Bete wie niemals zuvorBeispiel

Gebetsformen-Gebet

Erinnerst du dich noch daran, wie es war, als du zum ersten Mal einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen beten gesehen hast? Wahrscheinlich war es für dich irgendetwas zwischen seltsam und faszinierend, diese Personen, kniend, stehend, mit gefalteten Händen oder geschlossenen Augen zu sehen. Du kannst dich sicher nicht mehr daran erinnern, was sie gebetet haben, aber sicher noch daran, was sie mit ihrer Haltung zum Ausdruck brachten.

Wie betest du eigentlich am liebsten? Im Sitzen, Stehen, Liegen? Immer gleich? Weshalb eigentlich? Dein Körper ist ein wunderbares Instrument, mit dem du deine Worte unterstreichen und ihnen Ausdruck verleihen kannst.

Faltest du automatisch immer die Hände und schließt die Augen? Vielleicht hast du diese Tradition nur gelernt, weil deine Eltern dich dazu bringen wollten, wenigstens für einen kurzen Moment ruhig am Tisch zu sitzen.

Hast du gewusst, dass die Gebetshaltung, die in der Bibel sehr häufig beschrieben wird, und in der auch die ersten Christen beteten, stehend und mit erhobenen Händen ist?

Erhebt eure Hände im Heiligtum und lobt den Herrn!

Psalm 134,2

Die Bibel, Neues Leben

Das klassische Händefalten wurde erst in der Zeit der Germanen, im 9. Jahrhundert, in den Kirchen übernommen. Es galt als Treuegelübde und Zeichen seinem Lehnsherrn gegenüber: Man faltete die Hände, legte sie in die offenen Hände seines Herrn und zeigte ihm damit, dass man sich ihm freiwillig unterwarf und zum Dienst verpflichtete. Das ist tatsächlich eine sehr schöne Gebetsgeste, um Gott zu zeigen, dass du Sein Diener oder Seine Dienerin sein willst.