Das Buch RuthBeispiel

Die Ruhe

Das dritte Leitwort ist das Verb „sich niederlegen oder liegen“. Es kommt insgesamt 8 Mal vor - 4 Mal bei Ruth und 4 Mal bei Boas. Noomi wünscht ihren Schwiegertöchtern, dass Gott ihnen Ruhe schenkt im Sinne einer Heimat im Haus ihres Mannes (Kapitel 1,9). In Kapitel 3 ist es bei Rut soweit, denn Boas gehört zu ihren Verwandten. Für Noomi selbst kam eine Heirat nicht mehr in Frage. Deshalb gab sie das Recht auf die „Schwagerehe“ an Ruth weiter und erteilte ihr genaue Anweisungen, wie sie sich verhalten sollte.

Als Boas sich nach der Arbeit in der Tenne schlafen gelegt hatte, legte sich Ruth zu seinen Füßen. Er bemerkte sie und Ruth brachte ihr Anliegen vor. Boas wies sie nicht ab, sondern bestätigte die Richtigkeit ihres Handelns, denn er war der „Löser“, der nach Gottes Gesetz die verwandtschaftliche Verpflichtung der „Schwagerehe“ hatte. Allerdings wusste er, dass noch ein näherer Verwandter existierte, der zuerst das „Löserecht“ hatte. Vor Sonnenaufgang verließ Ruth die Tenne und Noomi rechnete damit, dass Boas „nicht ruhen wird, bis er die Sache zu Ende geführt hat“ (Vers 18).

Boas ist in der Symbolik des Buches ein Bild auf Christus, während Ruth als Nichtjüdin bildhaft für die Gläubigen der Gemeinde Jesu Christi aus den Nationen steht. Im nächsten Kapitel wird das noch deutlicher, aber hier wird schon erkennbar, dass Jesus Christus will, dass wir bei ihm zur Ruhe kommen und Frieden und Heimat finden:

„Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus 11,28).

Zum Nachdenken:

• Jesus hat alles getan, damit wir bei ihm Ruhe finden. Jetzt schon in diesem Leben und erst Recht, wenn wir einmal bei Ihm sein werden (siehe Hebräer 4).
• Übergib Jesus alles, was dich gerade belasten und niederdrücken will! Er wird sich darum kümmern wie Boas um Ruths Anliegen und nicht ruhen, bis die Sache „erledigt“ ist.