Das Hohepriesterliche Gebet. Johannes 17Beispiel

Guten Tag zu unserem 5. gemeinsamen Ausflug in das Wort Gottes.

Heute wird es herausfordernder für mich, dir eine tiefe geistliche Wahrheit aus dem Text zu extrahieren. Dennoch will ich den Versuch wagen und ich finde es sehr spannend, denn schon im ersten Satz werde ich stutzig. Jesus verwendet hier den Begriff „Welt“ . Wenn ich den Begriff „Welt“ im Zusammenhang mit der Bibel sehe, dann denke ich zuerst eher an ein Leben ohne Gott. Ein von Gott losgelöstes Leben.

Jesus sagt hier, dass der Vater Ihm Menschen aus der Welt anvertraut hat. Aus den Berichten in den Evangelien lesen wir heraus, dass Seine Jünger größtenteils durchaus suchend waren, suchend nach der Wahrheit, suchend nach Gott. Darum schlossen sie sich ja alle Jesus an und folgten Ihm nach. Warum bringt Jesus dann diesen Begriff der Welt ein? Ich vermute, dass Jesus die Ziellosigkeit, die Verlorenheit der Menschen der damaligen Zeit damit meinte. Wie geht es dir gerade in deinem Glaubensleben? Fühlst du dich manchmal lost? Lost im Glauben? Lost in dieser Welt?

Ich kenne das Gefühl des sich verloren Fühlens sehr gut. Weitab von meiner Berufung, weitab von dem Platz, an dem mich Jesus eigentlich haben möchte. Einfach lost. Doch wir können lost sein und dennoch Gott gehören, in Seiner Hand sein. Jesus sagt hier „die Du Mir aus der Welt geben hast. Sie waren Dein“ (und doch in der Welt) und wurden Jesus anvertraut.

Ich will dich heute ermutigen, wenn du dich in deinem Leben lost fühlst, oder im Glauben, oder in deiner Gemeinde, dann hat das keine große Bedeutung für dein persönliches geistliches Leben, denn du bist Jesus anvertraut!

Allein, dass du jetzt und hier diesen Leseplan durcharbeitest, dir das vorgenommen hast, zeigt, dass du, wie in Vers 7 von Jesus angeführt, die Worte Jesu bewahren willst, die Worte Jesu in dein Leben lassen möchtest und du glaubst, dass Jesus in der Vollmacht des Vaters kam und Seinen Willen gelehrt hat. Dein Streben, das Wort Gottes zu lesen zeigt, dass du glaubst, dass Jesus vom Vater gesandt war. Und letztendlich sagt Jesus hier, dass du Ihm anvertraut bist. Du gehörst Jesus, weil du jetzt diese Zeilen gerade liest. Was für eine fantastische Wahrheit doch in diesen Zeilen zu finden ist.

Du fühlst dich lost? Keine Angst, du bist gefunden, gefunden von Jesus. Vertrau Jesus, dass Er zum einen sich von dir finden lässt (du bist auf einem guten Weg mit diesem Leseplan) und zum anderen dir hilft, dich selbst zu finden.

Glaube mir, Jesus will dir zeigen, wer du wirklich bist und dieses Bild, was Er von dir zeichnen will, wird dich umhauen, ermutigen und dich vor Freude überfließen lassen.

Wenn Jesus dir zeigt, wer du in Seinen Augen bist, wird das dein Leben verändern. Bleib dran, gib nicht auf. Erinnerst du dich an Tag 3? Ich schrieb, dass ich mich drei Jahre lang nach Gott ausstreckte, bis Er mir so begegnete, wie ich es brauchte (oder begriff) und es mich in meinem ganzen Wesen veränderte. Das wünsche ich dir. Nicht, dass es drei Jahre dauert wie bei mir, nein, sondern dass Jesus oder der Vater dir so intensiv begegnen und deine Identität ganz neu prägen!

Du bist auf dem Weg, bleib dran, gib nicht auf! Streck dich nach Gott aus! Es lohnt sich. Lies mit mir morgen weiter und tauche ein in das Herz Jesu, in das, was Ihn in den letzten Stunden Seines irdischen Lebens bewegte.

Hausaufgabe:
Formuliere auch heute wieder einen Dank oder auch gerne eine Bitte aus den drei Versen der heutigen Session.

Danke, dass du mit mir auf dem Weg bist! Danke, dass du diesen Leseplan liest und an deinem geistlichen Leben arbeiten willst. Danke, dass ich diese Tage mit dir diesen Weg gemeinsam gehen darf.

Es ist einfach, eine Haltung des Dankens anzunehmen. Ich kenn dich nicht und doch finde ich Anlass, dir persönlich zu danken. Danke für dich. Sei gesegnet!