Wurdest du je aufgefordert, etwas Verrücktes zu tun; etwas so Wahnsinniges, das du nie gedacht hättest, es tun zu tun müssen? Falls dem so ist, bist du nicht der Einzige. In 1. Mose 22 befahl Gott Abraham etwas Merkwürdiges.

Gott forderte Abraham auf, seinen Sohn zu opfern. Warte, was? Du meinst den Sohn der Verheißung? Der, von dem angeblich eine grosse Nation ausgehen sollte? Ja, genau der. Gott sagte: „Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, Isaak... und bringe ihn dort zum Brandopfer dar! (1. Mose 22:2 SCH2000).

Das muss eine herzzerreißende, unbeschreiblich qualvolle Sache für Abraham gewesen sein. Kannst du dir vorstellen, das zu opfern, was dir am kostbarsten ist? Wärst du gehorsam wie Noah oder würdest du wie Jonas in die entgegengesetzte Richtung rennen? Bedenke doch, wie unzumutbar und wahnsinnig Gottes Ansinnen klang. Isaak war Abrahams geliebter Sohn und die Zukunft von Gottes Bund lag auf ihm. Isaak war ein Wunder, das Geschenk Gottes als Antwort auf den Glauben von Abraham und Sarah.

Aber Abraham hörte Gottes Stimme und gehorchte augenblicklich im Glauben. Manchmal werden wir in unserem Leben damit konfrontiert, eine unmögliche und schwierige Entscheidung zu treffen, eine Entscheidung, die wir vielleicht nicht verstehen. Wenn wir jedoch Gottes Charakter begreifen, wenn wir Seine Liebe für uns verstehen, wenn wir erkennen, dass Sein Wille immer zu unserem Besten und Seiner Verherrlichung dient, können wir Ihm vertrauensvoll gehorchen, denn wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. (Römer 8:28 SCH2000).

Du siehst, Abraham wusste, dass Gottes Wille niemals Seiner Verheißung widersprechen würde. So hielt dieser treue Vater an der Verheißung fest, die besagt: „die Nachkommen deines Sohnes Isaak werden das auserwählte Volk sein!” (1. Mose 21,12 HFA). Abraham traute es Gott zu, dass Er sogar, wenn Er es zulässt, seinen Sohn zu opfern, Isaak von den Toten auferwecken könnte (Hebräer 11,17-19). Darin sehen wir die wahre Natur von Glauben. Er verlangt nicht nach Erklärungen; er beruht auf Zusagen. Deshalb konnte Abraham zu seinen Dienern sagen: „Der Junge und ich gehen auf den Berg, um Gott anzubeten; wir sind bald wieder zurück” (1. Mose 22,5 HFA). Und darum konnte er zu seinem Sohn sagen: „Gott wird für ein Lamm zum Brandopfer sorgen."(1. Mose 22:8 SCH2000).

Etwas, was in dieser Geschichte oft vergessen wird, ist Isaaks Glaube und Gehorsam. Oft, wenn wir uns diese Geschichte vorstellen, denken wir an Isaak als ein junges Kind, einen kleinen Jungen. Die meisten biblischen Gelehrten denken jedoch, dass er zwischen 18 und 33 Jahren alt war - immerhin war er gross und stark genug, um all das Holz für das Brandopfer zu tragen.

Wir sehen in Isaaks Geschichte eine erstaunliche Parallele zum Plan Gottes, die Menschen durch Jesus, dem Lamm Gottes, zu erlösen, der kam, um die Sünden der Welt zu tragen. Die meisten Gelehrten glauben, dass Isaak wusste, was geschehen sollte. Er trug das Holz für seine eigene Opferung und blieb ruhig, als er auf den Altar gelegt wurde. Er protestierte nicht, als Abraham das Messer erhob... nichts. Er übergab sich willig seinem Vater... ganz wie Jesus! James E. Goodman beschreibt Isaak als „verständnisvoll und willig, ruhig, wenn nicht gar vollkommen still, und vor allem anderen, nicht leidend.” Clemens von Alexandria schrieb: „Er (Jesus) ist Isaak... denn der war Abrahams Sohn, so wie Christus der Sohn Gottes ist und er war ein Opfer wie der Herr.”

Am Ende stoppte Gott Abrahams Hand und lieferte ein anderes Opfer. Den Ort nannte er (Abraham): „Der Herr versorgt." Noch heute sagt man darum: „Auf dem Berg des Herrn ist vorgesorgt." (1. Mose 22,14 HFA). Zu Weihnachten feiern wir, dass Gott für das Lamm sorgte.

Verlangt der Herr heute etwas scheinbar Verrücktes von dir? Ruft Er dich dazu auf, etwas zu tun, das du nicht verstehst, etwas, was jenseits deiner Vernunft liegt? Vielleicht fordert Er dich heraus, in eine andere Stadt oder ein anderes Land zu ziehen, einen neuen Job zu beginnen, in deinem Haus oder an deinem Arbeitsplatz einen Bibelkreis zu starten. Vielleicht führt Er dich dazu, das Evangelium mit deinem Nachbarn, Schulkameraden oder Arbeitskollegen zu teilen. Nimm dir ein Beispiel an Abraham und würdige diesen Ruf! Wenn du im Glauben und Gehorsam hinausgehst, ist der Herr treu und segnet dich, trägt dich hindurch und tut etwas wirklich Wunderbares in dir und durch dich.