Tag 2: Eine vertraute Beziehung zu Gott entwickeln

Die Pflege einer innigen Beziehung zu Gott ist grundlegend, um Seine Gegenwart auf eine tiefere, persönlichere Weise zu erfahren. Diese Beziehung kann mit der zwischen Eheleuten verglichen werden, in der Intimität eine entscheidende Rolle spielt. Eine solche Nähe zu Gott besteht nicht einfach darin, eine Liste von Bitten aufzustellen; sie erfordert vielmehr, dass man sich mit Ihm austauscht, Ihm zuhört und Ihm Zeit widmet, um ausschließlich mit Ihm zusammen zu sein.

In unseren Gebeten müssen wir vermeiden, Gott als bloßen Vollstrecker unserer Wünsche zu behandeln. Stelle dir die Szene vor: Du würdest dich nicht mit einer Liste deiner Bedürfnisse an deinen Ehepartner wenden und dann gehen, ohne zu warten. Genauso müssen wir vermeiden, dass unsere Gebetsstunden zu einem Monolog werden. Die Bibel erinnert uns daran, dass wir die Braut Christi sind, und als solche sollten wir versuchen, eine echte Intimität mit unserem himmlischen Bräutigam aufzubauen.

Wenn wir uns in der Stille unserer Gemeinschaft Zeit für Gott nehmen, können wir diese Beziehung entwickeln. Es bedeutet, weniger zu reden und mehr zu hören, in der Stille zu bleiben und darauf zu warten, dass Gott zu uns spricht. Wie Josua, der noch lange im Zelt blieb, nachdem Mose gegangen war, sollten auch wir versuchen, unsere Momente in Gottes Gegenwart zu verlängern, ohne Eile, um wirklich zu spüren und zu verstehen, was der Heilige Geist uns zu sagen hat.

Intimität mit Gott entsteht auch durch den Respekt und die Ehre, die wir Ihm erweisen. Dieser Respekt manifestiert sich nicht nur in unseren äußeren Gesten, sondern vor allem in der Haltung unseres Herzens. Sie kann eine körperliche Haltung beinhalten, wie die des Elia, der, als er die subtile Gegenwart Gottes erkannte, aus Demut und Respekt sein Gesicht bedeckte. Diese Geste zeigt tiefe Ehrfurcht und den Wunsch, Gott näher zu kommen.

Die Entwicklung dieser Intimität verwandelt uns und ermöglicht es Gott, unser Leben auf greifbare Weise zu berühren. Indem wir Gott aufrichtig suchen und Ihm unser Herz öffnen, erlauben wir Ihm, Sich uns zu offenbaren und unsere Leidenschaft und Liebe für Ihn zu stärken. Bei dieser sorgfältigen und respektvollen Suche können wir Momente tiefer Gnade erleben, wenn wir Seine Gegenwart körperlich spüren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklung von Intimität mit Gott Zeit, Geduld und ein offenes Herz erfordert. Es ist eine persönliche Reise hin zu einer tieferen Beziehung zu unserem Schöpfer, die nicht nur unser geistliches Leben, sondern auch unser tägliches Leben bereichert.

Jérémy Pothin