Die OffenbarungBeispiel

Erklärungen zum Text

Der Tempel in Jerusalem ist zu der Zeit, als Johannes die Offenbarung empfängt, bereits dem Erdboden gleichgemacht und Jerusalem zerstört. Es ist also ziemlich unwahrscheinlich, dass hier von einem jüdischen Tempel die Rede ist, wo Tieropfer dargebracht werden. Hier wird wohl Gottes Tempel, die Gemeinde aus Juden und Nichtjuden (1. Korinther 3,16), nach außen hin abgegrenzt. Es gibt einen Unterschied zwischen drinnen und draußen. Die Zeit der Zuspitzung dämonischer Bosheit bricht an. Übrigens: Die Zeit der Entfaltung des Antichristen wird stets in Monaten angegeben (13,5) während sie in Bezug auf das Zeugnis und Überwinden der Gemeinde in Tagen genannt ist (11,3; 12,6). Damit wird die täglich erfahrbare Nähe Gottes zu Seiner bedrängten Gemeinde unterstrichen.

Vers 3-6: Die Taten der beiden Zeugen erinnern an Elia und Mose (vgl. 1. Könige 17,1; 2. Mose 7,19-20). Der Schwerpunkt ihres Wirkens bildet Gericht, als ultimative Aufforderung zur Umkehr. Ihr Auftreten fällt unmittelbar vor die Wiederkunft von Jesus (11,15-17).

Vers 7-10:Nach dem Tod der beiden Zeugen steht der satanischen Diktatur durch das Tier (7) nichts mehr im Weg (vgl. 2. Thessalonicher 2,6-7). Inwieweit „Gott die Ehre geben“ (13) tatsächlich eine Umkehr darstellt, bleibt offen.

Fragen zum Text

1. Inwiefern bleibt auch in der schlimmsten Zeit des Abfalls von Gott die Welt nicht ohne Sein Zeugnis (3)?
2. Was steckt hinter dem Ereignis von Vers 7, wenn wir davon ausgehen, dass es sich nicht um eine Pleite, einen Zufall oder ein blindes Geschick handelt?
3. Welche (in damaliger Zeit überhaupt nicht vorstellbare) Technik ist notwendig, damit Menschen in aller Welt die Leichen der beiden Zeugen sehen können (9)?

Übertragung ins Leben

Wir leben in einer pervertierten Welt. Gottes Reden wird heute schon als lästige Einmischung empfunden. Die Abkehr von Gott in allen Bereichen des Lebens gilt als Fortschritt. Dabei stürzt sie die Menschheit in ausweglose Probleme; denn der sich selbst vergötternde Mensch zerstört sich selbst und seine Umwelt. Weitere Folgen: Christen werden diffamiert und mundtot gemacht. Anderswo werden sie sogar verfolgt, eingesperrt und getötet.

Gesprächsimpulse

1. Was geht in einem Menschen vor, wenn er etwas zertritt? Wie geschieht das im Hinblick auf geistliche Werte und dem Angebot der Versöhnung mit Gott?
2. Welche ermutigenden Aspekte finden Sie in diesem Text?
3. Wie können Sie selbst dafür sorgen, dass nicht Angst oder Hoffnungslosigkeit Sie bestimmt?
4. Nutzen Sie die Gelegenheit, in einer kleinen Gruppe offen über Ihre Gedanken, Empfindungen, Ängste und Hoffnungen mit Gott zu sprechen.