NehemiaBeispiel

Einleitung
In der hebräischen Bibel waren Esra und Nehemia ursprünglich ein Buch. Im 3. Jhdt. n.Chr. wird erstmals eine Trennung erwähnt. Die heutigen Bibelübersetzungen übernahmen die Aufteilung und benannten die Bücher nach deren Hauptpersonen: Esra und Nehemia. Beide Bücher berichten von der Rückkehr der Juden aus der babylonischen Gefangenschaft und dem Wiederaufbau Jerusalems.

Tipp: Wenn du das Buch Esra noch nicht gelesen hast, dann lies zuerst dieses Buch.

Der Name des Buches Nehemia kommt von der Hauptperson und dem überlieferten Verfasser (1,1) Nehemia. Unter seiner Führung wird Jerusalem wieder zu einer befestigten Stadt aufgebaut und eine Verwaltungsbehörde installiert.

Kapitel 1,1-2,9

Einigen Juden wie Nehemia, Daniel und seinen Freunden, ging es in der Verbannung richtig gut. Als Mundschenk des Königs genoss Nehemia dessen Vertrauen und galt als hoher Regierungsbeamter. Dementsprechend wird sein Lebensstandard gewesen sein. Als er aber erfährt, wie schlecht es um seine Heimat und die Zurückgebliebenen steht, gerät sein eigenes Wohlergehen in den Hintergrund. Seine Gedanken kreisen um die Not, die ihm berichtet wird. Statt eines blinden Aktionismus, geht Nehemia ins Gebet. Er erkennt, dass selbst die aktuelle Notlage seines Volkes nicht bedeutet, dass Gott die Situation entglitten ist, sondern sieht in der Verbannung Gottes Handeln. Selbst in der Not bleibt für Nehemia Gott der souveräne Herr. Ungefähr 4 Monate lang betet Nehemia. In dieser Zeit muss bei ihm immer mehr der Eindruckt entstanden sein: „Gott erhört mein Gebet, indem er mich schickt.“ Eigentlich ist dieser Plan von Vornherein zum Scheitern verurteilt: Denn Nehemia, der Mundschenk, hatte weder die nötige Ausbildung, noch die Erfahrung und auch nicht die Befugnisse für diese Aufgabe. Doch dann bietet Gott ihm die Chance, sein Anliegen vor den König zu bringen. Danach geht alles sehr schnell. Plötzlich öffnet Gott sämtliche Türen (und das Herz des Königs).

Zum Nachdenken: Welche Not bewegt dein Herz? Gott ist trotz allem, was geschieht, immer noch derselbe souveräne Herr, wie damals zu Nehemias Zeiten. Ihm sind unsere Gebete sehr wichtig. Wo ist es dran, im Gebet zu bleiben und wo schickt Gott dich selbst los?