu Christi aus den Nationen und Boas ein Typus auf Christus.

1. Die Erfahrung der Gnade Gottes

Ruth war eine Moabiterin, eine Heidin, die normalerweise kein Recht hatte, zum Volk Gottes zu gehören. Die Moabiter dienten gräulichen Götzen. Sie erfuhr die unverdiente Gnade und Güte Gottes, indem Er sie auf das Feld des Boas leitete. Auch sie war sich ihrer Stellung bewusst (Kapitel 2,2 und 10).

Ebenso hatten wir Heiden (Nichtjuden) kein Bürgerrecht im Haus Gottes und waren Fremde bezüglich der Bündnisse und Verheißungen Gottes (Epheser 2,12 und 19). Wir waren geistlich tot und verloren durch Sünde und Ungehorsam. Aber Gott hat uns durch Seine Gnade errettet und durch Christus lebendig gemacht (Epheser 2,1-5). Jesus hat den Zaun zwischen Juden und Heiden abgebrochen, sodass beide durch den Glauben Zugang zum Vater haben (Epheser 2,11-19). Nun ist nicht mehr die Herkunft oder das Geschlecht entscheidend, sondern die Zugehörigkeit zu Christus (Galater 3,26 und 28).

2. Die Menschwerdung der Gnade Gottes

Jesus Christus ist die menschgewordene Gnade Gottes (Titus 2,11 und 14). Wie Boas der Verwandte von Elimelech und Noomi war, so musste der Sohn Gottes unser Fleisch und Blut annehmen, um unser Erlöser (Löser) werden zu können.

Boas bedeutet: In ihm ist Stärke. Er ist der Löser, der Erlöser, der Rut zur Ruhe führte. Der nähere Verwandte (Löser) ist ein Bild auf das Gesetz, dem es unmöglich war, den Menschen zu erlösen (siehe Römer 8,3). Nur Boas war in der Lage, den Kaufpreis zu bezahlen – wie Christus, das Lamm Gottes, dessen Blut der ausreichende Kaufpreis für unsere Erlösung war (siehe 1Petrus 1,18-19; Offenbarung 5,9).