Wo Gebete wahr werdenBeispiel

Fünfter Tag
Der Herr ist nahe
Während eines großen Teils meines Lebens als Christ war mir nicht bewusst, wie sehr ich im Gebet mit mir selbst ringen musste. Wenn ich aus meiner Sicht nicht „gut gebetet“ hatte, erlegte ich mir auf, mir noch mehr Mühe zu geben, noch besser zu werden und Gott zu beweisen, dass ich an Ihn glaube. Ich versuchte, aus eigener Kraft ein vertrauensvolles Gebet hervorzubringen, statt mir die Wahrheit bewusst zu machen, was Gott für mich getan hatte. Tief in meinem Inneren konnte ich mir nicht vorstellen, dass Gott mich tatsächlich so sehen wollte, wie ich bin.
In Psalm 145,18 steht aber genau das Gegenteil: „Er ist denen nahe, die zu Ihm beten – allen, die aufrichtig zu Ihm beten.“ Viele von uns erkennen langsam, dass wir Gott in unsere Kämpfe hineinnehmen können, zu unseren Sünden und dem, was uns Freude macht. Aber ich vermute, dass es vielen von uns nicht gelingt, Gott in unser Gebet mitzunehmen. Wir beten zu Gott, statt uns bewusst zu machen, dass Er mitten in unserem Gebet (oder unserem Versagen im Gebet) gegenwärtig ist. Wenn meine Gedanken während des Gebets abschweiften, kam ich nie auf die Idee, dass Gott mich dabei begleitete und mich ermutigen wollte, das vor Ihn zu bringen. Wenn ich einschlief, entschuldigte ich mich bei Ihm dafür, dass es mir nicht gelang, wach zu bleiben, statt mit Ihm darüber zu sprechen, weshalb ich so müde war.
Es war mein Mentor, der mir als Erster sagte, dass es im Gebet nicht darum geht, gut zu sein, sondern ehrlich zu sein. Da erwachte mein Gebet endlich zum Leben, denn ich erkannte, dass Gott mir tatsächlich inmitten der Wünsche, der Kämpfe und der Anspannung, die ich in der Beziehung zu Ihm empfand, nahe sein wollte. Statt das alles von sich zu weisen, lud Er mich in Seine Gegenwart ein, um Seine Gnade zu empfangen, genau dort, wo ich sie am nötigsten hatte.
Ich stellte fest, dass viele meiner Gebete nicht aufrichtig waren, denn ich wollte so beten, wie ich mir das von einem gläubigen Christen vorstellte. So wurde mein Gebetsleben zu einer unaufrichtigen Theatervorstellung, in der Hoffnung, dass ich, wenn ich nur lange genug so tue als ob, irgendwann besser darin würde. Aber das führte zu nichts. Vielmehr führte es dazu, dass ich nicht mehr betete. Erst als ich endlich Gottes Einladung erkannte, Seine Liebe zu erfahren und tatsächlich Seine Gegenwart zu spüren, wurde mir klar, was es bedeutete, dass Er in all diesen Erfahrungen bei mir gewesen war. Auch das ist nicht nur eine Wahrheit, die bejaht werden soll, sondern eine Wahrheit, die in die Tat umgesetzt werden muss.
Gibt es Dinge in deinem Gebetsleben, mit denen du ringen musst, über die du aber noch nie mit Gott gesprochen hast? Welche Bedürfnisse und Sehnsüchte möchte Gott von dir gezeigt bekommen, wenn du in Seiner Gegenwart bist? Wie wäre es, sie mit dem Herrn zu teilen? Kannst du wirklich glauben, ganz tief in deinem Inneren, dass Gott in diesen Situationen bei dir ist, oder versuchst du immer noch, Bereiche deines Herzens vor Ihm zu verbergen?
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Leseplan zu bearbeiten. Ich bete dafür, dass du durch diese Worte gesegnet wirst. Wenn er dir gefallen hat, dann würde ich dir gerne kostenlosen Zugang zum ersten Kapitel meines Buches (auf Englisch) schenken. Du findest es unter https://www.whereprayerbecomesreal.com/
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

Im Gebet kann man sich manchmal einsam fühlen. Oft versuche ich im Gebet, mein Herz und meine Seele zur Ruhe zu bringen, aber mein Verstand rast in alle Richtungen. Manchmal schlafe ich einfach ein. Es gibt Zeiten, in denen es sich anfühlt, als würden meine Gebete an der Zimmerdecke abprallen. Was wir jedoch oft nicht erkennen ist, dass der Herr uns genau dabei eine gute Botschaft überbringt. Lass uns etwas Zeit damit verbringen, uns die gute Botschaft über das Gebet näher anzusehen.
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